In Banja Luka ist noch längst keine Entscheidung gefallen.
Rapid erkämpfte sich im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Conference League beim bosnischen Meister Borac ein 1:1 (Spielbericht >>>). Die Hütteldorfer standen kurz vor einem Auswärtssieg, führten bis zur 90. Minute – doch am Ende reichte es nicht.
Schließlich kam es, wie es kommen musste: Rapid wurde bestraft. Pechvogel war Mamadou Sangare, der einerseits eine dicke Gelegenheit zur Vorentscheidung liegen ließ. Zum anderen verschuldete der Malier den Strafstoß mit einem Handspiel.
"Wenn der Schuss nicht an die Hand geht, dann geht er irgendwo hin, aber nicht ins Tor. Das passiert einfach, der Mama (Anm. Mamadou Sangare) dreht sich weg, statt gerade zu bleiben. Dann bekommt er ihn halt an den Teil des Körpers, der strafbar ist", fasste Trainer Robert Klauß die Szene zum Schluss zusammen.
"Zwei, drei glasklare Torchancen, die ungenutzt blieben"
Vukovic verwertete eiskalt. Bei Rapid saß der Frust tief, Torschütze Dion Beljo hatte sogar das 2:1 auf dem Fuß. Letztendlich blieb das Hinspiel ohne Sieger.
Auch, weil Rapid vor dem Ausgleich mehrfach auf 2:0 hätte stellen können. Neben Sangare vergab auch Beljo die Möglichkeit, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Klauß haderte mit dem Resultat.
Rapid-Noten nach Borac-Remis: Gute Leistung, keine Belohnung >>>
"Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Erste Halbzeit haben wir ein paar Probleme gehabt, welche in der Halbzeitpause dann korrigiert wurden. Zweite Halbzeit war besser, in der wir weniger Situationen des Gegners zuließen. Schließlich hatten wir zwei, drei glasklare Torchancen, die ungenutzt blieben", lautete die Analyse.
Schöller gab die nötige Stabilität
Das hatte auch einen Wechsel zur Folge. Jakob Schöller ersetzte Jonas Auer auf der Linksverteidigerposition.
Der gelernte Innenverteidiger gab Rapid hinten die nötige Stabilität. Klauß war voll des Lobes: "Er war dynamisch, hatte extrem viel Speed und viele direkte Duelle für sich entschieden und die Seite damit zubekommen."
Auch Lukas Grgic merkte an, dass Rapid in Halbzeit zwei eine bessere Leistung zeigte. "Zweite Halbzeit war es dann um einiges besser. Wir haben mehr Kontrolle gehabt, genauso wie wir das wollten."
Cvetkovic-Tor - "Ein Handspiel habe ich nicht gesehen"
Dabei gab es in der 84. Minute den kurzen Moment, wo Rapid einen zweiten Treffer bejubelte. Doch Nenad Cvetkovic bugsierte die Kugel nicht regelkonform ins Tor. Aufgrund eines Handspiel wurde das Tor zurückgenommen.
"So nah liegen Sieg und Remis beieinander, auf der anderen Seite bekommen wir das Tor zurückgenommen, weil der Ball 10-20 Zentimeter zu tief an die Hand geht und nicht an die Schulter", so Klauß.
Grgic bewertete die Szene folgendermaßen: "Ich habe den Eindruck gehabt, dass er ihn mit dem Buckel reingemacht hat. Ein Handspiel habe ich nicht gesehen, auch anhand der TV-Bilder war es etwas unklar. Aber an seinem verhaltenden Jubel hat man schließlich gemerkt, dass er doch mit der Hand dran war."
Rapid baut auf Unterstützung der Fans
Trotz des verpassten Erfolgs gilt der Fokus nun auf das Rückspiel nächste Woche. In Wien-Hütteldorf will Rapid den Aufstieg ins Viertelfinale klar machen.
"Wir sind zuversichtlich, weil wir auch die bessere Mannschaft haben. Im Europacup wird nichts geschenkt, deshalb haben wir gewusst, dass das Duell nicht heute entschieden wird", meinte Grgic.
Auf Unterstützung der heimischen Fans wird Verlass sein, über 18.000 Tickets sind schon verkauft. Währenddessen müssen Borac-Fans aufgrund einer Sperre außen vor bleiben.
"Europapokal-Nächte sind für uns und die Fans etwas ganz Besonderes. Man hat gesehen, gerade in den Heimspielen - wie gegen Kopenhagen - was das bewirken kann, wenn alle da sind. Wir freuen uns, dass es relativ voll werden wird. Schade, dass keine Gäste-Fans da sind", so Klauß.