Austria Wien geht mit einer guten Ausgangsposition in die letzten beiden Spiele der Europa-League-Gruppenphase.
Vor dem Heimspiel gegen Astra Giurgiu am Donnerstag (21.05 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) haben die "Veilchen" alles in der eigenen Hand - mit einem Sieg gegen den rumänischen Meister wäre der Einzug ins Sechzehntelfinale wohl fixiert.
Die Austria-Spieler strotzen vor Selbstvertrauen. "Ich kann den Sieg schon riechen", posaunt etwa Larry Kayode hinaus.
Fink hält den Ball flach
Von solchem Überschwang war man am Tag vor der Partie in der sportlichen Führung freilich weit entfernt. Trainer Thorsten Fink bemühte sich, die Erwartungen nicht zu hoch schnellen zu lassen.
"Wir können nun für mich Greifbares erreichen. Ins Sechzehntelfinale zieht man nicht einfach so ein", sagte Fink, der von seiner Stammformation einzig Torhüter Robert Almer vorgeben muss. Der Deutsche betonte vor seinem 70. Pflichtspiel als Coach der Wiener aber gleichsam: "Wir haben nichts zu verlieren, wollen auch gewinnen. Aber auch wenn es in die Hosen gehen sollte, haben wir noch ein weiteres Spiel."
Mit fünf Zählern liegt die Austria derzeit einen Punkt vor Giurgiu auf Rang zwei der Tabelle. AS Roma ist Spitzenreiter und könnte im Heimspiel gegen Nachzügler Viktoria Pilsen (3 Punkte) alles klar machen. Holt die Roma zumindest ein Remis, ist die Austria im Erfolgsfall durch. Auf Pilsen trifft die Austria noch am letzten Spieltag am 8. Dezember. Giurgiu empfängt dann die Roma.
Lange Durststrecke soll enden
Gegen Rumäniens Champion setzte sich die Austria zum Auftakt der Gruppenphase durch. Beim 3:2 in Bukarest machten es die Wiener nach 3:1-Führung im Finish aber unnötig spannend. Giurgiu sei nun in einer "besseren Verfassung", urteilte Fink. Die Mannschaft von Trainer Marius Sumudica ist in Liga und Europacup aktuell acht Spiele ungeschlagen. Am Wochenende siegte Giurgiu beim Zweiten Uni Craiova mit 1:0, blieb aber trotzdem Zehnter der Liga 1.
Neben Fink wollte auch Franz Wohlfahrt den Druck auf die junge Austria-Elf nicht zu groß werden lassen. "Die Gruppe geht bis Dezember, spätestens dann soll sich die Mannschaft ihren Traum erfüllen", sagte der Sportchef.
Als die Austria zuletzt im Europacup im Frühjahr engagiert war, war Wohlfahrt als Torhütertrainer beim SC Untersiebenbrunn tätig. Damals stieß man bis ins Viertelfinale des UEFA Cups vor. Vier Versuche in UEFA Cup und Europa League, über die der Gruppenphase hinauszukommen, blieben seither erfolglos.
Die sich nun bietende Chance haben sich die Austrianer aber hart erarbeitet. "In entscheidenden Spielen haben wir gezeigt, dass wir da sind", erinnerte Spielgestalter Raphael Holzhauser. Der 23-Jährige soll wieder die Fäden im Mittelfeld ziehen. In Bukarest traf Holzhauser per Elfer, neben Kevin Friesenbichler war auch Alexander Grünwald per Freistoß erfolgreich.
Fink warnt vor Stürmer
Dass Giurgiu aufgrund der Ausgangslage auf drei Zähler angewiesen ist, macht die Sache für die Austria nur bedingt einfacher. "Sie werden uns defensiv sicher beschäftigen", vermutete Fink. Er warnte vor Denis Alibec. Rumäniens Teamstürmer - er soll am 1. Jänner zu Rekordmeister Steaua Bukarest wechseln - traf bereits gegen die Austria.
Giurgius im Herbst verletzungsgeplagter Star soll derzeit fit sein. "Ich werde alles dafür tun, dass wir mit einem guten Resultat heimfahren können", versprach Alibec vor der Abreise nach Wien.
Abgesehen vom 25-jährigen Angreifer baut Giurgiu auf Akteure, die im Herbst ihrer Karriere stehen. Gleich sieben Profis über 30 Jahre dürften in der Start-Elf stehen. Die 14 Spieler der Austria, die beim 2:0 am Samstag gegen Ried eingesetzt wurden, hatten hingegen ein Durchschnittsalter von knapp über 21 Jahren. Fink hoffte, den "jugendlichen Elan" seiner Truppe am Spielfeld sehen zu können: "Dass wir mehr laufen als der Gegner und zeigen, dass wir hungriger sind."