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Austrias unheimliche K.o.-Serie im Europacup

Geht es um Aufstieg oder Aus, glänzen die Veilchen seit Jahren.

Austrias unheimliche K.o.-Serie im Europacup Foto: © GEPA

Wenn die Wiener Austria am Donnerstag (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) Apollon Limassol zum Hinspiel der dritten Quali-Runde in der UEFA Europa League empfängt, dürfen die Veilchen auf eine beeindruckende Serie bauen.

Aus den vergangenen zehn K.o.-Duellen in internationalen Bewerben sind die Violetten jede Mal als Sieger hervorgegangen. Im Sommer 2010 musste der FAK zum letzten Mal die Segel vor einer Gruppenphase streichen, sofern er für den Europacup qualifiziert war.

"Die Statistik spricht dafür, dass wir in gewissen Drucksituationen unsere Leistung abrufen können", meint FAK-Kapitän Alexander Grünwald.

LAOLA1 lässt die Serie Revue passieren:

Das bisher letzte Aus in einem K.o.-Duell:

Saison 2010/11

Aris Saloniki 0:1 (a), 1:1 (h) – Europa-League-Quali, Playoffs

Aris Saloniki 0:1 (a), 1:1 (h) – Europa-League-Quali, Playoffs
Foto: © GEPA

Im Hinspiel musste die Austria in der 93. Minute das bittere 0:1 durch Carlos Ruiz hinnehmen.

Im Rückspiel waren die Veilchen zwar die bessere Mannschaft, vernebelten in Wien vor den Augen von rund 1.000 Aris-Fans aber zahlreiche Chancen, vor allem Tomas Jun ließ tolle Möglichkeiten aus. Abermals war es der Angreifer aus Guatemala, der die Griechen in der 42. Minute aus einem Konter in Führung brachte, der Ausgleich von Roland Linz reichte der Elf von Karl Daxbacher nicht, um in die Gruppenphase einzuziehen. Es sollte das bisher letzte K.o.-Duell im Europacup bleiben, in dem die Violetten den Aufstieg nicht fixieren konnten.

Die Serie der erfolgreichen K.o.-Duelle:

Saison 2011/12

Rudar Pljevalja 3:0 (a), 2:0 (h) – Europa-League-Quali, 2. Runde

Rudar Pljevalja 3:0 (a), 2:0 (h) – Europa-League-Quali, 2. Runde
Foto: © GEPA

Der Aufstieg wurde praktisch schon in Montenegro fixiert. In Niksic avancierte Nacer Barazite zum Matchwinner. Der Offensivspieler sorgte in der sonst eher ereignisarmen ersten Hälfte in Minute 35 für die Führung und legte dann in der 63. Minute per Kopf nach, beide Male lieferte Zlatko Junuzovic den Assist. In der 76. Minute betätigte sich Barazite dann als Vorlagengeber für Joker Tomas Jun.

Im Rückspiel erledigte der FAK dann brav seine Hausaufgabe: Obwohl einige Spieler, unter ihnen Roland Linz, geschont wurden, feierten die Wiener einen souveränen 2:0-Erfolg. Abermals erzielten Barazite (44.) und Jun (75.) die Treffer.

Olimpija Ljubljana 1:1 (a), 3:2 (h) – Europa-League-Quali, 3. Runde

Olimpija Ljubljana 1:1 (a), 3:2 (h) – Europa-League-Quali, 3. Runde
Foto: © GEPA

Beim Hinspiel in Slowenien durften sich die Austrianer letztlich doch recht glücklich schätzen, trotz der Überlegenheit der Hausherren ein 1:1 mit nach Wien zu nehmen. Roland Linz brachte den FAK aus der ersten echten Chance in Führung (33.), in der 60. Minute bejubelte der spätere Austria-Transferflop Dare Vrsic den Ausgleich.

Das Rückspiel wurde ein echter Krimi. Ein Doppelpack von Barazite (18., 46.) sorgte nur vermeintlich für Klarheit, denn Vrsic (54.) und Boban Jovic (59.) glichen aus. In der 69. Minute sorgte ein Elfertor von Barazite für den Aufstieg der Austria, die in den Schlussminuten noch jede Menge Glück hatte.

Gaz Metan Medias 3:1 (h), 0:1 (a) – Europa-League-Quali, Playoffs

Gaz Metan Medias 3:1 (h), 0:1 (a) – Europa-League-Quali, Playoffs
Foto: © GEPA

Wie könnte es anders sein? Wieder war Nacer Barazite der Mann, der den Aufstieg gegen die Rumänen fixierte. Nach dem frühen Führungstor von Roland Linz (7.) und dem Ausgleich durch Nicandro Breeveld (24.) sorgte der Niederländer mit Toren in den Spielminuten 45 und 61 für den 3:1-Heimsieg.

Im Rückspiel hätte die Austria dann doch noch fast den Einzug in die Gruppenphase der Europa League verpasst, musste sie doch bei der 0:1-Niederlage nach einem Tor von Ovidiu Hoban (40.) mächtig zittern. In der Gruppenphase bescherte das Los dann Duelle mit Metalist Kharkiv, Malmö FF und AZ Alkmaar.

Saison 2013/14

FH Hafnarfjördur 1:0 (h), 0:0 (a) – Champions-League-Quali, 3. Runde

FH Hafnarfjördur 1:0 (h), 0:0 (a) – Champions-League-Quali, 3. Runde
Foto: © GEPA

Nach dem Meistertitel und dem Abgang von Erfolgscoach Peter Stöger nach Köln übernahm Nenad Bjelica die Mannschaft. Die ersten beiden Europacup-Auftritte gegen den Meister aus Island ließen nicht gerade darauf schließen, was die Violetten in dieser Saison international noch leisten würden.

Vor rund 8.000 Fans sorgte Daniel Royer mit seinem Tor in der 25. Minute für den mageren 1:0-Heimsieg im Hinspiel. In Island brachte die Austria dann eine glanzlose Nullnummer über die Zeit.

Dinamo Zagreb 2:0 (a), 2:3 (h) – Champions-League-Quali, Playoffs

Dinamo Zagreb 2:0 (a), 2:3 (h) – Champions-League-Quali, Playoffs
Foto: © GEPA

Eine Sternstunde der violetten Europacup-Geschichte, die in der erstmaligen – und bisher einzigen – Teilnahme an der Champions League gipfelte. Coach Bjelica stellte den FAK im Auswärtsspiel gegen seine Landsleute ausgezeichnet ein. Die Folge war ein souveräner 2:0-Sieg vor 25.000 Fans. Marin Leovac (68.) und Marko Stankovic (75.) brachten den Sieg.

Das Rückspiel war Nervenkitzel pur. Ein Freistoß von Florian Mader landete in der 5. Minute im Tor der Kroaten, doch Marcelo Brozovic (33.), Junior Fernandes (43.) und Fatos Beciraj (70.) drehten das Spiel. Der eingewechselte Roman Kienast bugsierte den Ball in der 82. Minute aber ins Tor und schoss den Austria damit in die Königsklasse. Nach Spielende brachen alle Dämme. Es war das bisher letzte Europacup-Spiel der Austria in Favoriten. In der Gruppe mit Porto, Zenit St. Petersburg und Atletico Madrid wurde die Austria trotz beachtlicher fünf Punkte Letzter.

Saison 2016/17

FK Kukesi 1:0 (h), 4:1 (a) – Europa-League-Quali, 2. Runde

FK Kukesi 1:0 (h), 4:1 (a) – Europa-League-Quali, 2. Runde
Foto: © GEPA

Nachdem Trainer Thorsten Fink die Austria in seinem ersten Jahr zurück ins internationale Geschäft geführt hatte, wurde im ersten Pflichtspiel der neuen Saison der Gegner aus Albanien kurz und knapp mit 1:0 besiegt. Felipe Pires (23.) gelang das einzige Tor.

In Elbasan zeigten sich die Veilchen dann wesentlich besser aufgelegt – ein Doppelpack von Larry Kayode (16., 58.) sowie Treffer von Raphael Holzhauser (67.) und Christoph Martschinko (90.) sorgten für einen souveränen 4:1-Erfolg in Albanien.

Spartak Trnava 0:1 (h), 5:4 i.E. (a)  – Europa-League-Quali, 3. Runde

Spartak Trnava 0:1 (h), 5:4 i.E. (a)  – Europa-League-Quali, 3. Runde
Foto: © GEPA

Das Hinspiel gegen die Slowaken verlief im spärlich besuchten Happel-Stadion enttäuschend. Robert Tambe sorgte unmittelbar nach dem Wiederanpfiff für das einzige Tor, die Austria ließ vor allem in der zweiten Hälfte einige Sitzer aus. Das Spiel wurde im Vorfeld von Randalen der Fans rund ums Stadion überschattet.

Auch in Trnava taten sich die Violetten richtig schwer, erst ein Kopfballtor von Joker Kevin Friesenbichler zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit sorgte für die torlose Verlängerung. Im Elferschießen trafen dann alle fünf Austrianer, während Martin Mikovic scheiterte.

Rosenborg Trondheim 2:1 (h), 2:1 (a) – Europa-League-Quali, Playoffs

Rosenborg Trondheim 2:1 (h), 2:1 (a) – Europa-League-Quali, Playoffs
Foto: © GEPA

Während in Wien erstmals Zweifel am „System Holzhauser“ laut wurden, hielt Coach Fink an seiner Elf fest und sollte Recht behalten. Die Violetten konnten sich im Heimspiel gegen die Norweger doch etwas überraschend mit 2:1 durchsetzen – Alexander Grünwald (51.) und Felipe Pires (53.) trafen. Bitter war nur das Auswärtstor der Gäste durch Tore Reginiussen in der Nachspielzeit.

Doch auch in Trondheim jubelten die Veilchen über ein 2:1. Abermals sorgte Grünwald für die Führung (57.), kurz darauf glich Christian Gytkjaer per Elfer aus (59.), doch Larry Kayode ließ die Wiener in der 69. Minute über den Aufstieg jubeln. In der Gruppenphase folgten dann Spiele gegen Astra Giurgui, Viktoria Pilsen und die AS Roma.

Saison 2017/18

AEL Limassol 0:0 (h), 2:1 (a) – Europa-League-Quali, 3. Runde

AEL Limassol 0:0 (h), 2:1 (a) – Europa-League-Quali, 3. Runde
Foto: © GEPA

Die ohne Larry Kayode in die Saison gestartete Austria – der Nigerianer fehlte offiziell wegen Trainingsrückstands, wurde später an Manchester City verkauft – präsentierte sich im Hinspiel im Angriff zahnlos, das Duell mit dem Team aus Zypern endete torlos.

Im Rückspiel war wesentlich mehr los. Bei hitziger Stimmung – das Duell war zwischenzeitlich eine Viertelstunde unterbrochen – gewährte der Referee den Wienern in der 34. Minute einen Elfmeter, obwohl das Foul an Felipe Pires deutlich außerhalb des Strafraums war, Raphael Holzhauser verwandelte. Ein Freistoß von Aldair (60.) sorgte für den Ausgleich der numerisch unterlegenen Zyprioten. In der Nachspielzeit machte Pires den Deckel drauf.

NK Osijek 2:1 (a), 0:1 (h) – Europa-League-Quali, Playoffs

NK Osijek 2:1 (a), 0:1 (h) – Europa-League-Quali, Playoffs
Foto: © GEPA

Der 2:1-Sieg in Kroatien war letztendlich glücklich. Denn Muzafer Ejupi (15.) brachte Osijek früh in Führung, Kapitän Borna Barisic vergab vier Minuten später einen Elfmeter. So konnten Christoph Monschein (26.) und Raphael Holzhauser (60.) die Partie doch noch drehen.

Weil das Happel-Stadion nicht zur Verfügung stand, musste der FAK nach St. Pölten ausweichen. Dort konnten die Violetten – abgesehen von Mohammed Kadiri, der seine mit Abstand beste Leistung im FAK-Trikot brachte – nicht glänzen. Eine 0:1-Niederlage nach einem Treffer von Gabrijel Boban (62.) reichte aber zum Einzug in die Gruppenphase. In einer Gruppe mit dem AC Milan, HNK Rijeka und AEK Athen war dann aber Endstation.

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