Bei Rapid Wien atmet man nach dem glücklichen 2:2-Remis gegen Sassuolo in der Europa League auf.
Die Hütteldorfer sehen nach Gegentoren von Defrel und Pellegrini lange wie der sichere Verlierer aus, ehe die beiden Joker Matej Jelic in der 86. und Giorgi Kvilitaia in der 90. Minute doch noch ein Remis retten.
Rapid-Coach Mike Büskens will sich für das goldene Händchen aber nicht feiern lassen: "Ich klopfe mir nicht auf die Schulter, letzte Woche habe ich mir ja auch nicht ins Gesicht geschlagen."
"Wir haben das gemeinsam als Trainerteam entschieden", so der Deutsche gegenüber „Puls4“ zu der Entscheidung, in der 61. Minute Thomas Murg und Joelinton für die beiden späteren Torschützen vom Feld zu nehmen und auf ein 4-4-2-System umzustellen.
Rapids Ivan Mocinic zeigte auch gegen Sassuolo keine gute Leistung. Das sagt die LAOLA1-Dreierkette zum Rapid-Neuzugang:
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Lauern auf den "Rebound"
"Beide haben einen entscheidenden Anteil am Punkt", lobt der Chefbetreuer lieber die beiden Retter des Punktes.
Auch Mario Sonnleitner, dessen Foul an Matri zum Freistoß vor dem 0:2 führte, zeigt sich mit den beiden Jokern zufrieden: "Natürlich ist es wichtig, dass die neuen Spieler frischen Wind bringen und genau das haben sie gemacht. Beide waren sehr agil und haben die Bälle gut gesichert, das haben wir gebraucht."
Speziell das zweite Tor der Grün-Weißen, als Kvilitaia einen Abpraller von Traustason verwertete, war alles andere als Zufall.
Büskens forderte seine Spieler im Vorfeld der Partie auf, "auf den Rebound zu gehen", da Sassuolo-Keeper Consigli laut Analyse des 48-Jährigen gerne Mal Bälle auslässt.
Chance auf 1/16-Finale lebt
Durch das 2:2-Unentschieden konnte Rapid auch die Chance auf ein Überwintern im internationalen Bewerb am Leben erhalten. Mit fünf Punkten liegt man nur einen Zähler hinter den beiden Führenden Bilbao und Genk, Sassuolo liegt punktegleich auf Rang vier.
"Wir möchten 2017 international dabei sein, das will aber auch Sassuolo. Wir haben den direkten Vergleich gewonnen, das kann entscheidend sein", spricht Büskens das gewonnene direkte Duell gegen die Italiener an.
"Das kann noch entscheidend sein. Daher ist das wie ein Sieg für uns", jubelt auch Maximilian Hofmann, der das Team wieder als Kapitän auf das Feld führte.
Lob von allen Seiten für die Fans
Im Gegensatz zur Mannschaft auf dem Feld zeigten die zahlreich mitgereisten Rapid-Fans über 90 Minuten eine Top-Leistung.
Neben der Unterstützung für die Mannschaft präsentierten sie ein Transparent, mit dem sie ihr Mitgefühl für die Erdbeben-Opfer in Italien ausdrückten. "Schöne Nachricht der Rapid-Kurve", twittert etwa "Eurosport Italia".
Bellissima messaggio della curva del #RapidVienna durante il match col #Sassuolo... #terremoto #SassuoloRapid ( @paoloseghedoni ) pic.twitter.com/4ITKRU8p0J
— Eurosport IT (@Eurosport_IT) 3. November 2016
"Es war von der Atmosphäre wie ein Heimspiel. Es ist überragend, wenn über 2.000 Fans dich begleiten. Das hilft dir enorm und man will den Fans etwas zurückgeben", bedankt sich Hofmann für die Unterstützung.
Sonnleitner wird angesprochen auf die Fans beinahe sentimental: "Es ist wunderschön bei diesem Verein zu spielen. Wir haben in den letzten Wochen eine schwierige Phase durchlebt, auf den Rückhalt der Fans haben wir aber immer zählen können."