Die Austria muss im Hinspiel der Europa-League-Playoffs beim 2:1-Heimsieg gegen Rosenborg einen späten Wehrmutstropfen hinnehmen.
Zunächst bringt ein Doppelschlag die Veilchen in Führung. Erst ist es Alexander Grünwald (52.), der den Ball aus 20 Metern unter die Latte jagt. In Minute 54 schließt Felipe Pires einen an der Mittellinie gestarteten Konter eiskalt ab.
In der Nachspielzeit erzielt Reginiussen nach Flanke von links aber das bittere Auswärtstor der Norweger per Kopf.
Partie kommt spät in die Gänge
Nach einer ersten Hälfte, die trotz zumindest einiger Halbchancen torlos blieb, zog Grünwald bald nach Wiederbeginn aus rund 20 Metern mit dem Vollspann ab.
Zwei Minuten später schloss Pires einen Konter nach einem groben Schnitzer in der Rosenborg-Defensive souverän ab.
Am Ende versuchte die Austria, den Vorsprung unbeschadet über die Zeit zu bringen, was schließlich nicht gelang, da Reginiussen spät per Kopf zuschlug - nicht unverdient aus Sicht des norwegischen Rekordmeisters.
Die Partie vor einer erneut schütteren Kulisse im Wiener Prater kam erst spät in der ersten Hälfte in die Gänge. Die Austria sah sich bei ihren zaghaften Angriffsbemühungen anfangs mit gut organisierten Norwegern konfrontiert, die spätestens an der Mittellinie attackierten und bei Balleroberung blitzschnell umschalteten.
Erste Pfiffe
Nach 15 Minuten sorgte ein Grünwald-Pass für Olarenwaju Kayode in den Strafraum für ein erstes Aufflackern von Gefahr, Rosenborg-Torhüter Adam Kwarasey war jedoch schneller am Ball als der Nigerianer.
In der 22. Minute verfehlte nach einem Turbo-Antritt Lucas Venuto aus etwa 13 Metern mit einem Flachschuss knapp das Tor. Die Gäste kamen ihrerseits ein paar Mal in den gegnerischen Strafraum. Wirklich gefährlich wurde es für Robert Almer vor den Augen von ÖFB-Teamchef Marcel Koller vorerst aber nicht.
Erst nachdem nach einer halben Stunde erste Pfiffe im Happel-Oval hörbar waren, nahm das Spiel langsam Fahrt auf. Kayode kam nach Holzhauser-Pass im Sechzehner an den Ball, seine Vorlage aus spitzem Winkel ging jedoch ins Leere.
Das traf auf der Gegenseite auch bei einem scharfen Stanglpass von Alex Gersbach zu, der die Kugel unter Almer durch parallel zur Outlinie durch den Fünfmeterraum schickte.
Pires vergibt Top-Chance
In der 40. Minute war Pires schon an Kwarasey vorbei, sein Pass zur Mitte wurde noch abgeblockt. Almer entschärfte nach einem Eckball einen Direktschuss von Pal Andre Helland (42.).
Das Tor von Grünwald, der den Ball mit links perfekt traf und in die rechte obere Ecke zimmerte, war das 100. in einem Pflichtspiel in der Ära von Austria-Trainer Thorsten Fink.
Der Treffer von Pires, der auch die Vorlage zum Grünwald-Tor geleistet, hatte, versetzte die Fans der "Veilchen" dann vollends in Jubelstimmung. Insgesamt fanden sich diesmal nur 6.090 Zuschauer im Stadion ein. Der harte Kern im Sektor C sorgte aber unablässig für eine intensive Geräuschkulisse.
Gytkjaer klopft an
Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken zog sich die Austria zurück und lauerte vermehrt auf Konter. Grünwald traf den Ball in der 74. Minute nicht so ideal wie zuvor - ein 3:0 wäre wohl aber zu schmeichelhaft gewesen.
Rosenborgs Schlussoffensive hätte fast schon in der 76. Minute den Anschlusstreffer durch den auffälligen Helland gebracht. Almer war da schon geschlagen, doch Jens Stryger Larsen klärte vor der Torlinie.
Rechtsverteidiger Jonas Svensson registrierte in der 80. Minute einen Fehlschuss. Eine Topchance vergab Torjäger Christian Gytkjaer (85.), als er den Ball nach einer Flanke von links alleine vor Almer eher kläglich ins Out bugsierte.
Dafür köpfelte Reginiussen in der Nachspielzeit nach Flanke des eingewechselten Elbasan Rasani aus kurzer Distanz wuchtig ein. Für Rosenborg sah die Welt damit am Ende wieder besser aus.
STIMMEN:
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Erst einmal bin ich zufrieden, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war ein sehr schwieriges Spiel gegen einen Gegner, der gewohnt ist, das Spiel zu machen. Es war klar, dass Rosenborg auch zu Chancen kommen wird. Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir sehr gut umgesetzt. Wenn man das Tor in der Nachspielzeit bekommt, tut das natürlich weh. Aber wir sind zufrieden, dass wir den Rhythmus gebrochen haben. Wir können auch in Trondheim gewinnen, wir fahren dorthin, um zu gewinnen."
Kare Ingebrigtsen (Trondheim-Trainer): "2:1 ist genug für uns, dass wir zuhause gewinnen können. Von einer schwierigen Situation ist es durch das Tor zu einer Situation geworden, die wir meistern können. Nach dem 2:0 hatten wir Chancen, die sollten wir eigentlich nutzen. Sie hatten zwei Schüsse aufs Tor und haben zwei Tore gemacht. Wir hätten es besser machen sollen, aber es ist ein O.k.-Resultat."
FK Austria Wien - Rosenborg Trondheim 2:1 (0:0)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 6.090, SR Benoit Bastien/FRA.
Torfolge: 1:0 (51.) Grünwald, 2:0 (53.) Pires, 2:1 (91.) Reginiussen
Austria: Almer - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser - Venuto (84. De Paula), Grünwald (80. Windbichler), Pires - Kayode (90. Friesenbichler)
Rosenborg: Kwarasey - Svensson, Reginiussen, Eyjölfsson, Gersbach - Jensen, Konradsen, Midtsjö (77. Vilhjalmsson) - Helland, Gytkjaer, Skjelvik (71. Rashani)
Gelbe Karten: Serbest, Kayode bzw. Gytkjaer