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Einzelkritik zu Austria Wien gegen Hapoel Be'er Sheva

Sang- und klanglos in Israel, auch wenn es in der ersten Hälfte offensive Lichtblicke gab. Die Noten zum Abschluss des Conference-League-Auftritts:

Einzelkritik zu Austria Wien gegen Hapoel Be'er Sheva Foto: © GEPA

Die UEFA Conference League endet für die Wiener Austria mit einer 0:4-Abfuhr bei Hapoel Be'er Sheva (Spielbericht>>>).

In der ersten halben Stunde spielten die Veilchen offensiv noch brav mit, nach einem Doppelschlag schwammen aber die Felle davon. Ein Vierfach-Tausch zur Pause trug nichts Gutes bei.

Manfred Schmid dachte so auch schon an die kommenden Aufgaben, für die sich in Israel kaum jemand ausdrücklich empfehlen konnte.

LAOLA1 verteilt für alle Austrianer Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).


Mirko Kos - 90 Minuten - Note: 3

Der Europacup-Debütant ist mit vier Trümmern, die er aus dem Netz holen muss, der ärmste Austrianer. Die gute Nachricht aus seiner Sicht: An keinem der Tore ist er entscheidend beteiligt. Dafür kann der 25-Jährige vereinzelt rettend eingreifen und erfüllt seine Pflichtaufgaben, aber nicht mehr. In der 42. und 48. Minute hat er zweimal Glück, als er zu entschlossen aus dem Tor kommt und an einer Flanke vorbeifährt, und sich bei einer unorthodoxen Fußabwehr bei seiner Stange bedanken muss, kein Slapstick-Gegentor zu produzieren.


Reinhold Ranftl - bis zur 46. Minute - Note: 4

Hapoel ist in der ersten Hälfte über die andere Seite gefährlicher. Als sich das ändert, steht Ranftl nicht mehr am Platz, wird für die Bundesliga geschont und vom Platz genommen. Zwei gefährliche Situationen nehmen ihren Ausgang bei ihm, als er eine Ecke per Schienbein an die eigene Stange lenkt (18.) und er mit einer produzierten Kerze dem Gegner den Ball schenkt, eine Chance entstehen lässt (29.). Ranftl taucht zwar vereinzelt in der Offensive auf, steuert aber keine zündende Idee bei.


Lucas Galvao - 90 Minuten - Note: 4

Dass in der Anfangsphase viele Angriffe durch die Mitte über den Brasilianer eröffnet werden, ist bald vergessen. Galvao steht stellvertretend für die ganze Austria-Defensive, die zu oft einen Schritt zu spät ist und in den entscheidenden Momenten nicht schnell genug mitdenkt. So ist er bei einem Safuri-Abschluss zu zögerlich (7.), auch beim 0:3 geht es für ihn wie für die Kollegen zu schnell. Die beste Austria-Chance gehört ihm, als der Verteidiger aus aussichtsreicher Position in den Verkehr schießt (45.). Bezeichnend.


Johannes Handl - bis zur 78. Minute - Note: 4

In der ersten Hälfte der Innenverteidiger mit weniger Beschäftigung, greift einmal rettend ein (26.) und fällt mit einer guten Idee Richtung Ranftl auf (37.). In der Dreierkette ist auch er zu oft falsch postiert. Die negative Krönung ist das Eigentor zum 0:4, bei dem Handl unglücklich steht und den Kopf hinhält.

Matan Baltaxa - 90 Minuten - Note: 5

Glatte Fünf, ausgerechnet bei seinem ersten und letzten Europacup-Auftritt in dieser Saison in seinem Heimatland! Hauptverursacher der ersten beiden Gegentore, als er zu früh umschaltet und Torschütze Yehezkel alleine stehen lässt (29.) und nur vier Minuten später den Ballverlust produziert, um zurückzueilen, mit seiner Grätsche mehr Schaden als Nutzen anzurichten (33.). Kurz vor der Pause klingelt es fast erneut, als er wieder zu weit vom Mann wegsteht (43.). Nach der Pause rutscht er in die Innenverteidigung, eine gute Kopfball-Chance tröstet über nichts hinweg.


Can Keles - bis 89. Minute - Note: 5

Gegen Lech Posen noch der Retter des Punkts, in Be'er Sheva völlig unsichtbar. Die gefährlichen Aktionen laufen nicht über seine Seite, bei der einzigen auffälligen Aktion bleibt er sang- und klanglos hängen (24.). Erst ein zu zentaler Abschluss im Finish der Partie erinnert wieder daran, dass Keles überhaupt am Platz steht.


Matthias Braunöder - 90 Minuten - Note: 3

Gewohnt bemüht vorne und hinten, damit einer der besseren Austrianer am Platz. Allerdings verliert er beim 0:2 seinen Mann Safuri, der dann auch gleich das Tor macht. Der Einsatz stimmt, als er etwa zurückeilt und eine Chance unterbindet (41.), dazu kurz vor der Pause Gelb für ein wichtiges taktisches Foul abholt (45.+1), nach Seitenwechsel verpuffen auch seine Akzente.


Manfred Fischer - bis zur 46. Minute - Note: 3

Ist in der besseren ersten Austria-Hälfte eines der auffälligeren "Veilchen", lässt seinen Bewacher bei einem Schuss aus der Drehung richtig alt aussehen (20.) und hält mit seiner Physis einige Bälle in der offensiven Zone gut, leitet manche Offensivaktionen ein. Auch er wird von Manfred Schmid zur Pause ge- und von der Chance, sich in einer grausigen zweiten Halbzeit noch eine schlechtere Note einzufangen, verschont.


Manuel Polster - bis 46. Minute - Note: 3

Ist an vorderster Front auffälliger als Tabakovic, klopft schon nach zwei Minuten ein erstes Mal zu zentral an. In der 7. Minute lässt er sich erst von Yehezkel brutal überlaufen, um Sekunden später wieder auf der Gegenseite aufzutauchen. Zu oft ist der 19-Jährige leider einen Schritt zu langsam, um für noch mehr Gefahr zu sorgen.


Dominik Fitz - bis zur 46. Minute - Note: 3

Kratzt als einziger Austrianer an einer 2, seine Auswechslung zur Halbzeit tat dem Offensivspiel überhaupt nicht gut. Ein Zuckerpass auf Polster sorgte beinahe für das 1:0 (7.), auch danach bleibt er Ausgangspunkt der meisten Angriffe. Größter Wermutstropfen waren weitestgehend ungefährliche Ecken.


Haris Tabakovic - 90 Minuten - Note: 4

Ein "Genügend" mit Sternchen, weil die Solospitze auf verlorenem Posten steht und mit mehr als einem Mann effektiv bewacht wird. Umso mehr Räume bleiben in der ersten Hälfte seinen Kollegen, bevor nach dem Seitenwechsel auch da nicht mehr viel geht. Besteht vor allem physisch, was vier Fouls in den ersten 37 Minuten unterstreichen. Letztlich reicht auch das nicht, um die Verteidiger zu zermürben. Keine einzige nennenswerte Chance am eigenen Fuß qualifiziert dann auch nicht für mehr.


Matteo Meisl - ab der 46. Minute - Note: 4

Der Plan, mit ihm ab der Halbzeit für mehr Stabilität zu sorgen, schlägt fehl. Ist zwar an keinem Gegentreffer unmittelbar hauptschuldig, geht als Verteidiger in einer Austria-Mannschaft, die nach Seitenwechsel hauptsächlich verteidigen muss, auch völlig unter.


Aleksandar Jukic - ab der 46. Minute - Note: 3

Ein "Befriedigend" mit minus, weil Jukic zwar bemüht agiert und in den ersten Minuten seiner Anwesenheit immer wieder lästig ist, mit einem überhasteten Abschluss auch anklopft (49.), letzten Endes aber auch keinen Unterschied machen kann. Dafür bekommt der 22-Jährige auch zu wenig Gelegenheit.


James Holland - ab der 46. Minute - Note: 4

Mit seiner Einwechslung wurde das Zentrum eine spur dichter, musste - oder durfte - Be'er Sheva mehr über die Flügel agieren. Offensiv brachte der Australier aber keinerlei Akzente, agierte zu behäbig. Bezeichnend, als er in der 65. Minute zentral viel Platz hatte, aber völlig unverständlich zur Seite ablegte, statt selbst zu schießen.


Georg Teigl - ab der 46. Minute - Note: 4

In einer verpatzten zweiten Halbzeit unterliefen ihm zwar keine eklatanten Fehler, für Stabilität konnte der Routinier aber ebenso nicht sorgen. Im Zweikampf oft zu zögerlich, so auch mitverantwortlich am 0:3, als er in einer Kette zu langsamer Entscheidungen der gesamten Hintermannschaft auch nicht entschlossen genug agiert.


Billy Koumetio - ab der 78. Minute - zu kurz eingesetzt

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