Die Wiener Austria zieht gegen den bosnischen Vertreter Borac Banja Luka mit einem Gesamtscore von 3:1 in die dritte Runde der Conference-League-Quali ein.
Dank dem 2:1-Sieg im Rückspiel wurde der Aufstieg klargemacht (der Spielbericht >>>). Dabei hatten die "Veilchen" ein hartes Stück zu verrichten.
"Es war auf jeden Fall nicht leicht"
Denn in Hälfte eins hatte man bei einem Lattenschuss Glück, in Hälfte zwei scheiterte Vranjes freistehend vor Früchtl. Generell ließ man in der Defensive so manche Unsicherheit erkennen. Das schnelle Umschalten der Bosnier stellte die Wimmer-Elf immer wieder vor Probleme.
Offensiv hingegen zeigten die Violetten speziell in der zweiten Halbzeit gefälligen Fußball. "Es war auf jeden Fall nicht leicht", weiß auch Siegtorschütze Manuel Polster am "ORF"-Mikrofon.
"Es war ein hektisches Spiel, das ganze Zeit hin und her ging", so der pfeilschnelle Youngster weiter, der auch zugab: "Banja Luka hat das nicht schlecht gemacht."
Gruber lobt Moral der Mannschaft
Die Anfälligkeit nach Kontern war auch für Andreas Gruber, der den 1:1-Ausgleich besorgte, augenfällig. Dem Team sei bewusst gewesen, "dass sie uns wegen unseres Spielstiles mit langen Bällen oder beim Umschalten wehtun können."
Was den Offensivmann hingegen sehr erfreute war die Moral, welche die Mannschaft bewies. Denn nach dem 0:1 kurz nach der Pause merkte man dem Team keineswegs an, dass es soeben die kalte Dusche bekommen hatte.
"Ich glaube das zeigt, was wir für eine Charakter-Mannschaft sind", lobt er seine Teamkollegen. "Wir haben gleich weitergemacht, Gas gegeben und den Ausgleich erzielt. Dann sind wir drauf geblieben", beschreibt Gruber.
So fiel zwölf Minuten nach dem Ausgleich der sehenswerte Siegtreffer von Polster. "Es freut mich, dass ich dem Team damit ein bisschen Sicherheit geben konnte", resümiert der 20-Jährige.
Überrascht sei man von der Konterstärke der Bosnier aber nicht gewesen, wie er betont. "Wir haben im Hinspiel schon gesehen, dass sie für die Umschaltsituationen und Konter sehr schnelle Spieler vorne haben", erklärt er.
Wimmer sah eine "andere Energie"
Dazu kommt der "Hexenkessel" namens Gradski Stadion, wie es Trainer Michael Wimmer beschreibt. "Es war ein sehr emotionales Spiel", meint der Übungsleiter der "Veilchen".
Das Heimpublikum gab Banja Luka sichtlich einen Schub, was auch Wimmer bemerkte. "Banja Luka hat das mit einer anderen Energie gespielt als bei uns am Donnerstag", so der 43-Jährige.
Auch dem Austria-Coach sind die Unsicherheiten in der Abwehr nicht verborgen geblieben, dass vieles nicht zusammenpasste, wollte er so aber nicht stehen lassen. "Das würde ich nicht so sagen", betont Wimmer.
"Es war klar, dass wir uns von der Systematik ein bisschen neun finden mussten", meint er weiter. "Das hat in der ersten Hälfte noch nicht so gut funktioniert. In der zweiten haben wir es dann ein bisschen besser gemacht", fasst er zusammen.
Nun wartet Legia
Am Ende sei der Sieg weder verdient, noch unverdient. "Wir sind zufrieden, dass wir gewonnen haben", streicht Wimmer das Positive hervor.
Sein Schützling Gruber sah die Wiener jedenfalls als verdienten Gewinner: "Beide Teams hatten ihre Chancen, aber ich denke, unter dem Strich ist es gerecht, dass wir als Sieger vom Platz gehen."
In der nächsten Runde bekommen es die Veilchen mit Legia Warschau zu tun, das sich mit einem Gesamtscore von 5:4 gegen Ordabasy aus Kasachstan durchsetzen konnte.