„Ein unglaublicher Abend für jeden Austrianer“, strahlt Alexander Grünwald.
Die Austria hat in Rom geschafft, was praktisch keiner mehr für möglich hielt – nach einem Zwei-Tore-Rückstand im Stadio Olimpico noch ein 3:3 geholt.
„Nach dem 1:3 habe ich nicht mehr richtig dran geglaubt, obwohl ich im Fußball schon alles gesehen habe“, gibt FAK-Trainer Thorsten Fink zu. Der Deutsche weiter: „Ich bin sehr, sehr stolz auf diese junge Mannschaft.“
"Extremer Glaube an uns selbst"
In jener Elf, die letztendlich noch einen Punkt erkämpft hat, standen mit Petar Filipovic (26) und Jens Stryger Larsen (25) nur zwei Spieler, die nicht 23 Jahre oder jünger sind.
Während Fink der Glaube fehlte, war er innerhalb der Mannschaft durchaus intakt, wie Raphael Holzhauser erklärt: „Das zeichnet uns als Mannschaft aus, wir haben einen extremen Glauben an uns selbst. Wir haben von der ersten Minute an gemerkt, dass da etwas geht.“
De Taktgeber der Veilchen hat an diesem Abend in Rom nicht nur eine hervorragende Leistung geboten, sondern mit seinem 1:0 – es war sein drittes Tor in dieser Europacup-Saison – auch den Grundstein für den Erfolg gelegt.
"Sie dachten, sie hätten schon gewonnen"
„Aufgrund meiner Aufgaben bin ich normalerweise weiter hinten. Wir haben früher gepresst, ich war mit vorne, die Flanke war super und ich habe den Ball toll getroffen“, beschreibt er seinen Treffer.
Die darauffolgenden Minuten waren dann aber alles andere als schön für den FAK. „Wir haben zwei zu einfache Tore bekommen, zwei Mal ein weiter Pass über die Abwehr – das darf uns nicht passieren“, ärgert sich Holzhauser. Zwischen den beiden Treffern der Gastgeber fiel Robert Almers schwere Verletzung (Seine Saison ist wohl zu Ende).
Nach dem 1:3 in der 69. Minute schien die Partie dann entschieden. Fink: „Ich glaube, die Roma dachte dann, sie hat das Ding schon gewonnen.“ Der FAK-Coach nahm aber Risiko und brachte mit Dominik Prokop und Ismael Tajouri zwei neue Offensivkräfte.
Fink hatte diesmal ein goldenes Händchen – Prokop erzielte den Anschlusstreffer, Tajouri bereitete den Ausgleich durch Larry Kayode vor. „Man sieht, dass die Ersatzspieler extrem wichtig sind“, grinst Holzhauser.
"Achterbahnfahrt der Gefühle"
Prokop schnauft durch: „Das Spiel war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Ende sind wir überglücklich.“
Die Violetten sind zur Halbzeit der Gruppenphase weiterhin ungeschlagen und haben ebenso fünf Zähler auf dem Konto wie die Römer, die auf Platz eins stehen. Dahinter folgen Astra Giurgiu (3 Punkte) und Viktoria Pilsen (2 Punkte).
„Wenn wir das Heimspiel gegen Astra gewinnen, schaut es gut aus“, macht sich Grünwald berechtigte Hoffnungen auf ein Überwintern im Europacup. Holzhauser: „Alles, was wir aus den zwei Spielen gegen die Roma holen, sind Bonuspunkte.“