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Wutrede! Flick stellt sich vor DFB-Kapitän Kimmich

Der DFB-Nationaltrainer Hansi Flick kritisiert die Medien im Umgang mit Joshua Kimmich und zieht sogar einen Vergleich mit zwei Basketball-Ikonen.

Wutrede! Flick stellt sich vor DFB-Kapitän Kimmich Foto: © getty

Beim deutschen Nationalteam kriselt es ein Jahr vor dem Beginn der Heim-EM gewaltig.

Nach dem enttäuschenden 3:3-Remis im 1.000 Spiel der Verbandsgeschichte wird die Kritik immer lauter. Vor dem nächsten Testspiel am Freitag gegen Polen (ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker>>>) holt DFB-Cheftrainer Hansi Flick auf der Pressekonferenz zu einer Medienschelte aus und stellt sich dabei vor allem vor seinen Kapitän Joshua Kimmich.

Eigentlich zielte eine Frage eines anwesenden Journalisten nur auf Ilkay Gündogan ab, der nach dem Gewinn des Triple am Mittwoch zur Mannschaft stieß.

Flick: "Schauen zu, wie sich Spieler verbrennen"

Flick antwortete nur kurz: "Alle wollen von mir hören: 'Ilkay spielt jetzt immer.' Aber ich finde, gerade in dieser Zeit ist es so, dass man Spieler gerne Richtung Sonne hochhebt und dann, wenn sie mal eine schlechte Phase haben, dann schauen wir gerne zu, wie sie sich verbrennen." In den deutschen Medien werden die Rufe nach einer Stammplatz-Garantie für den Manchester-City-Legionär laut.

"Ich will jetzt auch mal Jo Kimmich ansprechen, weil es mir einfach auf dem Herzen liegt", lenkt Flick im nächsten Atemzug und ohne expliziter Frage um. Der Sechser des FC Bayern München steht seit Wochen im Verein und in der Nationalmannschaft stark in der Kritik.

"Jo war vor einem Dreivierteljahr ein Weltklasse-Spieler. Und aktuell macht er die Spieler schlechter?", antwortete der ehemalige Bayern-Trainer indirekt auf eine Kritik von Lothar Matthäus.

Der Bundestrainer nimmt seinen Kapitän anschließend vor versammelter Medienlandschaft in Schutz: "Jo hat die Mentalität, einfach immer gewinnen zu wollen. Dafür tut er alles. In jedem Training, an jedem Tag, in jedem Spiel versucht er die Dinge zu machen. Auch er hat mal das Recht, eine schlechte Phase zu haben."

Flick zieht Vergleich mit Basketball-Legenden

Doch noch nicht genug. Der sichtlich emotionale 58-Jährige vergleicht Kimmich anschließend mit zwei Basketball-Ikonen: "Diese Mentalität, die er hat, die haben Michael Jordan und Kobe Bryant gehabt. Voranzugehen, zu sagen: 'Ich gebe alles, um das Beste aus mir herauszuholen.' Er geht voran und ist deshalb ein Vorbild für alle Spieler."

In seiner Wutrede wünscht sich Flick im Hinblick auf die bevorstehende EURO im eigenen Land mehr Unterstützung und eine gewisse Rücksicht von den Medien auf die Umstände in den jeweiligen Vereinen.

"Ihr könnt gerne mich kritisieren, aber bitte lasst die Spieler da raus", will der Cheftrainer die Kritik von seinen Spielern fernhalten und die Verantwortung selbst übernehmen.

Überraschendes Fehlen von Kimmich

Brisant: Eigentlich war Joshua Kimmich an der Seite von Hansi Flick für die Pressekonferenz im Vorfeld des Testspiels gegen Polen angekündigt, schlussendlich stellte sich Bayern-Kollege Jamal Musiala den Fragen der Journalisten an Stelle des Kapitäns.

Wie "Sport1" wissen will, legte Flick sein Veto-Recht ein und entschied sich dafür Kimmich von der Pressekonferenz fernzuhalten, um diesen vor unangenehmen Fragen zu schützen.

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