RB Leipzig muss im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales gegen Olympique Marseille (Do., 21:05 Uhr) auf Stefan Ilsanker verzichten.
Der ÖFB-Teamspieler laboriert nach wie vor an einer Zerrung im rechten Knie und konnte das Abschlusstraining nicht mitmachen. Bis auf Ilsanker kann Trainer Ralph Hasenhüttl im Heimspiel personell aus dem Vollen schöpfen.
"Wir wollen etwas Großes erreichen", verkündet Offensivmann Emil Forsberg vor dem Spiel. "Ich liebe es, jetzt kommen die guten Spiele."
Bis zum Endspiel in Lyon ist es nicht mehr so weit, und noch nie gewann ein deutscher Verein die Europa League. "Es kommt Druck auf uns zu, aber du musst damit leben", sagte Forsberg.
Kampfansage von Marseille
Im Heimspiel am Donnerstagabend gegen die personell angeschlagenen Franzosen ist eines schon gewiss: Leipzig darf vor großer Kulisse antreten. 30.000 Tickets waren bis Dienstag bereits verkauft. Die Zuschauer dürfen sich auf einen Gegner freuen, dessen namhafter Sportdirektor Andoni Zubizarreta schon ankündigte: "Wir werden auch attackieren."
Die Kreativ- und Offensivabteilungen beider Teams können sich sehen lassen. ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer, Forsberg, der DFB-Internationale Timo Werner, Ex-Salzburg-Star Naby Keita bei den Leipzigern, die sich von den Dauerdiskussionen um die Zukunft von Coach Hasenhüttl nach dieser Saison nicht ablenken lassen wollen.
Bei Marseille heißen sie Florian Thauvin, Lucas Ocampos - er schoss in Marseilles vergangenen vier Europa-League-Spielen drei Tore, Maxime Lopez und Dimitri Payet, Vizeeuropameister und einer der Heroen der Equipe Tricolore bei der Heim-EM vor zwei Jahren.
Abwehrchefs fehlen
RB ist also gewarnt. Erst recht, nachdem die Mannschaft sowohl gegen Napoli als auch gegen St. Petersburg nach guten Hinspielergebnissen jeweils noch gewaltig zittern musste. So wie zuletzt auch in der Liga beim 3:2-Sieg bei Hannover 96. Wichtig wird es sein, kein Gegentor zu kassieren, im Stade Velodrome erwartet die Leipziger im Rückspiel eine beeindruckende Kulisse. In dem lauten Stadion schied Weltmeister Deutschland vor zwei Jahren im EM-Halbfinale gegen die Franzosen aus.
"Es geht in erster Linie darum, die Balance zu schaffen. Wie viel Risiko gehst du im ersten Spiel, wenn du weißt, du spielst zuhause", sagte RB Leipzigs Kapitän Willi Orban. Der Abwehrchef wird allerdings im Hinspiel wegen einer Sperre fehlen. Den Gästen steht der wichtigste Mann in der Abwehr ebenfalls nicht zur Verfügung, der verletzte Adil Rami fehlt vermutlich auch noch im Rückspiel. Stammtorhüter Steve Mandanda fällt nach seiner Oberschenkelverletzung beim 3:1 in der Ligue 1 bei Dijon in beiden Partien fix aus.
Während auch bei Lazio Rom gegen Salzburg ein ausgeglichenes Duell erwartet wird, ist die Favoritenrolle in den beiden anderen Viertelfinal-Partien eindeutig. Sowohl Arsenal gegen ZSKA Moskau als auch Topfavorit Atletico Madrid gegen Sporting Lissabon wollen mit klaren Heimsiegen einen großen Schritt Richtung Halbfinaleinzug machen.