Der LASK bekommt es in der UEFA Conference League einfach nicht hin. In der Regenschlacht von Banja Luka unterliegen die Oberösterreicher dem bosnischen Meister Borac mit 1:2 (Spielbericht >>>).
Es ging schon nicht gut los, Torhüter Jörg Siebenhandl boxte das Leder in der siebten Minute bei einer Kopfballrückgabe von Philipp Ziereis außerhalb des Sechzehners mit der Hand weg. Die Folge war klar eine Rote Karte, die sich als Knackpunkt der Pleite herausstellte.
"Ich stehe jetzt wahrscheinlich als das Gesicht der Niederlage da. Ich habe versucht, ein Kommando zu geben, das Ziereis so nicht wahrgenommen hat. Dann ist es ein Reflex, dass du als Goalie die Hand raufreißt", erklärte Siebenhandl im Nachgang bei "ServusTV".
"Ein Chaos"
Eine Unstimmigkeit führte zum frühen Ausschluss der Linzer. "Ich konzentriere mich nur auf den Ball, weil ich das Gefühl hatte, dass ich klar hinkomme. Ein klassisches Missverständnis und ein sehr bitteres, das uns das Spiel gekostet hat", meinte Ziereis.
Generell war die erste Halbzeit "ein Chaos", wie Trainer Markus Schopp bei "Sky" erläuterte. "Da war wenig Struktur, viele unnötige Ballverluste. Nach der Pause haben wir es dann gut hinbekommen. Wenn wir zwei oder drei andere Sachen besser nützen, dann hätten wir den Gegner anders bestrafen können", bemängelte der 50-Jährige.
Der LASK hatte das Spiel danach trotzdem relativ gut im Griff, ging auch durch Valon Berisha in Führung (51.). Letztlich gingen am Ende die Kräfte aus, Borac warf alles nach vorne und gewann. "Der Gegner ging zum Schluss all-in. Wir haben es nicht verstanden, die letzten Sachen weg zu verteidigen", so Schopp.
Positive Aspekte trotz Pleite
Eine aufopferungsvolle Leistung des LASK wurde in Unterzahl nicht belohnt. Die Enttäuschung überwog. "Gerade, weil es eine späte Niederlage nach einem 0:1 ist, tut es umso mehr weh. Wir haben es insgesamt gut gemacht. Jetzt stehen wir mit leeren Händen da", sagte Pechvogel Siebenhandl.
Der Pleite konnten die Oberösterreicher jedoch auch positive Aspekte abgewinnen. Ziereis machte der Mannschaft ein Kompliment: "Wir waren fast 90 Minuten in Unterzahl und haben es sehr gut gemacht. Wir haben alles reingeworfen. Am Ende ist es sehr bitter, dass wir verloren haben."
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Goalie Lukas Jungwirth durfte zum zweiten Mal im Kasten ran. Der 20-Jährige konnte sich beweisen und überzeugte. Vor allem Siebenhandl war von seiner Leistung begeistert.
"Natürlich ist es eine ziemliche Drucksituation, aber er hat das großartig gemeistert. Er hat uns im Spiel gehalten, war bei den hohen Bällen präsent", lautete seine Analyse. Zudem betonte der 34-Jährige, dass man Jungwirth "in nächster Zeit in der Bundesliga sehen werde".
Playoffs? "Im Fußball ist alles möglich"
Dennoch, der LASK ist gefordert, will man noch die Chance auf das Playoff wahren. Aktuell hat man nur zwei Punkte, steht auf Platz 32. Es steht noch ein Auswärtsspiel gegen die Fiorentina an, ehe daheim gegen Vikingur Reykjavik der Abschluss der Ligaphase erfolgt.
"Wir haben die Möglichkeit, noch sechs Punkte zu machen. Dass es nicht leicht wird, ist selbsterklärend", sagte Schopp. Trotz der schwierigen Ausgangslage blickt Torschütze Berisha optimistisch nach vorne. "Im Fußball ist alles möglich, man kann gegen jeden Gegner gewinnen", meinte der Kosovare bei "Sky".
Auch Ziereis hoffte, die letzten beiden Spiele zu gewinnen: "Vielleicht hat Florenz einen schlechten Tag und unterschätzt uns. Man weiß es nie. Es ist alles möglich in diesem Spiel. Daheim gegen Vikingur werden wir sowieso auf Sieg spielen."