Nach schweren Ausschreitungen vor dem Conference-League-Spiel zwischen Aston Villa und Legia Warschau hat die englische Polizei 46 polnische Fußballfans festgenommen.
Vier Beamte sowie ein Polizeihund und ein -pferd seien verletzt worden, als sie mit Pyrotechnik und Wurfgeschossen angegriffen worden seien, teilte die Behörde am Freitag mit. Es habe sich um 90 Minuten geplante Gewalt gehandelt.
Ein Polizist musste demnach wegen Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Seine Leuchtweste habe Feuer gefangen, nachdem er von einer Leuchtrakete getroffen worden sei, der Rauch sei unter den Helm gezogen. Unter Berufung auf Sanitätsdienste berichtete die "Birmingham Mail", dass insgesamt 14 Menschen medizinisch behandelt werden mussten. Aston Villa hatte das Spiel am Donnerstagabend mit 2:1 gewonnen.
Polizei verweigerte Eintritt ins Stadion
Wegen der Krawalle wurden keine Legia-Fans ins Stadion im mittelenglischen Birmingham gelassen. Chief Inspector Tim Robinson sagte, die außerordentliche Gewalt habe der Polizei keine andere Wahl gelassen, als den polnischen Anhängern den Zugang zu verwehren. Ihnen waren ohnehin mit 1.000 Karten weniger Tickets als üblich zur Verfügung gestellt worden.
Aston Villa verwies zur Begründung auf Sicherheitsbedenken wegen Ausschreitungen von Legia-Fans Anfang Oktober beim Spiel bei AZ Alkmaar in den Niederlanden. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte den polnischen Rekordmeister seinerzeit mit 15.000 Euro Geldstrafe und einem Zuschauerausschluss bei Zrinjski Mostar in Bosnien-Herzegowina belegt. Legia-Anhänger hatten in Alkmaar das Eingangstor gestürmt und waren mit massiver Gewalt gegen Ordner und die Bereitschaftspolizei vorgegangen.
Der Premier-League-Club warf den polnischen Vereinsvertretern vor, sie hätten nicht in Sicherheitsfragen kooperiert. Legia beschwerte sich wiederum, dass Aston Villa durch restriktive Maßnahmen die Atmosphäre unnötig verschärft habe.