Die Wahl des ersten Tormanns bei der deutschen Nationalmannschaft für die Europa-Meisterschaft 2024 scheint auch im Lager der Ex-Spieler die Gemüter zu erhitzen. Zwar gewann die Auswahl von Nationaltrainer Julian Nagelsmann bei der EM-Generalprobe mit 2:1 gegen Griechenland, im Mittelpunkt stand aber der Patzer des Nummer-1-Tormanns Manuel Neuer.
Und genau an jenem Patzer hat sich nun der einstige DFB-Nationaltorhüter Ulrich Stein offenbar festgebissen und holt zur Kritik gegen Nagelsmann aus. Der 69-jährige Hamburger schreibt in einer Kolumne für "kicker.at": "Nimmst du einen Manuel Neuer mit, musst du ihn auch spielen lassen. Er rechtfertigt es aber sportlich nicht mehr. Man hätte ihn schweren Herzens, jedoch mit Vernunft, zu Hause lassen müssen - nach dieser wackligen Vorbereitung!"
Neuer hat Vertrauen der Fans verloren
Mit dieser Meinung, Neuer den Stellenwert des Nummer-1-Torhüters zumindest für die in Deutschland ausgetragene Europameisterschaft 2024 abzunehmen, ist Stein offenbar nicht alleine. Denn laut einer Umfrage von "kicker.at" sprechen sich von über 100.000 Teilnehmern rund 82 Prozent für Marc-Andrè ter Stegen als den Spitzentormann aus.
Zwar gilt Neuer als einer der besten Torhüter seiner Generation, doch mit 38 Jahren ist auch der gebürtige Gelsenkirchener nicht mehr der jüngste. Das bemerkt auch Stein, der auf Klub-Ebene unter anderem zweimal die Meisterschaft in der Deutschen Fußballbundesliga, zweimal den DFB-Pokal und einmal den Europapokal der Landesmeister gewann.
"Bei dieser EM wird es kaum einen gegnerischen Stürmer geben, der Angst hat, alleine aufs deutsche Tor zuzulaufen. Ein Torhüter jenseits der 30 braucht eben auch das Glück, von Verletzungen verschont zu bleiben. Dieses Glück hatte Manuel nicht. Der normale Trainings- und Spielrhythmus, der das Vertrauen und die Sicherheit in den eigenen Abläufen im Tor erhält, fehlte ihm lange Zeit. Das sieht man nun an seinem Auftreten", unterstreicht Stein nochmals und wirft Nagelsmann vor, mit seiner Entscheidung ein "hausgemachtes Problem" geschaffen zu haben.
