Der sportliche Aspekt von Rapids letztem Spiel in diesem Jahr wird von der schweren Kopfverletzung von Guido Burgstaller überschattet.
Mit einem Heimsieg am Donnerstag (ab 21.00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) über den FC Kopenhagen würden sich die Hütteldorfer in der Conference-League mit großer Wahrscheinlichkeit das Play-off ersparen und erst im Achtelfinale einsteigen.
Doch die Aufmerksamkeit lag im Vorfeld der Partie auf dem Gesundheitszustand der Vereins-Galionsfigur. Trainer Robert Klauß berichtete am Mittwoch von einer Besserung, meinte aber auch, dass Burgstaller "Minimum drei Monate" nicht Fußball spielen dürfe (Alle Infos >>>).
Grgic: "Zusammenhalten und für Burgi kämpfen"
"Es ist traurig, aber wir müssen damit umgehen und Lösungen finden", sagte der Deutsche. "Einer unserer besten Spieler fällt aus, der noch dazu über sehr viel Erfahrung in solchen Spielen verfügt. Er hat eine Vorbildfunktion für die Mannschaft. Doch wir haben andere Spieler, die in die Bresche springen müssen oder können."
Klauß und Geschäftsführer Sport Markus Katzer sprachen am Sonntag mit den Spielern über die Causa Prima. "Es ist wichtig, dass wir das gemeinsam als Mannschaft verarbeiten", meinte Klauß.
Das Thema sei "nach wie vor präsent. Aber ab Montag ist es uns ganz gut gelungen, den Fokus auf das Spiel zu legen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es in der Vorbereitung gestört hat, doch es gehört dazu. Es kann auch Kräfte freisetzen", vermutete der 40-Jährige.
Mittelfeldmann Lukas Grgic ergänzte: "Wir müssen jetzt zusammenhalten und für Burgi kämpfen." Man werde mit vollem Einsatz zu Werke gehen, versprach der Mittelfeldspieler. "Wir werden alles geben. Jeder Spieler ist in der Verantwortung, sein Herz auf dem Platz zu lassen. Wir sind gut gerüstet, dass wir ein super Spiel abliefern."
Mit dem FC Kopenhagen, derzeit mit zwei Punkten Rückstand auf die neuntplatzierten Rapidler auf Rang 16, wartet der laut Klauß bisher stärkste Kontrahent in der Ligaphase. "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe." Die Dänen sind in ihrer nationalen Liga Tabellenführer und pflegen eine offensiv ausgerichtete Spielweise.
"Die Herangehensweise des Gegners tut uns gut. Wir werden in Umschaltmomente kommen und Räume vorfinden. Wir müssen aber gut verteidigen, weil der Gegner mehr Qualität hat als unsere letzten Gegner", warnte Klauß, der nach eigenen Angaben vor zwei Jahren Gespräche über ein Engagement bei Kopenhagens Erzrivalen Bröndby führte.
Seine Truppe ist punktegleich mit dem Achten Jagiellonia Bialystok und dem Siebenten Cercle Brügge, trotzdem könnten drei Punkte gegen Kopenhagen für die Top acht, die automatisch im Achtelfinale stehen, theoretisch zu wenig sein.
"Wenn ein Sieg nicht reicht, sind wir selbst schuld", betonte Klauß mit Hinweis auf das bittere 1:3 in der Vorwoche bei Omonia Nikosia (zum Spielbericht >>>).
Mehr als 23.000 Tickets abgesetzt
Für das Duell mit Kopenhagen waren bis Mittwochmittag mehr als 23.000 Tickets abgesetzt, 2.000 Fans aus Dänemark werden erwartet. "Wir freuen uns auf das Match. Es ist ein Heimspiel, das fast ausverkauft ist, gegen einen großen Gegner mit einem großen Namen und viel Qualität, der letzte Saison noch in der Champions League gespielt hat", erklärte Klauß.
Auf Rapid wartet das bereits 31. Bewerbsmatch in dieser Spielzeit. In den jüngsten fünf Partien gab es keinen Sieg.
"Natürlich haben wir einen Trend von den Ergebnissen her, der nicht gut ist. Aber wenn man alle Ergebnisse dieser Saison in einen Topf wirft und nicht chronologisch ansieht, haben wir ein sehr gutes Halbjahr gespielt, ausgenommen das Cup-Ausscheiden gegen Stripfing", sagte Klauß.