Die nationale Fußballsaison 2023/24 ist zwar vorbei, dennoch wartet knapp zwei Wochen nach dem Champions-League-Finale bereits das nächste Highlight: Die Europameisterschaft in Deutschland.
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Alle Augen sind dort vor allem auf die Gastgeber gerichtet, die sich bei den letzten Großereignissen eher weniger mit Ruhm bekleckerten. Favorit auf den Titel dürfte Deutschland daher für wenige sein, ein heißer Geheimtipp aber allemal.
In einem Fußballtalk im Rahmen der Sports Media Austria Tagung in Saalbach-Hinterglemm war unter anderem Trainer-Legende Felix Magath zu Gast. Er äußerte sich zum Team von Julian Nagelsmann, der Stimmungslage vor der EURO und seiner persönlichen Prognose.
"Daran hatten wir lange zu knabbern"
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Für die Nationalauswahl des Gastgebers liefen die letzten knapp eineinhalb Jahre vor dem Heimturnier wenig nach Wunsch. Zunächst schied das DFB-Team bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar - wie schon vier Jahre zuvor - in der Vorrunde aus, knapp ein Jahr später folgte mit den Testspiel-Niederlagen gegen die Türkei und das ÖFB-Team ein weiterer Tiefpunkt.
"Daran hatten wir natürlich lange zu knabbern", stellt Magath klar, aber: "Die Situation hat sich durch die letzten beiden Ergebnisse (Anm.: Siege gegen Niederlande, Frankreich) aufgehellt."
"Von Euphorie würde ich jetzt nicht reden, aber ich denke, dass wir wieder eine Mannschaft haben, die konkurrenzfähig sein wird", beschreibt er die aktuelle Lage. Doch die Frage, die sich wohl viele Fußballfans – sowohl in Deutschland als auch über die Grenzen hinaus – stellen, ist, wie weit es für die Nagelsmann-Elf bei der Heim-Europameisterschaft gehen kann.
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"Mindestens Halbfinale"
Der ehemalige Bayern-Trainer ist in dieser Hinsicht durchaus optimistisch und legt die Latte hoch: "Ich bin überzeugt, und ich war auch vorher davon überzeugt, dass wir bei der Heim-Europameisterschaft eine gute Rolle spielen werden. Mindestens Halbfinale, aber eventuell ist die Europameisterschaft für uns auch machbar."
Gesundes Selbstvertrauen oder Selbstüberschätzung? Ganz klar Ersteres. Anstatt sich selbst kleinzureden, solle man die Chancen erkennen und sehen, was möglich sein könnte. Das gerade bei einem Turnier wie der EM alles möglich ist, macht Magath mit einer wahren Begebenheit aus der Fußballgeschichte deutlich: "Ich habe das ja noch erlebt, als vor jetzt 20 Jahren eine Mannschaft Europameister wurde, da hätte ich gesagt 'Das geht nicht. Es ist unmöglich, dass Griechenland Europameister wird'. Aber Otto Rehhagel hat es geschafft."
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Magaths Europameister-Prognose
Natürlich hat der Europameister von 1980 auch einen Europameister-Tipp parat. Magath setzt aber nicht etwa auf Titelverteidiger Italien, das französische Star-Ensemble oder das deutsche Nationalteam. "Ich glaube, dass es eine sehr interessante Europameisterschaft werden wird", so Magath. Frankreich kommt für ihn nicht in Frage, vor allem aufgrund des PSG-Auftritts im Champions-League-Halbfinale gegen Dortmund.
Seine Prognose: "Ich tippe eher darauf, dass eine Mannschaft wie Portugal Europameister wird."
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"Nationaltrainer wäre dann die Notlösung"
Der 70-Jährige sorgte auch noch für einen Lacher. Als das Thema Nationaltrainer hochkommt und die Talkgäste in Erinnerungen schwelgen, fragt Moderator Michael Schuen den ehemaligen HSV-Profi, ob denn der Job als Teamchef einer Nationalmannschaft etwas für ihn wäre.
"Nationaltrainer wäre dann die Notlösung", antwortet er schmunzelnd, und erklärt: "Ich bin Trainer aus Leidenschaft, ich stehe gerne auf dem Trainingsplatz und als Nationaltrainer ist diese Zeit auf dem Platz eher etwas begrenzt. Von daher wäre es nicht meine Lieblingsposition. Aber ich weiß ja ungefähr wie alt ich bin, von daher könnte es sein, dass ich mich damit so langsam anfreunden könnte."