Der LASK hat es tatsächlich geschafft und steht wie in der Vorsaison in der Gruppenphase der UEFA Europa League.
Dem fulminanten 7:0 über Dunajska Streda in der dritten Quali-Runde folgt ein beherzter Auftritt bei Sporting Lissabon, welchen die Athletiker in souveräner Manier mit 4:1 für sich entscheiden konnten (Spielbericht >>>).
Summa Summarum eine klare Angelegenheit, die den Linzern einen Geldregen in Höhe von drei Millionen Euro beschert. "Wir haben bereits betont, dass wir wirtschaftlich ohne den Europacup geplant haben", verlautbarte Vize-Präsident Jürgen Werner im ORF-Interview. Nachsatz: "Man tut sich aber finanziell leichter, wenn man in die Gruppenphase einzieht."
Gesagt, getan!
Michorl: "Es ist unbeschreiblich"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)
Ein kompaktes und vor allem zielstrebiges Auftreten brachte dem LASK den immens wichtigen Führungstreffer. Im Stile eines waschechten Kapitäns sorgt Kopfball-Ungeheuer Gernot Trauner für den ersten Streich. "Er ist ein großes Ziel für uns", lacht Peter Michorl nach Spielende. "Der Gernot ist wuchtig, kopfballstark und eine richtige Waffe. Auch wenn es heute nicht direkt nach meiner Ecke, sondern mit der Zwischenstation Gruber funktioniert hat."
Folglich verlagerten die Linzer ihre Konzentration auf die Defensive, die zwar kaum etwas anbrennen ließ, Sporting aber mehr und mehr ins Spiel zurückbrachte. "Da war der Gegner spielbestimmend. In der Pause wollten wir dann etwas ändern und aggressiver spielen", erläutert Michorl die vorgegebene Marschrichtung zur Halbzeit.
"Und dann gewinnst du schlussendlich auch noch mit 4:1. Mir fehlen die Worte. Ich bin sechs Jahre hier, da haben wir in der 2. Liga begonnen. Jetzt stehen wir zwei Mal in der Europa League. Es ist einfach eine große Freude, die in uns steckt", strahlt Michorl über beide Ohren und warnt die Konkurrenz: "Unser Weg ist noch nicht zu Ende."
Euro League? "Eigentlich über die Liga verdient gehabt"
Ebenfalls im Freudentaumel zeigt sich Trauner als zweiter Interview-Partner, der den für LASK-Verhältnisse günstigen Spielverlauf hervorhebt. "Es ist sehr viel so gelaufen, wie wir wollten." Dabei ragt vor allem der Platzverweis des ehemaligen Liverpool-Verteidigers Sebastian Coates als Game-Changer heraus.
Bereits gegen Dunajska Streda profierten die Linzer von einer Roten Karten des Konkurrenten. Diesmal spielte der Sporting-Ausschluss dem LASK noch mehr in die Karten als in der Vorwoche, da die Portugiesen kurz nach dem Führungstreffer um die prompte Antwort bemüht waren. Doch anstelle eines neuerlichen Ausgleichs haben die Oberösterreich "wirklich gute Mittel gefunden und es in der zweiten Halbzeit clever zu Ende gespielt."
Dass der Einzug in die Gruppenphase erst über die Qualifikation gemeistert werden musste, ärgert Trauner. "Eigentlich hätten wir uns das bereits über die Liga verdient gehabt. So mussten eben die Quali-Runden herhalten, die wie hochverdient gemeistert haben."
Thalhammer: "Können die Früchte ernten"
(Text wird unter der Diashow fortgesetzt.)
Für den österreichischen Fußball gleicht der Aufstieg des LASK jedenfalls einer Sensation. Erstmals seit der Saison 2009/10 gehen vier Bundesliga-Klubs in einer europäischen Gruppenphase an den Start. Während RB Salzburg den Klängen der Champions-League-Hymne lauschen darf, jagen der SK Rapid, der WAC und der LASK dem Ball in der Europa League hinterher.
"Sehr gut!" beurteilt LASK-Coach Dominik Thalhammer den Triumph seiner Elf. "Ich freu mich extrem für die Mannschaft und den Betreuerstab. Wir haben enorm viel investiert und können nun die Früchte ernten."
Für Thalhammer selbst, der im Sommer vom Frauen-Nationalteam in die Stahlstadt übersiedelte, ist es die erste Gruppenphase im europäischen Geschäft. "Wir stehen dort hochverdient!"