Die 1:2-Niederlage der Admira in der 3. Quali-Runde der Europa League gegen Slovan Liberec sorgte für viel Gesprächsstoff.
Ein Schiedsrichterwechsel, eine Rote Karte, ein Flitzer am Spielfeld und drei Flutlichtausfälle. Vor allem der mehrmalige Ausfall des Lichts wird wohl noch länger in Erinnerung bleiben.
Der Grund für den Ausfall der Stadion-Scheinwerfer in der BSFZ-Arena dürfte ersten Informationen zufolge ein Kurzschluss im Notstromaggregat gewesen sein.
Schlüssel nicht auffindbar
Eigentlich ist dieser Kurzschluss "leicht" zu beheben. Bei der herausgesprungenen Sicherung muss nur der Schalter wieder umgelegt werden.
Warum blieb es also - vor allem beim ersten Ausfall der über 30 Minuten dauerte - so lange dunkel? Nachdem das Licht ausfiel, herrschte bei den Verantwortlichen Hektik. Schließlich kommt ein Flutlicht-Ausfall nicht alle Tage vor.
LAOLA1-Informationen zufolge war das Hauptproblem folglich, dass der Schlüssel zur Kammer mit den Sicherungen nicht auffindbar war. Sobald der Zugang zu jenem Raum geschaffen wurde, ging es "schnell". Auch deshalb benötigte man beim zweiten und dritten Ausfall bedeutend weniger Zeit.
"Das war peinlich"
"Der erste Ausfall kann passieren. Ich habe ihn sogar fast positiv erlebt, weil wir die Mannschaft zusammenholen und einige Dinge besprechen konnten. Nach dem zweiten war es einfach unangenehm", blickte Admira-Coach Oliver Lederer nach den Geschehnissen zurück.
"Das schadet dem Ruf des Vereins in ganz Europa massiv. Das hätten wir nicht notwendig gehabt, weil wir ja eigentlich auf einem guten Weg waren. Es kam viel zusammen, das dem Klub schadet, das hätte nicht sein dürfen", sprach er auch die fatale Außendarstellung an und fügte hinzu: "Nach dem dritten Ausfall wären meine Sicherungen auch bald durchgebrannt."
Noch deutlichere Worte fand Sportdirektor Ernst Baumeister: "Das habe ich noch nie erlebt. Auch wenn wir nichts dafür können, ist das in einem internationalen Spiel peinlich."
Lederer zeigte für die anwesenden Zuseher Mitgefühl: "Das war Slapstick. Es kamen für unsere Verhältnisse recht viele Leute ins Stadion, für die tat es mir leid. Die kamen wahrscheinlich gegen Mitternacht nach Hause."
Keine Werbung für den österreichischen Fußball
Der 38-Jährige kam noch einmal auf die negativen Schlagzeilen in ganz Europa zu sprechen: "Wir haben uns auf dieses Spiel sehr gefreut, konnten aber keine Werbung für den österreichischen Fußball machen. Und daran ist nicht die Mannschaft schuld."
Nach der Niederlage stellte sich die Frage, wie die Partie ohne die drei Zwangspausen gelaufen wäre. "Ich kein kein Prophet oder Hellseher. Beim Stand von 1:1 habe ich uns in der zweiten Halbzeit schon leicht besser gesehen. Man hat gemerkt, dass wir in gewissen Phasen dominiert haben, auch wenn Liberec gefährlich war", wollte sich Lederer nicht auf das berühmte "Hättiwari"-Spiel einlassen.
"Wir haben uns auf dieses Spiel sehr gefreut, konnten aber keine Werbung für den österreichischen Fußball machen. Und daran ist nicht die Mannschaft schuld."
Viel mehr wollte er den Blick bereits wieder nach vorne richten. "Dass die Ausgangsposition schwer ist, wissen wir. Wir trauen uns schon zu, auswärts zu gewinnen. Aber man muss Realist bleiben und zugeben, dass es jetzt richtig hart wird. Erstmal müssen wir uns aufrichten, am Sonntag wartet schon das nächste Spiel auf uns."
Strafe der UEFA droht
Ganz abgeschlossen dürfte die Flutlicht-Farce aber noch nicht sein. Der Admira droht nach den Ereignissen rund um die mehrmaligen Ausfälle des Flutlichts und dem Flitzer, der sich ohne Probleme den Weg auf das Spielfeld bahnte, eine Strafe der UEFA.
Der Delegierte des europäischen Fußball-Verbands zeigte sich schon nach dem zweiten Ausfall alles andere als "amused" und wollte die Partie abbrechen.
Sperre haben die Niederösterreicher zwar keine zu befürchten, es droht aber eine saftige Geldstrafe. Und diese tut der Admira wohl am meisten weh. Mehr noch, als die Niederlage oder die negativen Schlagzeilen.