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Darazs: Wie ihn das Radio vom Europacup begeisterte

Der 46-Jährige fiebert seinem Trainer-Debüt im Europacup entgegen. Ausgelöst wurde seine Faszination dafür in einer Ära, als Autos nur im TV sprechen konnten.

Darazs: Wie ihn das Radio vom Europacup begeisterte Foto: © GEPA

Im Playoff der Europa League trifft der LASK auf FCSB (Hinspiel, Donnerstag ab 19:00 Uhr im LIVE-Ticker).

Die Linzer dürfen sich auf jeden Fall auf einen Europacup-Herbst freuen, denn selbst bei einem Scheitern im Playoff hat man einen Platz in der Ligaphase der Conference League sicher.

Mit Trainer Thomas Darazs wird es dabei einen Europacup-Debütanten an der Seitenlinie geben. Der vormalige Interimstrainer wurde nach seinem erfolgreichen Saisonendspurt zum fixen Chefcoach befördert.

Lange vor DAZN & Co.: Gebannt vor dem Radio

Die Vorfreude, dass es mit dem internationalen Geschäft nun endlich losgeht, sei "riesengroß", so Darazs im Gespräch mit LAOLA1.

"Ich habe seinerzeit als Kind schon die Live-Mitschnitte bei Ö3 gehört, wenn irgendwo ein Tor gefallen ist. Seitdem fasziniert mich der Bewerb."

Thomas Darazs

Das lässt den LASK-Coach sogleich in Erinnerungen an Zeiten schwelgen, in denen Multichannel-Videostreaming noch in Knight Rider & Co. ihr fiktionales Dasein fristeten. "Ich habe seinerzeit als Kind schon die Live-Mitschnitte bei Ö3 gehört, wenn irgendwo ein Tor gefallen ist. Seitdem fasziniert mich der Bewerb", erinnert sich der 46-Jährige.

Von der 1. Klasse Ost und der ÖFB-U15 in den Europacup

Umso mehr sei er nun stolz, selbst dabei sein zu dürfen. Für den früheren Austria-Profi ging es damit in seiner Trainerkarriere überraschend steil bergauf.

Noch vor zwei Jahren stand er als Co-Trainer der ÖFB-U15 sowie bei der Zweitvertretung von Regionalligist Traiskirchen in der niederösterreichischen 1. Klasse Ost an der Seitenlinie. Im Herbst 2021 coachte er interimistisch auch die erste Mannschaft, und zeigte mit zehn Punkten aus sechs Spielen, was er in kurzer Zeit bewegen kann.

Andreas Wieland nahm ihn im Sommer 2022 als Co-Trainer mit zu Beerschot nach Belgien und später zum LASK. Innerhalb von zwei Jahren schaffte der Trainer Darazs so den Sprung in den Europacup.

Als Xavi in Herzogenburg aufgeigte

Für den 46-Jährigen geht damit auch ein Traum in Erfüllung, das Glück könnte aber eine Sache noch größer machen. Gefragt danach, ob es denn Wünsche ob der Auslosung gäbe, entpuppt er sich als Fan von La Liga. "Ich würde definitiv gerne einmal in einem spanischen Stadion ein Europacup-Spiel bestreiten", offenbart der 97-fache Bundesligaspieler (70 für die Austria, 27 für Ried).

Der junge Darazs im Duell mit Spanies Lacruz
Foto: © GEPA

Bekanntschaft mit dem Flair der Primera Division machte Darazs bereits Ende der 90er als violette Nachwuchs-Hoffnung. Damals herrschte, heute unvorstellbar, auf dem beschaulichen Herzogenburger Sportplatz Volksfeststimmung, als Österreichs U21 vor über 3.000 Zusehern auf ihr spanisches Pendant traf.

In der Aufstellung der Südeuropäer fanden sich damals spätere Legenden wie Iker Casillas, Xavi und David Albelda. Österreich, unter dem viel zu früh verstorbenen Enrst Weber und mit Darazs in der Startelf, schlug sich wacker, verlor aber 1:2, weil der Anschlusstreffer von Martin Stranzl zu spät kam.

Mehrfachbelastung? "Wissen, was auf uns zukommt"

Beim LASK ist Darazs, der einst auch in der Akademie der Admira werkte, erstmals mit einer Mehrfachbelastung durch Liga, Cup und Europacup konfrontiert. Damit gehe man im Trainerteam allerdings "relativ entspannt" um, so Darazs.

"Diese Erfahrungen, die wir heuer sammeln, kommen uns dann hoffentlich ein Jahr später wieder zugute."

Darazs über die Dreifachbelastung

"Wir wissen, was auf uns zukommt", meint er. "Wir werden das so gut wie möglich steuern und auch Erfahrungswerte sammeln", so Darazs weiter, der hofft die gesammelten Erfahrungen künftig an gleicher Stelle einbringen zu können.

"Es wird hoffentlich nicht das letzte Mal sein, dass der LASK in einem Europacup spielt. Diese Erfahrungen, die wir heuer sammeln, kommen uns dann hoffentlich ein Jahr später wieder zugute", hofft er auf eine langfristige Zukunft bei den Athletikern.

Freilich sei der Europacup und die daraus hervorgehende Mehrfachbelastung eine (neue) Challenge - für ihn, aber auch für einige seiner Spieler. Gerade deswegen hofft er, dass die Mannschaft umso mehr aus sich herausholt. "Ich denke, wir können mit diesen Herausforderungen wachsen", meint der LASK-Coach abschließend.


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