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Darum gelingt LASK die ECL-Sensation gegen Slavia

Fünf Gründe, warum die Linzer gegen Slavia Prag doch noch aufsteigen werden:

Darum gelingt LASK die ECL-Sensation gegen Slavia Foto: © GEPA

Für den LASK geht es am Donnerstagabend vermeintlich nur um Schadensbegrenzung - oder doch um mehr?

Die Linzer wollen im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa Conference League gegen Slavia Prag (21:00 Uhr im LIVE-Ticker) ihre minimale Chance nutzen und ins Viertelfinale aufsteigen. Die Vorzeichen für dieses Unterfangen stehen schlecht, verloren die "Athletiker" das Hinspiel in Tschechien doch mit 1:4.

Der 6:0-Kantersieg in der Bundesliga-Qualifikationsgruppe gegen die WSG Tirol hauchte dem LASK allerdings neues Selbstvertrauen und eine Menge Mut ein. Kampflos wollen sich weder Spieler noch Trainer geschlagen geben, und es gibt gute Gründe dafür.

LAOLA1 führt fünf dieser Gründe an und erklärt, warum dem LASK die Sensation gegen Tschechiens Serienmeister gelingen wird:

1) Die Heimstärke

Ohne den eigenen Fans im Rücken fehlt dem LASK scheinbar das gewisse Etwas. Bewerbsübergreifend kassierten die Linzer bei acht Siegen auch drei Unentschieden sowie sechs Niederlagen – unter anderem das 1:4 vergangene Woche in Prag.

In der Raiffeisen Arena in Pasching bzw. dem Wörthersee Stadion in Klagenfurt klappte es hingegen weitaus besser. Satte zwölf Siege wurden eingefahren, dem stehen nur sieben Remis und vier Niederlagen gegenüber.

Im Europacup tragen die "Athletiker" zudem eine blütenweiße Weste, gingen in fünf Spielen kein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Neben einem Sieg in der Conference-League-Qualifikation gegen den FK Vojvodina (6:1) gab es zwei weitere Erfolge in der Gruppenphase gegen FC Alashkert (2:0) sowie HJK Helsinki (3:0) zu bejubeln.

Gegen St. Johnstone und Maccabi Tel Aviv reichte es zwar jeweils nur zu einem 1:1, in beiden Partien ließen die Oberösterreicher allerdings auch Großchancen auf den Sieg aus.

Zwar müssen sich die Stahlstädter in der NV Arena wieder an ein neues Terrain gewöhnen, das Ausweichstadion in St. Pölten scheint aber bewusst gewählt geworden zu sein. Vor dem Bundesliga-Abstieg des SKN war der LASK in Niederösterreichs Landeshauptstadt seit Oktober 2017 ungeschlagen und fuhr fünf Siege in sechs Spielen ein.

2) Slavias Auswärtsschwäche im Europacup

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Während die Linzer zuhause also bislang überzeugen konnten, hat Slavia Prag in der Fremde ordentlich zu kämpfen gehabt.

In der heimischen 1. Liga ist die Bilanz mit neun Siegen, drei Remis und zwei Niederlagen noch durchwegs positiv, beim Blick auf die Auswärts-Statistik wird dem Serienmeister allerdings Angst und Bange.

In der Conference-League-Zwischenrunde wurde gegen Fenerbahce Istanbul der einzige Auswärtssieg in dieser Europacup-Saison eingefahren, ansonsten hagelte es bei einem weiteren Remis gleich vier Niederlagen.

Sowohl in der Champions-League-Quali als auch in der Qualifikation zur Europa League wurde der Aufstieg mit Pleiten gegen Ferencvaros Budapest (0:2) und Legia Warschau (1:2) verspielt.

Bei Union Berlin erkämpfte der Traditionsklub in der ECL-Gruppenphase zumindest ein 1:1, die Reisen zu Feyenoord Rotterdam (1:2) und Maccabi Haifa (0:1) brachten kein Erfolgserlebnis.

Und an Auswärtsfahrten nach Österreich hat der Tabellen-Zweite der 1. Liga ebenfalls nicht die besten Erinnerungen: Zwar konnten die letzten beiden Europacup-Begegnungen jeweils bei Sturm Graz gewonnen werden, jedoch ist die Gesamt-Bilanz mit fünf Siegen, zwei Remis und gleich elf Niederlagen negativ.

3) Neu gewonnenes Selbstvertrauen

Der 6:0-Kantersieg in der Bundesliga gegen die WSG Tirol sollte dem LASK als Initialzündung dienen.

Mit dem höchsten Liga-Sieg seit 1985 gegen den SC Eisenstadt haben die Akteure der Linzer neues Selbstvertrauen gewonnen, welches in den vergangenen Monaten abhanden gekommen ist.

In den letzten Jahren, in denen die Stahlstädter stets um den Meistertitel mitgekämpft haben, wurde sowohl im Spiel nach vorne als auch nach hinten eine Selbstverständlichkeit ausgestrahlt, welche der LASK in der laufenden Spielzeit vermissen ließ.

Just nach der äußerst schwachen Performance in Prag zeigten die Athletiker gegen die WSG ihre mit Abstand beste Saisonleistung und ließen dabei ihre alten Tugenden aufblitzen. Lauf- und Zweikampfbereitschaft, vertikales und schnelles Spiel in die Tiefe, dazu eine Menge Spielwitz.

Die Raiffeisen Arena wurde zum Tollhaus und schenkte sowohl Spielern als auch Trainer den Mut, mit einer Kampfansage Richtung Slavia ins ECL-Rückspiel zu gehen. Genau so eine Reaktion wolle man "auch am Donnerstag zeigen", meinte etwa Peter Michorl nach dem 6:0.

Coach Andreas Wieland erklärte sogar: "Wenn wir die Attribute wie heute auf den Platz bringen, dann ist nichts unmöglich."

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch nur ein Team mit einer großen Portion an Selbstvertrauen kann trotz eines 1:4-Rückstands von einer möglichen Sensation sprechen.

4) Offensiv-Knoten scheint geplatzt

Was haderte der LASK heuer nicht bereits mit der eigenen Chancenverwertung? Die Defensivleistungen passten bislang über weite Strecken der Saison, nur die sonst so starke Offensive hat reihenweise ausgelassen.

Besonders im Bundesliga-Grunddurchgang wollte das Runde einfach nicht in das Eckige. Das zeigt besonders der Expected-Goals-Wert der Linzer, welcher mit 42,0 der drittbeste der Liga war.

Aber: Nur 28 Tore konnten die Athletiker tatsächlich erzielen. Dies war die größte Diskrepanz zwischen den zwei Werten, die Trefferausbeute des LASK nach 22 Runden war die drittschlechteste und trug ihres zum Verpassen der Meistergruppe bei.

Top-Torjäger Sascha Horvath ist mit dabei
Foto: © GEPA

Gegen die WSG lief das Angriffs-Werkl jedoch wie am Schnürchen, besonders Florian Flecker und Keito Nakamura schossen sich mit jeweils zwei Treffern jeglichen Frust von der Seele.

Nach dem Winter-Abgang von Mamoudou Karamoko, dem anhaltenden Verletzungspech von Marko Raguz sowie der bisherigen Formschwäche von Alexander Schmidt fehlt dem LASK ein klassischer Neuner. Daher sind unter anderem die Flügelstürmer Husein Balic, der im Hinspiel zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzte, und Thomas Goiginger mehr denn je in der Pflicht, für Tore zu sorgen.

Bisher wollte es nicht so recht klappen, jedoch es braucht oftmals nur eine Partie, damit der Knoten platzt. Und diese Partie scheint gegen die WSG gewesen zu sein.

5) Der Top-Torjäger ist im Rückspiel mit dabei

Dass mit Sascha Horvath der Top-Torjäger des LASK im ECL-Rückspiel wieder mit von der Partie sein wird, sorgt auch bei den Fans für Jubelstürme.

Der 25-jährige Kreativspieler wurde zum Ende des Sommer-Transferfensters aus Hartberg nach Oberösterreich gelotst und schlug voll ein. Der trickreiche Rechtsfuß spielte sich in Windeseile zum Publikumsliebling und Leistungsträger empor, hat mit neun Pflichtspiel-Toren die meisten der Stahlstädter erzielt.

Mit dem Wiener wird auch das Offensivspiel von Coach Andreas Wieland wieder um eine höchst gefährliche Variante reicher, das konnte Horvath mit je zwei Toren und Assists in fünf ECL-Spielen bereits beweisen.

Der 1,68 Meter große Zehner besitzt allerdings nicht nur einen guten Torriecher, sondern ist auch an der Spieleröffnung maßgeblich beteiligt und beherrscht ein grandioses Ballgefühl.

Im Hinspiel, welches er krankheitsbedingt verpasste, wurde seine Kreativität und sein Kampfgeist schmerzlichst vermisst, kam das Linzer Offensivspiel überhaupt nicht in die Gänge.

Daher wird es im Rückspiel auch an ihm liegen, die Wende herbeizuführen und für die größte Aufholjagd eines österreichischen Klubs zu sorgen. Denn drei Treffer konnte ein ÖFB-Verein in der Europacup-Geschichte noch nie drehen.


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