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"Highlight-Februar": Wo steht der SK Sturm?

In Bratislava soll die Krönung des Frühjahrs-Starts eingefahren werden. Dies sind die bisherigen schwarz-weißen Auffälligkeiten nach vier von fünf Krachern.

Foto: © GEPA

Die ersten vier von fünf Krachern im "Highlight-Februar" des SK Sturm Graz sind weitestgehend zufriedenstellend absolviert.

Beim Rückspiel bei Slovan Bratislava (Do., 21 Uhr im LIVE-Ticker) soll nun die Krönung und nach dem 4:1-Triumph zu Hause der Einzug ins Achtelfinale der Conference League gelingen.

Klappt dies wie nach dem Hinspiel erhofft und auch erwartet, wären die Steirer weiterhin in allen drei Wettbewerben aussichtsreich im Rennen.

Dies war vor dem Start ins Frühjahr logischerweise das Ziel. Selbiges zu erreichen, war angesichts des knackigen Start-Programms aber natürlich kein Selbstläufer.

LAOLA1 analysiert anhand der folgenden fünf Fragen die bisherigen Auffälligkeiten des schwarz-weißen Frühjahrs.

Wo steht Sturm leistungstechnisch nach vier von fünf Highlight-Spielen?

Trainer Christian Ilzer zeigte sich von der Performance her mit sechs der acht bisherigen Halbzeiten zufrieden – den Daumen gesenkt hat der Sturm-Coach lediglich für die beiden ersten Halbzeiten gegen die Austria und in Salzburg.

Dass die Grazer gegen die "Veilchen" dennoch mit einer 2:0-Führung in die Pause gingen, erinnerte an den gekonnten Ergebnis-Fußball aus dem Herbst, der einerseits für Euphorie sorgte, andererseits zahlreiche "Fußball-Nörgler" auf den Plan rief.

Auch in Salzburg wusste man mit einer klaren Steigerung nach der Pause noch ein zufriedenstellendes Resultat (1:1) sicherzustellen. In Sachen Ergebnis holte man lediglich gegen Rapid (1:1) aufgrund mangelnder Effizienz nicht das Maximum heraus, dafür war man das chancenbessere Team in einem attraktiven Match.

Im Flow ist Sturm vielleicht noch nicht – streng genommen ist man in der Bundesliga 2024 auch noch sieglos. Das 4:1 im Hinspiel gegen Slovan Bratislava zeigte jedoch eindrucksvoll, welche Wucht diese Mannschaft entfalten kann.

Schon im Herbst agierte man zudem taktisch flexibler. Der Schachzug mit Dimitri Lavalée auf der Position des Linksverteidigers erlaubt diesbezüglich während des Spiels je nach Notwendigkeit weitere Varianten.

Hat Sturm mit Vitezslav Jaros den richtigen Scherpen-Ersatz im Tor gefunden?

Eine Einladung an den Schützen, einen direkten Freistoß ins Tormanneck zu platzieren, kommt nicht so gut an – Gegentreffer wie jenen von Christoph Lang gegen Rapid sollte man sich nicht zu viele erlauben, will man ein gewisses Murren vermeiden.

Gleichzeitig hat die Liverpool-Leihgabe auch schon einige gute Szenen auf der Haben-Seite, vor allem in Salzburg. Zudem strahlt er weitestgehend Ruhe aus.

Für ein Urteil ist es natürlich viel zu früh. Um das Standing von Kjell Scherpen zu erreichen, hat der Tscheche jedoch noch einiges zu tun.

Was fällt beim restlichen Personal auf?

Mika Biereth hinterlässt bislang einen guten Eindruck. Frühe Tore beim neuen Arbeitgeber tun immer gut, und der Arsenal-Leihgabe ist durchaus noch eine weitere Steigerung zuzutrauen, wenn der Däne das Sturm-Spiel noch besser kennt.

Jusuf Gazibegovic will trotz seiner tiefen Fleischwunde durchbeißen. Spielt er nicht von Beginn an, bekommt Max Johnston die Gelegenheit, sein Können auf der Rechtsverteidiger-Position zu zeigen. Der Schotte hat im Winter einen Schritt gemacht, in Salzburg zeigte er mit einem Assist auf. Nun gilt es die Chance zu nutzen und Gazibegovic ernsthafter als bisher herauszufordern. Gelingt dies, ist der bosnische Nationalspieler übrigens auch auf links eine gut denkbare Option.

Dort vermuteten viele, dass David Schnegg nach dem leihweisen Abgang von Amadou Dante relativ konkurrenzlos bleiben würde. Dem ist schon alleine durch die Variante Lavalée nicht so. Der Tiroler steht vor der Aufgabe, sich seinen Platz zurückerobern zu müssen.

Ansonsten fällt im Stamm auf, dass Tomi Horvat den Trend seines guten Herbst-Finishs fortsetzt. Bislang war der Slowene gesetzt.

Was fällt bei der Verteilung der Torschützen auf?

Der SK Sturm ist auch in dieser Saison wieder eine Mannschaft, in der die Verantwortung des Toreschießens auf mehrere Schultern verteilt ist. 17 verschiedene Akteure haben bereits Pflichtspiel-Treffer am Konto – darunter allerdings auch (Ex-)Spieler wie Jakob Jantscher, Mohammed Fuseini oder Derby-Matchwinner Bryan Teixeira.

Bei den Grazern ist selbst ein zeit seiner Karriere vor dem gegnerischen Tor denkbar ungefährlicher Akteur wie Lavalée zum Torschießen eingeladen – siehe Schlager gegen Rapid.

Gleichzeitig wäre es bestimmt kein Fehler, wenn sich im Frühjahr mindestens eine Torgarantie herauskristallisiert, im Idealfall natürlich mehrere. Eine solche hatte Sturm bislang nicht zu bieten.

Biereth ist natürlich ein heißer Kandidat für diese Rolle. Szymon Wlodarczyk hält zwar bei neun Pflichtspiel-Toren, aber auf das endgültige Platzen des Knotens wartet man noch. Manprit Sarkaria hat definitiv auch mehr Treffer in sich als die bisherigen drei. Auf William Böving ist international Verlass, in der Bundesliga geht seit Anfang Oktober 2022 nichts. Youngster Amady Camara zeigt immer mehr auf. Beim rekonvaleszenten Seedy Jatta muss man abwarten.

An Kandidaten mangelt es nicht. Wenn im besten Fall mehrere dieser Herrschaften ihren persönlichen Flow finden, könnte dies die ganze Mannschaft auf die nächste Ebene heben.

Wie sehr lenken die Gerüchte um Andreas Schicker ab?

Noch geht’s. Sturms Geschäftsführer Sport hat nicht nur in Sachen Kaderplanung anerkannte Fähigkeiten, sondern auch Talent darin, unangenehme Themen zu moderieren und gegebenenfalls wegzulächeln.

Mit dem Standardsatz, dass er immer schon gesagt habe, die deutsche Bundesliga sei sein Ziel und man abwarten müsse, in welche Richtung es gehen wird, kommt er aktuell über die Runden, so lange es mit Werder nicht offiziell konkreter wird.

Sollte der Verlust des Architekten des Sturm-Erfolgs jedoch zeitnah öffentlich werden, besteht natürlich die Gefahr, dass dieses Thema zu sehr ablenkt und die sportliche Leistung beeinträchtigt. Denn wenn der sportliche Entscheider weiterzieht, sorgt dies logischerweise für mehr Unsicherheit als beispielsweise der feststehende Abgang eines Spielers.

Apropos: Auch das Dauer-Thema der auslaufenden Verträge von David Affengruber und Otar Kiteishvili ist bislang kein störender Faktor. Einerseits stimmen die Leistungen, andererseits federt auch hier Schicker mit seiner ruhigen Kommunikation einiges ab. Außerdem kann man es als branchenüblich ansehen, sollten Spieler gute Leistungen bei Sturm als Sprungbrett nutzen wollen.


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