Einen recht ernüchternden Abend erlebte der LASK im Hinspiel des Conference-League-Playoffs gegen St. Johnstone.
Nicht nur das enttäuschende 1:1, sondern vor allem wie dieses zustande kam, wird im Lager der Linzer wohl noch Thema der ein oder anderen Analyse sein. Zu schwach präsentierte sich der LASK gegen keinesweges überragende Schotten über weite Strecken des Spiels defensiv wie offensiv und fand erst nach dem eigenen Elfmeter-Treffer halbwegs ins Spiel.
Die eigene Performance konnte auch LASK-Trainer Dominik Thalhammer nicht so richtig erklären: "Schwer zu sagen, wir haben die ersten drei, vier Minuten gut begonnen. Dann haben wir den Rhythmus und das Vertrauen in unser Spiel verloren, auch durch das Gegentor."
Das angesprochene Gegentor fiel wieder einmal nach einem Ball hinter die Dreier-Abwehrkette der Oberösterreicher, die nach dem kurzfristigen Ausfall von Philipp Wiesinger in ungewohnter Zusammensetzung agieren musste. Immerhin Youngster Jan Boller lieferte eine Talentprobe ab und empfahl sich für weitere Aufgaben.
Wird Luft für Thalhammer dünner?
Aber nicht nur defensiv offenbarte der LASK Schwächen. Auch offensiv prägten vor allem in der ersten Stunde Fehlpässe das Geschehen. Viel zu oft musste Keeper Alexander Schlager gegen biedere Schotten rettend eingreifen.
"Wir sind nicht gänzlich ungeduldig geworden, aber die Sicherheit war nicht mehr so da", analysierte Thalhammer, lobte aber die Moral: "In der 2. Halbzeit mit dem 0:1 im Rücken haben wir noch einmal aufgedreht und Dampf gemacht."
Die unkonstanten Leistungen der letzten Wochen lassen aber auch die Kritik an Thalhammer wieder lauter werden. In Fankreisen ist der langjährige ÖFB-Damen-Teamchef sowieso nicht unumstritten. Und auch die Spieler scheinen mit seinen aktuellen Entscheidungen nicht gänzlich zufrieden - Torschütze Mamoudou Karamoko etwa würdigte Thalhammer nach seiner Auswechslung keines Blickes.
Für das Rückspiel bleibt alles offen
Positiv bleibt aus rot-weiß-roter Sicht aber, dass für das Rückspiel alles im Rahmen des Möglichen bleibt. Schon in der 3. Quali-Runde gegen Vojvodina Novi Sad konnte man sich nach einer überschaubaren Leistung im Hinspiel schlussendlich deutlich durchsetzen.
Darauf hofft auch der LASK-Trainer und beschwichtigte: "Wir haben gewusst, dass es wohl nicht im ersten Spiel entschieden wird, sondern erst im zweiten."
Leicht wird es im schottischen Perth aber keineswegs, denn die erwarteten körperlichen und kämpferischen Attribute zeigte St. Johnstone bereits in Klagenfurt.
Nicht umsonst lobte Trainer Callum Davidson: "Es ist ein fantastisches Resultat für uns, auswärts 1:1 zu spielen", warnte aber gleichzeitig: "Die Karten werden dann im Rückspiel neu gemischt. Wir werden einen guten Fight von beiden Mannschaften und ein spannendes Spiel sehen."