Endstand
1:0
1:0, 0:0
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Rapids guter Start "wird nicht reichen, um weiterzukommen"

Zweites Spiel, zweiter Sieg in der Conference League. Warum die Schlussphase gegen Noah nicht dem richtigen Ansatz folgte und ab wann Rechenspiele erlaubt sind.

Rapids guter Start Foto: © GEPA

Rapid-Fans müssen dieser Tage gute Nerven beweisen.

Nach dem erkämpften 2:1 über Hartberg gab es in der UEFA Conference League gegen den FC Noah ein 1:0, das höher hätte ausfallen dürfen.

Der Gegner aus Armenien kam in der Schlussphase noch einmal auf, münzte durchaus vorhandene individuelle Qualität aber nicht in eine harte Fußball-Währung in Form von Toren oder Punkten um. Um den Großteil der 18.600 auf den Rängen immer wieder kurz die Luft anhalten zu lassen, reichte es aber.

Dabei war die Partie rein statistisch mit dem einzigen Tor schon gegessen: Dion Beljo traf. Und wenn dem Kroaten das gelang, gewann Rapid in dieser Saison noch immer. Sieben seiner zehn Tore erzielte der Stürmer gar zum jeweiligen 1:0. 

Eine schöne Statistik, die er selbst aber noch besser gestalten hätte können. Vor der Pause hatte der 22-Jährige auch noch das zweite Tor auf dem Fuß, das die Sache deutlich entspannt hätte.

Passierte nicht, war am Ende zum Glück egal. "Sie haben gegen den Ball sehr gut verteidigt. Es war sehr schwer für uns, den Block zu brechen", erklärte der Goldtorschütze, der über seine Statistik als personifizierter Dosenöffner gar nicht Bescheid wusste. "Aber das ist gut!"

Klauß wurde laut

Weniger gut war neben der Schlussphase auch der Start in die Partie, in der noch kein Spielfluss zustande kam. Und Robert Klauß an der Seite auch mal laut wurde.

"Es ging darum, dass wir die Bälle viel zu früh und hektisch nach vorne gespielt haben, statt weiter in Position zu bleiben und den Ball zirkulieren zu lassen", bemängelte der Deutsche.

Die Highlights des Spiels:

"Deswegen habe ich korrigiert und versucht, dass wir die Bälle länger bei uns halten, mehr über das Zentrum spielen, in die Verlagerung kommen, den Gegner laufen lassen, damit wir uns Räume öffnen", erklärte der Rapid-Trainer.

Das fruchtete, denn mit den folgenden 60 Minuten war er zufrieden, wirkte das Spiel auch ganz unter Rapids Kontrolle. Bis die eben für die Schlussphase wieder entglitt.

Ein menschlicher Lauf der Dinge

Dass das passierte, hatte auch mit der mangelnden Chancenverwertung zu tun. "Der Gegner merkt dann irgendwann, dass es nur 1:0 steht und sie die Chance haben, etwas mitzunehmen. Das beflügelt ihn und uns zieht in dem Moment ein bisschen runter, dass wir die Chance nicht genutzt haben", so Klauß.

"Dazu kommt eine gewisse Müdigkeit, das ist auch klar, wenn wir so oft spielen. Ich habe gemerkt, dass wir uns schlechter freigelaufen haben, nur mehr das Notwendige machten und es über die Zeit bringen wollten. Das ist der falsche Ansatz, aber verständlich und normal."

Wieder zwei, drei Tore zu schießen und gar nicht erst in diese Situation zu kommen, ist aktuell der kritischste Punkt bei Rapid, das durchaus erfolgreich unterwegs ist. 

"Aber das ist ein Thema, das mit am schwersten ist. Da geht es um enge Abstände und technisch saubere Aktionen. Das dauert, da brauchen wir noch ein bisschen Selbstvertrauen. Solange wir die Spiele gewinnen, ist das okay, da können wir dran arbeiten. Und irgendwann wird der Knoten platzen", war Klauß überzeugt.

Noch kein Gedanke an die Top acht

Am Ende des Tages ließ das Ergebnis aber keinen Grund zur groben Kritik. Immerhin wurde ein Gegner bespielt, der besser als in der Einschätzung vor dem Spiel war, wie auch Jonas Auer bestätigte.

"Wir haben von dem Gegner nicht viel gewusst, aber dass sie Qualität bei den Einzelspielern haben. Wenn es viele Legionäre in einer Mannschaft gibt, ist es schwerer zu erreichen, dass die ein Team sind, aber die Einzelspieler waren schon gut", meinte der Außenverteidiger.

Nun steht nach zwei Spielen auch das Punktemaximum. Und Tabellenplatz acht, der genau für den direkten Aufstieg ins Achtelfinale reichen würde. Aber um über solche Dinge nachzudenken, ist es noch viel zu früh.

"Wichtig ist, dass wir sechs Punkte haben. Das ist richtig gut. Aber die werden nicht reichen, um weiterzukommen. Und Rechenspielchen, darüber kann man ab dem vierten Spieltag oder so nachdenken", winkte Klauß ab.

Die nächste Aufgabe wird zumindest auf dem Papier wieder leichter: Der FC Petrocub Hincesti, dafür in Moldawien. Dieser Gegner steht noch ohne Punkte da.

Gegen verschiedene Arten von Fußball bestehen

Bevor es soweit ist, warten aber zwei Ausflüge nach Graz in der ADMIRAL Bundesliga und einer auf die Hohe Warte, zum ÖFB-Cup-Duell mit Stripfing. Die Spiele sind auch die vorrangige Sorge beim Trainer.

"Das ist tatsächlich die größte Herausforderung, die wir derzeit haben: Dieser Wechsel zwischen verschiedenen Wettbewerben, verschiedenen Gegnern, verschiedenen Arten von Fußball. Jetzt haben wir mit dem GAK wieder einen Gegner, der Tabellenletzter ist, nach dem Trainerwechsel eine Chance sieht, uns mit neuer Euphorie versuchen wird, das Leben schwer zu machen."

Keine 72 Stunden stehen an, um die Umstellung im Kopf wieder zu bewerkstelligen.

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