Es gab die Auf's, es gab die Ab's in den letzten Monaten des SK Rapid - aber das Jahr 2024 endet mit einem Highlight.
Der vierte Rang in der Ligaphase der UEFA Conference League und damit die Qualifikation für das Achtelfinale sind fix, und das mit einem 3:0 über den FC Kopenhagen - dem am Papier schwersten Gegner des Europacup-Herbstes.
Nach einigen Auftritten, in denen nach intensiven Wochen gefühlt schon etwas die Kraft fehlte - am Ende waren es 31 Pflichtspiele, die die Hütteldorfer bis zur Winterpause hinter sich bringen mussten - gab es noch ein letztes Aufbäumen vor den freien Tagen. Diesmal war es der Gegner aus Dänemark, der zumindest in der zweiten Hälfte kraftlos wirkte.
Zum richtigen Zeitpunkt
Das 1:0 durch Dion Beljo unmittelbar vor Pausenpfiff, zum bestmöglichen Zeitpunkt: Es setzte den Glauben endgültig frei. "Das Tor hat extrem viel mit uns gemacht. Man hat schon in der Pause gespürt, dass da sehr viel Energie in der Kabine war", berichtete Robert Klauß von der Halbzeit-Pause.
Bis dahin war es eine klassische Fifty-Fifty-Angelegenheit, "wo wir viel verteidigen und die Qualität des Gegners abfangen, intensiv sein mussten".
Aber einige Komponenten gaben den Ausschlag: Das Wissen um die Chance, die Bedeutung dieser letzten Partie. Die Tage der Ruhe davor, genau wie jene, die nun warten. Das beinahe ausverkaufte Stadion.
Und nicht zuletzt die Geschehnisse seit dem Wochenende rund um Guido Burgstaller, an den mehrfach gedacht wurde. Von den Einlaufjacken, über die neunte Minute, bis hin zu den Torjubeln und Sprechchören.
Die letzte Kraft mobilisiert
Sowie der Gegner, dessen unbestrittene Qualität auch half. Gegen Teams, die mitspielen wollen, tat sich Rapid in dieser Saison immer leichter. "Und er hat uns geholfen, uns zu pushen, weil wir beweisen wollten, dass wir das können", verwies Klauß auf die vorhergehenden beiden Conference-League-Auftritte.
Das beschrieben auch die Spieler. "Vielleicht war die Energie beim einen oder anderen zuletzt schon weniger als zu Beginn. Aber wir haben gewusst, wir können alles am Platz lassen. Alles nochmal geben. Ab morgen ist frei", sagte Matthias Seidl.
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
VIDEO - Die Highlights der Partie von CANAL+:
Für Lukas Grgic war es "ein umso schönerer Abend mit den ganzen Geschehnissen, die rund um 'Burgi' passiert sind".
Natürlich hätte man die Top acht schon in den beiden Spielen zuvor fester einzementieren können, "trotzdem muss man stolz sein auf die gezeigten Leistungen".
"Haben die Conference-League-Saison vergoldet"
Chelsea, Vitoria Guimaraes und die Fiorentina - mehr sind es nicht, die in der Endabrechnung vor Rapid liegen. "Ein illustrer Kreis. Ist in Ordnung", warf Klauß einen zufriedenen Blick auf die Endtabelle.
"Wenn uns das vorher jemand gesagt hätte, hätten wir unterschrieben", sagte auch sein Torhüter, Niklas Hedl. "Heute haben wir uns unsere Conference-League-Saison vergoldet. Viele haben nach der Niederlage letzte Woche nicht mehr daran geglaubt, aber die Mannschaft hat Moral bewiesen, gezeigt, was in ihr steckt und was mit Leidenschaft alles machbar ist - wir stehen also zurecht da, wo wir sind."
Bei einem Blick auf die möglichen Achtelfinal-Gegner (das sind die vier Möglichkeiten>>>) scheint auch ein weiterer Vorstoß nicht unmöglich. Der FC Kopenhagen war im Vergleich der größte Name.
Wichtig ist sowieso, auch nach dem Jahreswechsel wieder Auftritte wie gegen die Dänen zeigen zu können. "Wenn wir unseren Mann stehen, haben wir gegen jeden Gegner eine Chance, können wir jeden schlagen", war Kapitän Seidl überzeugt.
Kein schlechtes Gefühl, mit dem Rapid in die Winterpause geht.
Die Endtabelle der UEFA Conference League>>>