Was für ein Europa-League-Abend!
Der FC Red Bull Salzburg gewinnt im Achtelfinal-Hinspiel bei Borussia Dortmund mit 2:1 (Spielbericht) und verschafft sich damit eine perfekte Ausgangsposition für das Rückspiel.
Die "Bullen" ließen sich von der Kulisse im Stadion des BVB nicht beeindrucken und überzeugten gegen die individuell stark besetzte Elf von Peter Stöger im Kollektiv.
Einzelne Spieler im Team von Marco Rose vermochten dennoch herauszuragen. Die Salzburg-Helden in der LAOLA1-Einzelkritik.

ALEXANDER WALKE (34/Deutschland), 90 Minuten, Note: 2
Der Kapitän war in der ersten Hälfte nicht wirklich gefordert und hielt, was zu halten war. Das Gegentor war bei so viel Verkehr im Strafraum schwierig zu verhindern und hätte zuvor besser verteidigt werden müssen. Ließ sich absolut nichts zu schulden kommen und war wie gewohnt ein souveräner Rückhalt. Ein besonderer Sieg in seinem Heimatland.

STEFAN LAINER (25/Österreich), 90 Minuten, Note: 2
Der Rechtsverteidiger hatte auf seiner Seite zu Beginn defensiv mehr zu tun, tat aber auch deutlich mehr für die Offensive als sein Gegenüber. Lenkte vor dem Seitenwechsel eine Ulmer-Ecke auf das Tor und setzte wenig später BVB-Goalie Bürki bei einem Rückpass unter Druck. Gute Partie des Rechtsverteidigers, der Schürrle kaum zur Geltung kommen ließ, und Berishas 2:0 mit Übersicht auflegte. Beherzt wie immer.

ANDRE RAMALHO (26/Brasilien), 90 Minuten, Note: 2
Mit Leverkusen war der Innenverteidiger einmal bereits in Dortmund zu Gast, saß damals aber auf der Bank - dieses Mal war der Rückkehrer von Anfang an dabei. Hatte zu Beginn Probleme im Stellungsspiel, legte diese aber mit Fortlauf ab. Batshuayi machte gegen das Innenverteidiger-Duo keinen Stich, wenig später fiel aber das Gegentor auch wegen eines undichten Zentrums. Aber in Summe eine gute Partie des Brasilianers.

DUJE CALETA CAR (21/Kroatien), 90 Minuten, Note: 3, Gelb
Kehrte nach Gelbsperre gegen Rapid in die Startelf zurück. Der 21-Jährige Kroate war der etwas unsichere Part in der Innenverteidigung, aber als Dortmund nach dem 1:2 etwas mehr Druck machte, hielt er das Zentrum mit Ramalho gemeinsam weitestegehend dicht - wenngleich er sicher schon mehr gefordert war. Die eine oder andere Schlampigkeit im Finish hatte keine Konsequenzen.

ANDREAS ULMER (32/Österreich), 90 Minuten, Note: 3
Verpasste auch im 15. Salzburger Europacup-Spiel in dieser Saison keine Minute. Defensiv zu Beginn in einem 3-5-2 im Verbund mit Schlager sicher, offensiv ging aber auch im 4-4-2 mit Raute wenig - hat wohl auch mit einem gewissen Herrn Reus zu tun. Schlager ging ins Zentrum und alleine hatte Ulmer mehr Mühe, die BVB-Offensive in Schach zu halten. Das Gegentor fiel über seine Seite, aber da hatte er alleine einen schweren Stand.

DIADIE SAMASSEKOU (22/Mali), 90 Minuten, Note: 2
Meldete sich nach leichter Gehirnerschütterung wieder fit und zeigte seine gewohnte Kompromisslosigkeit, gewann auf diese Weise mehrere Bälle und ließ vor allem in der ersten Hälfte durch das Zentrum nicnts zu. Nicht immer auffällig, aber ein sehr wichtiger Spieler in der "Bullen"-Elf.

AMADOU HAIDARA (20/Mali), bis zur 91. Minute, Note: 3
Bekam den Vorzug gegenüber Yabo, der mit Mario Götze U17-Weltmeister wurde. War bemüht, aber nicht immer glücklich in seinen Aktionen. Der erste Torschuss nach der Pause gehörte ihm, zeigte keine Nervosität und arbeitete brav am Sensationssieg mit. Ging in der Nachspielzeit für Yabo.

VALON BERISHA (25/Kosovo), 90 Minuten, Note: 1
Startete zunächst zentral neben Samassekou im 4-4-2, tauschte dann in der ersten Hälfte mit Schlager, wovon beide profitierten. Behielt nicht nur beim Elfmeter die Nerven, sondern auch vor dem 2:0 – mit Präzision ging sein Schuss ins Kreuzeck. Zwei weitere Tore für seine kürzlich verstorbene Oma - was für ein Karriere-Highlight.

XAVER SCHLAGER (20/Österreich), bis zur 73. Minute, Note: 1
Die coolste Socke am Platz, zeigte das unter anderem mit einem kleinen Solo in der eigenen Hälfte. Stellte mit Ulmer Reus zunächst gut zu, wechselte dann mit Berisha und legte in der gewohnten Raute-Formation die Top-Chance von Hwang/Dabbur (40.) mit einem tollen Pass auf. Seine Überform könnte sich bald mit einer ÖFB-Einberufung bezahlt machen. Ging nach 73 Minuten für Minamino.

HEE CHAN HWANG (22/Südkorea), bis zur 69. Minute, Note: 2
Meldete sich nach einer Ristprellung rechtzeitig zurück. Kam mit Fortlauf immer besser ins Spiel und scheiterte mit der ersten Top-Chance an Bürki (40.). Hatte dann Pech mit seinem abgefälschten Schuss an die Stange, holte aber nach der Pause den Elfmeter zum 1:0 gegen Toprak heraus. Nach 69 Minuten war sein Arbeitstag zu Ende, für ihn kam Gulbrandsen.

MUNAS DABBUR (25/Israel), 90 Minuten, Note: 3
Stand auch im 15. Salzburger Europacup-Spiel in dieser Saison in der Startelf. Zeigte sich zu Beginn ballsicher und war umtriebig. Scheiterte dann nur an Schmelzer bei einer Doppelchance (40.). Ihm ging an diesem Abend aber nicht alles auf, arbeitete aber in vielen Phasen mannschaftsdienlich.

FREDRIK GULBRANDSEN (25/Norwegen), ab der 69. Minute, Note: 3
Wie immer sehr arbeitswütig, hatte nach einer starken Einzelaktion eine gute Chance auf das 1:3, der Schuss fiel aber zu zentral aus (75.). Half am Ende mit seinem unermüdlichen Einsatz brav mit, den Sieg über die Zeit zu bringen.

TAKUMI MINAMINO, ab der 73. Minute, zu kurz eingesetzt, Gelb

REINHOLD YABO, ab der 91. Minute, zu kurz eingesetzt