Rapid Wien gelingt in der 4. Runde der Euro-League-Gruppenphase ein 2:2-Remis bei Sassuolo.
Die Hausherren gehen nach 34 Minuten in Führung, Debütant Thurnwald und Mocinic passen nicht auf, Defrel trifft. Kurz vor der Pause fälscht Ragusa einen Pellegrini-Freistoß unhaltbar ab (45+2).
Von Rapid kommt in der zweiten Hälfte zunächst wenig, dann retten die beiden Joker Jelic (86.) nach Schaub-Freistoß und Kvilitaia per Abstauber (90.) doch noch das Remis.
Im Parallelspiel der Gruppe F gewinnt Athletic Bilbao ein verrücktes Spiel gegen KRC Genk mit 5:3, Aduriz trifft gleich fünfmal. Damit übernehmen die Spanier mit sechs Punkten die Gruppenführung vor den punktegleichen Belgiern. Rapid belegt mit fünf Zählern Platz drei.
Joelinton mit der ersten Topchance
Dass Rapid die Chance wahrte, wie im Vorjahr im Europacup zu überwintern, war in Reggio Emilia zunächst nicht absehbar. Die bis zum Doppelschlag einzige echte Chance des Rekordmeisters vergab Joelinton in der 12. Minute, als er nach Flanke des 18-jährigen Debütanten Manuel Thurnwald per Kopf aus wenigen Metern nicht das Tor traf.
Weit effektiver zeigte sich vorerst Sassuolo. Die so wie Rapid stark ersatzgeschwächten Gastgeber gingen mit ihrer ersten echten Chance in Führung.
Nach einer schönen Kombination und Pass von Davide Biondini traf Defrel mit einem platzierten Schuss ins lange Eck. Davor hatten die Italiener zweimal mit Schiedsrichter Craig Pawson gehadert.
Zunächst entschied der Engländer bei einem vermeintlichen Tor von Defrel auf Foul an Maximilian Hofmann (3.), dann gab er bei einer Attacke von Ivan Mocinic an Defrel keinen Elfmeter (25.). Auf der Gegenseite zeigte er Marcello Gazzola nur Gelb, obwohl er als letzter Mann Joelinton zu Fall gebracht hatte (26.).
Wechsel bringen den Umschwung
Das 2:0 folgte schließlich Sekunden vor dem Pausenpfiff. Ein Freistoß von Lorenzo Pellegrini wurde von Antonio Ragusa unhaltbar für Rapid-Goalie Richard Strebinger abgefälscht. In der 51. Minute verhinderte der Keeper eine höhere Rapid-Niederlage.
Zunächst parierte er einen Freistoß von Pellegrini, dann war er auch noch beim Nachschuss von Claud Adjapong zur Stelle.
Wenig später brachte Trainer Mike Büskens mit Jelic und Kvilitaia zwei Spitzen und stellte auf ein 4-4-2-System um, und der erhoffte Effekt stellte sich in der Schlussphase ein.
Hoffnung auf K.o.-Phase lebt
Eher aus heiterem Himmel staubte Jelic in der 85. Minute nach einer Freistoßflanke von Louis Schaub und einem Schussversuch von Maximilian Hofmann zum Anschlusstor ab.
Fünf Minuten später scheiterte Arnor Ingvi Traustason an Sassuolo-Schlussmann Andrea Consigli, den abspringenden Ball verwertete Kvilitaia aus kurzer Distanz.
Damit ist Rapid zwar in Europacup-Spielen in Italien weiter sieglos, kann aber weiterhin den zweiten Aufstieg in Folge ins Sechzehntelfinale schaffen.
U.S. Sassuolo - Rapid Wien 2:2 (2:0)
Reggio Emilia, Mapei Stadium, 8.000, SR Craig Pawson (ENG)
Sassuolo: Consigli - Gazzola, Acerbi, Peluso - Lirola, Biondini, Pellegrini, Ragusa (81. Ricci), Adjapong - Defrel (91. Franchini), Matri (64. Politano)
Rapid: Strebinger - Thurnwald, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Grahovac, Mocinic (85. Szanto) - Schaub, Murg (61. Jelic), Traustason - Joelinton (61. Kvilitaia)
Tore: Defrel (34.), Pellegrini (45+3) bzw. Jelic (86.), Kvilitaia (90.)
Gelbe Karten: Gazzola, Matri, Ragusa, Peluso bzw. Schaub, Mocinic, Kvilitaia