Extreme Personalnot wegen vieler Verletzungen und einiger Corona-Erkrankungen, dazu das selbstgemachte Flug-Thema (mehr Infos >>) - beim LASK war in der vergangenen Woche schon wieder einiges los.
Allen Nebengeräuschen zum Trotz holte die Linzer "Rumpftruppe" einen 2:0-Sieg gegen FC Alashkert (Spielbericht >>) und fixierte damit den frühzeitigen Aufstieg in die K.o.-Phase. In drei Wochen steht nun bei Maccabi Tel Aviv das Endspiel um den Gruppensieg auf dem Programm, der Sieger steigt direkt ins Achtelfinale auf, der Verlierer muss in die Zwischenrunde.
"Es war sicher kein Leckerbissen, trotzdem haben wir versucht, mit der dünnen Personaldecke alles rauszuhauen. Das ist uns gelungen, wir haben uns zum zweiten Mal in der Geschichte des LASK die Gruppenphase überstanden. Da darf man schon auch ein bisschen stolz sein", findet Thomas Goiginger im "Sky"-Interview nach Spiel gegen Alashkert lobende Worte für seine Kollegen.
Fast wortgleich analysiert LASK-Trainer Andreas Wieland das Gesehene: "Das Spiel war aufgrund der Personalsituation schwierig, aber die Leistung war in Ordnung, auch wenn es kein Leckerbissen war."
"Mannschaft hat Charakter"
Ein Leckerbissen war gegen einen extrem biederen und in vielen Situationen langsamen Gegner aber auch nicht notwendig. Vielmehr könnte der Sieg eine gehörige Moralinjektion gewesen sein.
"Ich habe schon vor dem Spiel in der Kabine gesagt, wir sind zwar eine Rumpftruppe, aber das heißt nicht, dass wir eine schlechte Mannschaft sind", gewährt Mittelfeldmotor Peter Michorl einen Einblick in die Matchvorbereitung. Der 26-Jährige fügt an: "Die Mannschaft hat Charakter, das sieht man immer wieder. Flecki (Anm. Florian Flecker) kommt direkt aus der Quarantäne, fliegt mit uns, Sascha (Anm. Horvath) muss Sechs spielen, Rene (Anm. Renner) Innenverteidiger, das ist alles nicht so leicht für uns."
Leicht machten es sich die Linzer zwar auch gegen die Armenier nicht, wirklich in Gefahr war der Sieg aber selten. Neben einer soliden Defensivleistung mit durchgewürfelter Abwehrreihe ist Wieland vor allem über die Tatsache froh, dass mit Matchwinner Keito Nakamura "endlich wiedermal ein Stürmer getroffen hat."
"Jetzt muss es in der Meisterschaft klappen"
Die Angreifer werden auch in der kommenden Bundesliga-Partie gegen die WSG Tirol gefordert sein. Dann sollte sich zumindest die Personalsituation wieder etwas entspannt haben - gegen Alashkert saß beispielsweise Ersatztormann Nikolas Polster mit Feldspieler-Trikot auf der Ersatzbank.
Das wird gegen die WSG wohl nicht mehr notwendig sein, Einpeitscher Michorl appelliert trotzdem an seine Kollegen, die gleiche Leidenschaft wie gegen Alashkert an den Tag zu legen. "Wir haben am Sonntag die Chance, die Rote Laterne abzugeben, das muss Motivation genug sein."
Ausreden gibt es für Wieland aber sowieso keine: "Die Zielsetzung für uns ist relativ klar: Wir überwintern international, jetzt muss es in der Meisterschaft auch klappen."