Sturm Graz schaffte es tatsächlich, zwei Mal in Folge gegen Top-Klub Lazio Rom zu punkten.
Nach dem 0:0 in Graz holte das Team von Christian Ilzer sensationell ein 2:2 in Italien (Spielbericht >>>) und wahrt damit alle Chancen in der Europa-League-Gruppe F.
Dabei wuchsen einige Spieler über sich hinaus - nicht nur der erst in der Halbzeit eingewechselte Doppelpack-Schütze.
LAOLA1 analysiert die Leistung aller Sturm-Kicker und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).
Jörg Siebenhandl - 90 Minuten - Note: 2
Starker Auftritt von Sturms Nummer 1! Von Anfang an in Alarmbereitschaft gegen das Star-Ensemble. Stibitzte Immobile den Ball vom Fuß und verhinderte früh Schlimmeres (24.). Packte auch danach eine wahre Top-Parade wieder gegen Immobile (29.) aus und hatte stets den Überblick und Sicherheit. Das 1:2 aus kurzer Distanz rutschte ihm durch - ein scharfer Schuss, man kann darüber diskutieren, ob es wirklich ein Torwartfehler war. War auch danach noch entscheidend beteiligt, dass das Remis über die Zeit gebracht wurde.
Sandro Ingolitsch - 90 Minuten, Gelb - Note: 3
Rutschte für den gesperrten Jusuf Gazibegovic in die Startelf und erlebte einen aufregenden Arbeitstag. War auf der rechten Außenbahn gebunden, spulte viele Kilometer ab und musste gegen die dribbelstarken Laziali auch Lehrgeld zahlen. Gab jedoch nie auf, war sich für keinen Meter zu schade und drängte sich für mehr Spielzeit auf. Offensiv war gegen einen Gegner dieses Kalibers nicht viel möglich.
David Affengruber - 90 Minuten, Gelb - Note: 3
Starkes Duo mit Wüthrich! Klärte in der 29. Minute entscheidend vor der Linie. In der 42. Minute ein kleiner Schockmoment - nach einem Foul zeigte der Schiedsrichter auf den Elferpunkt, obwohl er den Fuß zurückzog - eine strittige Entscheidung. Klärte kurz nach dem 1:1 auch entscheidend bei einem Konter der dezimierten Laziali, bei schnellen Dribblings aber nicht immer im Bilde, aber kurz vor Schluss mit immens wichtiger Grätsche im Konter gegen Anderson.
Gregory Wüthrich - 90 Minuten, Gelb - Note: 2
Respekt ja, Angst nein. Scheute keinen Zweikampf mit Lazios Offensivwaffen und zog auch bei der Rudelbildung nicht zurück. Dass gegen Immobile und Co. nicht alles zu verteidigen war, liegt in der Natur der Sache. Generell aber eine kämferisch engagierte Leistung in der Abwehrzentrale, in welcher er seiner Chefrolle völlig gerecht wurde. Tauchte am Schluss auch offensiv auf, seine Stärken liegen jedoch eindeutig weiter hinten.
Amadou Dante - 90 Minuten - Note: 3
Der Linksverteidiger war ähnlich wie Ingolitsch über 90 Minuten defensiv beschäftigt und meisterte seine Aufgaben mal besser, mal schlechter. Dante fehlte vor allem zu Beginn etwas die Passgenauigkeit, schenkte zu oft leichtfertig den Ball her und sorgte so für frühe Ballverluste anstatt im Ballbesitz Ruhe ins Spiel zu bekommen. Steigerte sich aber, blockte einen Immobile-Schuss, der das 3:1 bedeutet hätte (76.) und war die ganze Zeit unterwegs.
Stefan Hierländer - bis 79. Minute - Note: 2
Der Kapitän machte das, was er am besten kann. Stark am Ball, mit viel Übersicht und Laufbereitschaft. War immer wieder die Schaltzentrale im Mittelfeld und leitete viele Angriffe ein, war jedoch auch defensiv gefragt und konnte sich deshalb seltener als sonst wirklich gefährlich vor dem Tor präsentieren. Jedoch immens wichtig als Leader zusammen mit Stankovic in der Zentrale. Im Schlusssprint setzte Ilzer dann auf noch mehr Offensive.
Jon Gorenc-Stankovic - bis 79. Minute, Gelb - Note: 2
Die Ruhe in Person und der Staubsauger vor der Abwehr. Spulte wie gewohnt sein souveränes Spiel herunter, glänzte mit seiner Aggressivität in Zweikämpfen und seinem genauen Passspiel. War auch in die Rudelbildung vor dem Pausenpfiff involviert und holte sich in dieser Situation Gelb ab. Machte dann gleichzeitig mit Hierländer Platz für die Schlussoffensive der Gäste, die Lazio in Überzahl hinten reindrückte.
Alexander Prass - 90 Minuten, Gelb - Note: 1
Wieder einmal ein sehr auffälliger Auftritt des Mittelfeldspielers, der defensiv alles ablief, gleichzeitig aber auch immer eine der Schaltzentralen im Umschaltspiel war. Bewies immer wieder ein gutes Auge für seinen Nebenmann und stellte die Lazio-Defensive mit seinen Antritten vor Probleme. Bereitete auch das 1:1 durch Böving vor und war stets für einen Überraschungsmoment in der Offensive gut. Sah Gelb in der 74. Minute.
Otar Kiteishvili - bis 57. Minute, Gelb - Note: 3
Kam anders als im Heimspiel gegen Lazio diesmal von Beginn an rein und verdrängte Horvat auf die Bank. War engagiert und versuchte das Offensivspiel der Gäste zu ordnen, tauchte auch immer wieder am gegnerischen Strafraum auf, strahlte aber schon mehr Gefahr aus. War nach einer frühen Gelben Karte bedient. Musste auch kurz nach der Halbzeit Platz für Horvat machen.
Albian Ajeti - bis 79. Minute - Note: 3
Der Schweizer stand überraschend von Beginn an mit Emegha auf dem Feld und fand in der 11. Minute auch die erste große Chance vor, jagte den Ball aber über die Querlatte. Er hatte kurz nach dem 1:1 auch die Riesenchance auf den Führungstreffer, scheiterte aber knapp. War oft mit langen Bällen anspielbar und legte weite Wege zurück, aber blieb selbst wie sein Startelf-Sturmpartner glücklos.
Emmanuel Emegha - bis 46. Minute - Note: 4
Es war nicht das Spiel für den wieselflinken Angreifer! Die Hoffnung war groß, dass man durch die Schnelligkeit des Stürmers Löcher in die Lazio-Defensive reißt, doch so richtig gefährlich wurde Emegha kaum, da die Räume hinter der Abwehrkette nicht geöffnet wurden. Ging weite Wege und war bemüht, allerdings hatte es schon seinen Grund, warum er in der Halbzeit in der Kabine blieb - und sein Nachfolger Böving groß aufspielte.
William Böving - ab 46. Minute, 2 Tore - Note: 1
Kam, sah und netzte fast (alles) ein! Nur 10 Sekunden nach seiner Halbzeit-Einwechslung übernahm er einen Ball halbvolley und zwang Lazios Schlussmann zu einer starken Parade. Der Ersatz für Emegha machte es wenig später besser. Nach Zuspiel von Prass brachte er den Haken an und versenkte den Ball zum 1:1. Blieb auch danach gefährlich, kam zu fünf Abschlüssen und seinem zweiten Tor, welches das 2:2 sicherte. Klasse-Auftritt!
Tomi Horvat - ab 58. Minute - Note: 2
Musste zu Beginn auf der Bank Platz nehmen und Kiteishvili den Vortritt lassen. Rechtfertigte jedoch seine Einwechslung mit guten Aktionen. Der erste Versuch wurde geblockt, ein weiterer guter Schuss verpasste nur knapp das lange Eck. Schlussendlich war er am 2:2-Ausgleich von Böving beteiligt und leistete seinen Beitrag zum Sensations-Remis in Rom.
Jakob Jantscher - ab 79. Minute - zu kurz eingesetzt
Sollte in der Schlussphase noch für Akzente sorgen, viel kam jedoch nicht mehr. War beim 2:2 von Böving schon am Platz und spielte mit seinen Kollegen das Remis heim - nach Hierländers Auswechslung als Captain.
Manprit Sarkaria - ab 79. Minute - zu kurz eingesetzt
Für ihn gilt Ähnliches wie für Jantscher. Das Offensiv-Duo beteiligte sich am Kombinationsspiel, viele Aktionen konnten sie aber nicht mehr vorweisen.
Ivan Ljubic - ab 79. Minute - zu kurz eingesetzt
Fand kaum mehr ins Spiel, holte sich noch Gelb ab. Es war allerdings in der hektischen Schlussphase schwierig, Fuß zu fassen.