Groß war die Erleichterung bei der Wiener Austria nach dem mit Hängen und Würgen erkämpften 2:1 bei AEL Limassol. Dank des ersten Saisonsiegs wurde der Einzug ins Europa-League-Playoff fixiert.
Trotz langer numerischer Überlegenheit war der Aufstieg nicht nur wegen den hohen Temperaturen aber eine heiße Angelegenheit.
"Ich wusste, dass es hier vor allem wegen den Zuschauern immer heiß wird. Darauf waren wir eingestellt. Die Zyprioten versuchen alles, um ein Spiel zu drehen, um den Schiedsrichter zu beeinflussen und die Gegenspieler zu provozieren. Da muss man Ruhe bewahren. Das haben wir gemacht, wir haben das Spiel gewonnen und sind weiter. Das ist alles, was jetzt zählt“, so Trainer Thorsten Fink, der sich unmittelbar nach dieser Aussagen und noch während der TV-Übertragung auf "Puls 4" ein verbales Duell mit einem Zyprioten lieferte.
"Habe einen Kaffeebecher abbekommen"
Zu den unschönen Vorfällen nach dem Elfmeterpfiff in der 26. Minute meinte der 49-jährige Deutsche später: "Ich habe einen Kaffeebecher abbekommen, auch einige Spieler wurden beworfen. Wir haben uns aus dem Rhythmus bringen lassen. Die Jungs waren vielleicht auch beeinflusst von der Atmosphäre. Sie haben nicht gedacht, dass hier so eine heißblütige Stimmung herrschen wird."
Fast 15 Minuten dauerte die Unterbrechung, gleich nach Wiederanpfiff behielt Raphael Holzhauser die Nerven und versenkte den Strafstoß.
Austrias Spielmacher gestand, dass er „schon leichtere Elfmeter vor mir hatte. Ich habe mich aber sicher gefühlt und war überzeugt zu treffen. Ich habe mich auch recht früh für ein Eck entschieden. Nach dem Tor habe ich aber nicht gejubelt, weil ich in der aufgeheizten Stimmung nicht provozieren wollte.“
Dafür und für das wichtige 1:0 erntete der Blondschopf Lob von seinem Trainer: "Raphael hat beim Elfer Ruhe bewahrt."
Holzhauser: "Kompliment an die Fans"
Obwohl die Stimmung teilweise schon extrem aufgebracht war, genoss Holzhauser die Atmosphäre. „Es war ein richtiger Hexenkessel, so muss ein Fußballspiel sein. Ein Kompliment an die Fans. Die Szenen nach dem Ausschluss gehen jedoch gar nicht. Wir sind jedenfalls riesig erleichtert, unser Ziel geschafft zu haben und im Playoff zu stehen.“
Die Einstellung der Mannschaft sorgte bei Markus Kraetschmer diesmal für Zufriedenheit. “Ich habe großen Willen gesehen, auch wenn eine gewisse Verunsicherung geherrscht hat. Für uns ist so ein Erfolgserlebnis ganz entscheidend.“
Auch Fink hatte nicht viel zu bemängeln. „Wir hätten die Konter besser nutzen können. Das ist das, was ich der Mannschaft vorwerfen kann."
Nach dem aufreibenden Gastspiel auf Zypern blicken die Veilchen nun entspannt auf die Auslosung. „Jetzt müssen wir sehen, wen wir Freitag bekommen. Vom Budget sind wir mit dem Erreichen des Play-offs genau im Plan“, so Kraetschmer abschließend.