SK Rapid Wien SK Rapid Wien SCR
FK Borac Banja Luka FK Borac Banja Luka BBL
Endstand
2:1
0:0, 1:1, 1:0
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Viel Aufwand, viel Zittern: "Schwerer gemacht, als es war"

Statistisch hatte Rapid Banja Luka unter Kontrolle - auf der Anzeigetafel nicht. Warum das den Trainer nicht verwunderte und die Spieler nicht demoralisierte.

Viel Aufwand, viel Zittern: Foto: © GEPA

So verrückt kann Fußball sein.

Da läuft der SK Rapid Borac Banja Luka schon nach knapp 30 Sekunden die Bude ein, scheitert ein erstes Mal am - noch öfter - grandios haltenden Filip Manojlovic und an der - noch öfter im Weg stehenden - Latte, hält dieses Tempo auch eine Stunde lang aufrecht.

Und dann reicht ein einziger Torschuss des Ex-WSG-Tirol-Spielers Sandi Ogrinec für die Führung der Bosnier.

Rapid hat sich den 2:1-Sieg über Borac Banja Luka denkbar schwer gemacht. Der allseits beliebte xG-Wert nahm diesmal eine fast unglaubliche Form an: 3,96 zu 0,13! 35 Torschüssen standen am Ende nur vier des Gegners gegenüber.

Eigentlich ein Spiel, das unter normalen Umständen deutlich höher ausgehen muss.

Wer die Tore nicht schießt

Aber wem das Unvermögen der letzten Wochen am Fuß klebt, der bekommt das Pech eben noch dazu. Irgendwo sorgte der seltsame Spielverlauf aber für viel Zufriedenheit im Angesicht des positiven Ausgangs.

"Wir haben extrem viel Aufwand betreiben müssen", schnaufte Robert Klauß nach dem Spiel durch. "Das Schöne ist, dass wir uns zurück gearbeitet, nie aufgegeben und den Gegner gestresst haben, an uns geglaubt - und super Energie am Feld hatten, was nach dem letzten Spiel sehr wichtig war."

Aber "im Fußball geht es um die Tore", wusste auch sein zu Beginn wieder nur zusehender Kapitän Matthias Seidl. Davon hatte Banja Luka zumindest vier Minuten lang sämtlichen Statistiken zum Trotz eben eins mehr auf seiner Seite.

Typisch Banja Luka

So sehr das auf der emotionalen Ebene einige Momente lang zu verdauen war ("Klauß: 'Oh mein Gott, warum passiert das jetzt?'">>>), so wenig überraschend war das auf fachlicher Seite. Borac Banja Luka - da wird Effizienz groß geschrieben.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

VIDEO: Die Highlights des Spiels von Canal+

"So haben sie bisher alle Spiele bestritten und gewonnen. Man kann sich das in jedem Spiel anschauen, die laufen alle exakt so ab und jeder denkt sich: 'Warum gewinnen die Mannschaften nicht gegen die?'. Ich habe vorher gehört, dass das ein Pflichtsieg wäre - alles Schmarrn, die stehen im Achtelfinale der Conference League und haben die Gegner vorher verdient ausgeschaltet", wollte Klauß davon nichts wissen.

Die zu selten aufblitzende Gier

Im Moment des 0:1 fühlte er sich an diesen Gedanken erinnert. Er musste nicht lange bestehen bleiben, fiel der Ausgleich doch recht bald.

Direkt zurück in den Rhythmus gefunden zu haben, sei danach entscheidend gewesen. Da half auch, dass die Mannschaft über weite Strecken des Spiels doch etwas "aufgezuckerter" als bei den jüngeren Aufgaben wirkte, die daneben gingen.

"Ob man es jetzt Einstellung, Willen, Gier nennen will - dass dies das Einmaleins des Fußballs ist, dass man das braucht, haben wir uns auch immer wieder sagen müssen, dass wir das brauchen." Es fruchtete.

Da half auch die Rückbesinnung auf bessere Momente dieser Saison: "Diese Erfahrungen, die wir jetzt auch schon zusammen gesammelt haben, die hilft dir natürlich, dass du dran glaubst und das Gefühl hast, es schaffen zu können."

Stichwort Trabzonspor, Basaksehir oder auch Kopenhagen.

Mehr Augenhöhe als der nächste Gegner geht nicht

Es blieb das Fazit dem Kapitän über, der in der Phase unmittelbar rund um den Gegentreffer doch ins Spiel eingriff: "Wir haben es am Ende schwieriger gemacht, als es eigentlich war."

Auch, weil die eigene Effizienz vor dem Tor Ausbaufähigkeit aufwies. Wieder einmal. Aber bei 30 Chancen gehen dann auch einmal zwei rein - diesmal reichte das. Mehr Kaltschnäuzigkeit, und beide Spiele gegen Banja Luka blieben nicht so lange im Gedächtnis.

Es wird auch mehr davon brauchen, um gegen Djurgardens IF bestehen zu können. Die Schweden schlossen die Ligaphase auf Rang fünf ab, nach Punkten gleichauf mit Rapid. Und ebenso mit - nur - elf geschossenen Toren.

Favoriten gibt es im Viertelfinale somit keinen. Ganz anders als im Achtelfinale, als die Hütteldorfer doch als solcher galten. Und trotzdem ihre Mühe hatten.

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