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Kassai: "Vision, bei EM 2028 Schiedsrichter zu nominieren"

Österreich stellt für die EM 2024 keinen Schiedsrichter. Viktor Kassai, Technischer Direktor des ÖFB, trauert dem nach, hat aber ein Ziel für die EM 2028.

Kassai: Foto: © GEPA

Die Europameisterschaft 2024 startete am 14. Juni mit dem 5:1-Sieg der DFB-Elf gegen Schottland. Das Spiel geleitet hat der Franzose Clement Turpin – einer von zahlreichen Schiedsrichtern bei der 17. Auflage des Turniers.

Auch wenn in Österreich viel Wert auf die Ausbildung der Referees gelegt wird, ist auch heuer – und damit seit 16 Jahren – keine rot-weiß-rote Vertretung im Aufgebot der Unparteiischen zu finden.

Dies stimmt Viktor Kassai, der einst selbst zur Weltspitze gehörte und seit einem Jahr als Technischer Direktor im ÖFB-Referee-Department agiert, nachdenklich. Im Interview mit dem "Kicker" sagt der 48-Jährige: "Alle wollen einen Schiedsrichter nominieren, aber es ist nicht einfach. Es ist wie eine Pyramide. Aktuell sind unsere Schiedsrichter in Kategorie eins, das ist jene unter der Elite-Kategorie. Und nur die Besten der Elite können bei so einem Turnier dabei sein."

Österreich habe laut dem Ungar "einige junge Schiedsrichter mit Potenzial" in den eigenen Reihen. Diese hatten aber noch nicht die Chance, "ihre Qualität in internationalen Spielen" unter Beweis zu stellen.

Kassai: "Wir brauchen gute Leistungen"

Kassai will der Schiedsrichter-Dürre bei dem Nationalteam-Turnier ein baldiges Ende setzen. Im besten Fall soll dieses Thema bereits bei der Europameisterschaft 2028, die in England, Nordirland, Irland, Schottland und Wales stattfinden wird, zu den Akten gelegt werden können.

"Wir haben die Vision, bei der EM 2028 einen Schiedsrichter zu nominieren. Aber dazu brauchen wir auch gute Leistungen von unseren Leuten", macht der Technische Direktor deutlich.

Ein wichtiger Schritt soll die Professionalisierung des Schiedsrichterwesens sein. Denn im Gegensatz zu Top-Ligen wie die englische Premiere League, sind in Österreich nicht nur Profi-Schiedsrichter im Einsatz. Der Ungar findet dafür die passende Lösung: "Um Fortschritte zu machen, braucht es eine Kooperation mit dem ÖFB und der Bundesliga samt seinen Vereinen. Denn auch die Vereine sind gefordert, dieses Projekt zu unterstützen."

Weiter: "Wir müssen ein System finden. Am Ende des Tages geht es nicht nur um das Finanzielle, sondern auch um den Faktor Zeit. Denn der Schlüssel liegt hier in der Vor- und Nachbereitung der Spiele."


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