„Sie haben sehr verdient gewonnen“, gibt Raphael Holzhauser nach Austrias 2:4-Heimniederlage gegen die AS Roma unumwunden zu.
Am vierten Spieltag der Europa-League-Gruppenphasen haben die Veilchen die erste Niederlage kassiert. Nach dem 3:3 in der italienischen Hauptstadt gelang im zweiten Duell keine neuerliche Überraschung.
„Roma hat gezeigt, was sie für eine Klasse haben. Sie sind ganz anders aufgetreten als im ersten Spiel“, findet FAK-Coach Thorsten Fink.
Die Analyse zu Austria-Roma - mit Extra-Lob für zwei Spieler:
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Die ganz große Trauer war bei den Violetten diesmal aber nicht angesagt. „Wir haben uns nicht so schlecht verkauft, sind ganz gut aufgetreten“, sagt Kapitän Alexander Grünwald.
Fink sieht es ähnlich: „Wir haben ordentlich mitgespielt, hatten unsere Torschüsse. Ich denke, wir haben den österreichischen Fußball gut vertreten. Wir können mit dem Spiel zufrieden sein, mit dem Ergebnis aber nicht.“
Ganz kurz durften die Austria-Fans von einer neuerlichen Sensation träumen, brachte Larry Kayode die Gastgeber doch bereits in der zweiten Minute in Führung. Doch nur drei Minuten später glichen die Römer schon wieder aus.
"Das darf nicht passieren"
„Wir sind vielleicht ein bisschen zu früh in Führung gegangen“, meint Holzhauser. Fink gibt zu bedenken: „Statistisch gesehen sind die drei Minuten nach einem geschossenen Tor die gefährlichsten, selbst eines zu kassieren.“
Bei den weiteren Gegentoren stellten sich die Austrianer dann nicht gerade glücklich an. „Das 1:2 war sehr bitter, das sollte normal nicht passieren“, ärgert sich Grünwald über Daniele de Rossis Tor nach einem Patzer von Christoph Martschinko und Osman Hadzikic infolge eines Eckballs.
Hadzikic erklärt: „Es war ein Missverständnis: Ich dachte, er schießt ihn weg, er dachte, ich gehe zum Ball. Solche Fehler bestraft ein Top-Team wie die Roma sofort.“
"Nicht durch zwei Standards"
Der Goalie meint sogar: „Wir haben vier unnötige Tore bekommen. Beim dritten Tor landet der Ball von der Stange wieder genau vor Dzekos Füßen. Beim vierten Tor kommt der Ball genau zu Nainggolan.“
Auch Fink ist diesbezüglich nicht gerade glücklich: „Wenn ich gegen so eine Mannschaft verliere, dann nicht durch zwei Standards.“
"Gibt uns keinen Knacks"
Dem Selbstvertrauen, das die Veilchen nach dem jüngsten Erfolgslauf gesammelt haben, sollte diese Niederlage aber nichts anhaben können. „Uns gibt das keinen Knacks“, versichert Holzhauser.
Grünwald sagt: „Verlieren tut immer weh, aber natürlich ist es ein Unterschied, wenn man gegen einen kleineren Verein in der Meisterschaft verliert oder gegen AS Roma. Wir können das schon gut einschätzen, das war ein Top-Gegner in Europa.“
Harald Prantl/Martin Wechtl