Auf Souleymane Sane folgt Thomas Goiginger.
Dazwischen liegen 19 Jahre mit vielen Höhen und Tiefen, aber die spiel- und torlose Europacup-Zeit des LASK wurde am Donnerstag mit einer 4:0-Gala gegen Lilleström beendet.
Mann des Spiels war Goiginger, der einen Doppelpack schnürte – sein erstes Tor erinnerte an jenen Treffer, mit dem er den LASK in der Vorsaison beim 1:0 gegen die Austria nach Europa schoss.
"Ich habe aufgeschaut und der Tormann (Ex-Rapidler Marko Maric, Anm.) hat das kurze Eck etwas aufgemacht. Da habe ich mir gedacht, ich schieße mal. Dann stand es 1:0", erklärte der Salzburger nach der Partie trocken.
Der 25-Jährige hat sich auch mit diesem Treffer vor den Augen von Besiktas-Scouts weiter ins Rampenlicht gespielt.
Mehr und mehr im Rampenlicht
"Es war ein Traumtag, aber vor allem von der gesamten Mannschaft. Natürlich bin ich stolz, dass ich zwei Tore erzielen konnte. Ich bin einfach nur happy", zeigte sich Goiginger glücklich.
Der an diesem Abend vor 8304 Zuschauern auf der Linzer Gugl noch öfter hätte treffen können.
"Ja, es hätten noch mehr Tore sein können, aber man darf nicht unverschämt werden. Wir müssen weiter am Boden bleiben", spiegelt Goiginger auch das wider, was den LASK auszeichnet.
Selbst hat sich der Offensivspieler seinen Weg in das Rampenlicht erarbeitet.
Im Sommer 2017 kam der Salzburger ablösefrei von Blau-Weiß Linz zum LASK und steigerte sich wie seine Mannschaft mit Fortlauf der Saison. Im Frühjahr war Goiginger nicht mehr zu übersehen.
Für Hans Krankl wurde das zuvor angesprochene 1:0-Goldtor gegen die Austria in "Messi-Manier" erzielt.
Konkurrent holte sich eine Abfuhr
Sturm wollte ihn als Nachfolger für Thorsten Röcher nach Graz holen, holte sich aber eine Abfuhr. Auch den Wiener Vereinen Rapid und Austria wurde Interesse nachgesagt.
Dass nur Rapid und Salzburg für ihn in Österreich in Frage kämen, habe Goiginger indes nie gesagt.
"Über das mache ich mir aber auch keine Gedanken. Ich habe hier noch Vertrag und bin glücklich", schildert der Blondschopf, der noch bis 2020 an den Verein gebunden ist.
Wahrscheinlicher – vor allem aus LASK-Sicht – scheint ohnehin ein Sprung ins Ausland ("Das ist von jedem der Traum"). Dass noch in diesem Sommer etwas passiert, kann nicht ausgeschlossen werden.
Trainer Oliver Glasner macht sich diesbezüglich keine Sorgen: "Ich fürchte dahingehend gar nichts, freue mich vielmehr, wenn die Spieler so gut performen. Und ich wünsche mir auch, dass sie so gut performen, um Riesen-Angebote zu bekommen. Denn dann heißt das, dass wir viel gewinnen."
Nicht nur Goiginger
Glasner verweist zudem auf die anderen Offensivspieler, die ihm ebenfalls viel Freude bereiten.
"Im Cup haben dieselben drei Spieler vorne begonnen. Da hat Yusuf Otubanjo zwei Tore geschossen und eines aufgelegt, Joao Victor hat eines erzielt und zwei aufgelegt und dieses Mal war Thomas Goiginger zwei Mal erfolgreich. Die wechseln sich ab, das setzt sich fort."
Zusatz: "Unsere Offensive ist sehr schwer auszurechnen, da haben wir gute Typen, die mal über das Dribbling kommen, mal über Speed kommen, fußballerisch sehr gut sind."
Goiginger ist einer, der im eins gegen eins besticht. Eine Qualität, die ihn begehrenswert macht. Der LASK hat auch mit den Verpflichtungen von Florian Jamnig und Dominik Frieser schon einmal vorgesorgt.
Denn sollte Goiginger seine Leistung in den nächsten Wochen bestätigen, werden die Interessenten nicht weniger.