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Rücktritt? Spanien-Kapitän kritisiert Anhänger scharf

Trotz des Erfolgslaufes bei der diesjährigen EURO bekommt Alvaro Morata viel Gegenwind zu spüren. Nun holt der Stürmer zum Rundumschlag aus.

Rücktritt? Spanien-Kapitän kritisiert Anhänger scharf Foto: © getty

Man könnte meinen, dass die Stimmung bei der spanischen Nationalmannschaft nach dem Einzug in das EM-Halbfinale durchwegs positiv sei. Doch ausgerechnet auf den Kapitän trifft dies nicht zu.

Vor dem Duell gegen Frankreich (Dienstag, ab 21 Uhr im LIVE-Ticker>>>) sorgt Alvaro Morata in einem Interview für mächtig Wirbel.

Bei der "El Mundo" deutet der 31-Jährige sogar seinen Rücktritt aus der "Furia Roja" an: "Ich versuche, dieses Turnier zu genießen, da es meine letzten Spiele mit der Nationalmannschaft sein könnten. Was in der Zukunft passieren wird, wird sich zeigen."

"Es ist eine Möglichkeit, über die ich nicht zu viel sprechen möchte, aber es ist wahrscheinlich", verdeutlicht Morata. Der Grund dafür liegt in der geringen Anerkennung der eigenen Anhänger.

Morata hadert mit Kritik der eigenen Fans

(Text wird nach dem Video fortgesetzt)

Im Viertelfinal-Duell gegen Deutschland wurde der Torjäger in der 80. Minute ausgewechselt. In der Verlängerung erhielt Morata auf der Ersatzbank seine vermeintlich zweite Gelbe Karte im Turnier und wäre für das am Dienstag stattfindende Halbfinale gesperrt gewesen.

Die spanischen Fans freuten sich teilweise sogar, dass der Kapitän nicht mitwirken kann und hetzten im Netz gegen den Angreifer. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Gelbe Karte nicht für Morata vorgesehen war und er gegen Frankreich doch einsatzberechtigt ist.

Ein Umstand, der den 31-Jährigen zur Kritik an den eigenen Fans anregt: "Neulich sagten die Leute, ich würde an der Seitenlinie weinen, weil ich eine Gelbe Karte bekommen hatte. Was ist das für ein Unsinn! Ich habe geweint, weil mein Land mit mir als Kapitän ins Halbfinale eingezogen war. Ich könnte niemals jemanden kritisieren, der deswegen weint. Aber ich werde kritisiert, wenn ich mir die Hand abgeschnitten habe, um die EM zu gewinnen."

Es war nicht die erste Unstimmigkeit zwischen dem Spanier und den Anhängern. Bei der EM 2021 wurde der 76-fache Nationalspieler sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen.

Abschied von Atletico? "Außerhalb Spaniens glücklicher"

"In Spanien ist es schwer für mich, glücklich zu sein. Ohne Zweifel bin ich außerhalb glücklicher. Ich habe es schon oft gesagt. Vor allem, weil die Leute mich respektieren. In Spanien gibt es keinen Respekt", spricht Morata offen über einen Abschied von der iberischen Halbinsel.

Auch bei seinem aktuellem Klub Atletico Madrid hat der Torjäger oft mit Anfeindungen zu kämpfen. Ein Verbleib bei den Hauptstädtern über den Sommer hinaus bleibt unsicher: "Ich weiß nicht, ob es das Beste für mich ist, in Spanien zu bleiben. Ich habe gesagt, dass ich unbedingt mit Atletico Trophäen gewinnen möchte, aber dann muss man abwägen, ob es das wert ist oder nicht."

Es bleibt abzuwarten, ob sich der Stellenwert des Mittelstürmers bei den eigenen Fans womöglich nach dem Gewinn der Europameisterschaft ändert.

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