Schön anzusehen war die Partie zwischen Vitoria Guimares und Eintracht Frankfurt am zweiten Spieltag der Europa League nicht. Trotzdem nahmen die Frankfurter um Teamspieler Martin Hinteregger am Ende mit dem knappen 1:0-Sieg drei wichtige Punkte mit.
Gegen den Tabellen-Vierten der portugiesischen Liga tat sich die Eintracht lange schwer. Auf beiden Seiten war das Match vor allem von einer hohen Fehlpassquote geprägt. Aus dem Spiel heraus gelang beiden Mannschaften kaum etwas.
Trainer Adi Hütter haderte mit dem Auftritt seiner Elf: "Ich hätte mir spielerisch ein bisschen mehr erwartet, dass wir nach vorne mehr Entschlossenheit zeigen. Wir haben heute mehr Fußball gekämpft. Es war ein schmutziger, dreckiger Arbeitssieg."
"Mehr Fußball gekämpft"
Bezeichnend für den Spielverlauf war auch, dass die Eintracht eine Standardsituation benötigte, um den Führungstreffer zu erzielen: In der 36. Minute köpfte Evan Ndicka nach Eckball von Djibril Sow zum 1:0.
"Es war sicher kein schön anzusehendes Spiel, aber es war ein wichtiger Sieg für uns."
Frankfurts Stürmer Andre Silva fand Gründe für das zähe Spiel: "Wir hatten nicht viel Platz in der Offensive, es war schwierig, der Gegner hat das gut gemacht. Deshalb auch das Tor nach einem Standard. Aber letztlich haben wir gewonnen, zu Null gespielt und darüber sind wir natürlich sehr glücklich."
In Durchgang zwei fand die Eintracht zwar besser in das Spiel, konnte die Führung jedoch nicht mehr ausbauen. Nach der bitteren 3:0-Niederlage zum Europa-League-Auftakt gegen den FC Arsenal ist man in Frankfurt allerdings erleichtert über den Sieg, so auch Martin Hinteregger: "Wenn man mit einer Heimniederlage startet, ist der Druck immer da. Gerade auswärts, gegen eine sehr heimstarke Mannschaft. Es war sicher kein schön anzusehendes Spiel, aber es war ein wichtiger Sieg für uns."
Hütter lobt Mentalität
Trotz des schwachen Auftritts fand Hütter aber auch positive Worte: "Wenn man mal nicht so gut spielt und es nicht so rund läuft und man trotzdem gewinnt, dann zeigt es, welche Mentalität wir haben. Wir haben bis zum Schluss alles gegeben und gekämpft. Dass wir besser Fußball spielen wollen und können, das ist auch klar. Aber solche Spiele muss man mitnehmen und ich bin froh, dass wir die drei Punkte entführt haben."
Nach dem zweiten Spieltag steht die Eintracht jetzt auf Rang zwei, punktgleich mit Standard Lüttich.
Ärger mit Eintracht-Fans
Weniger erfreulich war das Verhalten der Eintracht-Anhänger. Zum wiederholten Mal kam es zu Ausschreitungen kurz vor Anpfiff. Nach Provokationen durch Vitoria-Fans waren aus dem Frankfurter Block Sitzschalen und andere Gegenstände geflogen. "Das ärgert mich. Wir sind unter Beobachtung und haben in der großen Überzahl total gute Fans", sagte Sportvorstand Fredi Bobic. Den Hessen, die nach Krawallen in der Vorsaison derzeit auf Bewährung spielen, droht nun eine empfindliche Strafe durch die UEFA.