Für Bayer 04 Leverkusen hat es nicht gereicht. Der deutsche Bundesligist mit Trainer Xabi Alonso musste im Halbfinale der Europa League gegen die AS Roma nach einem 0:0 im Rückspiel die Segel streichen (zum Spielbericht >>>).
Für Frust sorgt bei der Werkself nicht nur das verpasste Finale, sondern auch die Art und Weise, wie der Gegner aus der italienischen Hauptstadt in ebenjenes einzog. Denn nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel setzte die Roma alles daran, kein Tor zu kassieren, stellte Angriffsbemühungen de facto ein - und griff stattdessen tief in die Zeitspiel-Trickkiste.
"Sehr ekelhaft gemacht"
In Leverkusen kam das gar nicht gut an. Das gehöre zwar zum Spiel, die Roma sei sehr erfahren, so Demirbay gegenüber dem "Kicker". Er meinte aber auch: "Es ist schade, in einem Halbfinale auf so einem Niveau, dass so eine Spielweise am Ende auch belohnt wird. Das ist sehr, sehr bitter für den Fußball." Und auch wenn man der Roma zum Halbfinaleinzug gratulieren müsse: "Sie haben es am Ende sehr ekelhaft gemacht."
Auch andere Akteure der Werkself stimmten dem zu. "Nach jedem Torschuss von uns lag einer von denen auf dem Boden und brauchte einen Arzt und das ist natürlich große Verarschung des Schiedsrichters", so Geschäftsführer Sport Simon Rolfes. Er empfand die acht Minuten Nachspielzeit deshalb als zu wenig.
"Frechheit", "Schande"
"Wir haben es nicht verdient auszuscheiden gegen eine Mannschaft, die mit Fußball nichts zu tun hat", sagte Mittelfeldspieler Nadiem Amiri, was die Roma gespielt habe, sei "eine Frechheit" gewesen. Auch Torhüter Lukas Hradecky nannte das Zeitspiel der Mourinho-Elf eine "Schande".
Leverkusen indes fehlte auch das Glück, Moussa Diaby traf in der Anfangsphase nur die Latte, Versuche von Serdar Azmoun und Kerem Demirbay verfehlten ihr Ziel knapp bzw. wurden noch entschärft.
Im Endspiel trifft die Roma nun auf den FC Sevilla, der sich im zweiten Semifinale nach Verlängerung gegen Juventus Turin durchgesetzt hat (Spielbericht >>>).