Mit einer abgeklärten Vorstellung bei Royal Antwerpen ist der LASK am Donnerstag der K.o.-Phase der Europa League einen Schritt näher gekommen. Auch wenn das 1:0 beim bisherigen belgischen Tabellenführer von Gruppe J kein spielerischer Leckerbissen war.
"Solche Spiele muss man gewinnen, um in der Europa League die Chance auf das Weiterkommen zu haben. Das spricht für unsere aktuelle Reife", meint Goldtorschütze Johannes Eggestein gegenüber "Puls 4" und spricht von einer "kleinen Siegesserie seit Tottenham".
"Es war nervenaufreibend und alles in allem ein verdienter Sieg. Die Mannschaft hat eine sehr reife Leistung geboten. Bis zum Ausschluss haben wir das Spiel weitgehend unter Kontrolle gehabt", analysiert Trainer Dominik Thalhammer und spricht dabei die Gelb-Rote Karte von James Holland in der 68. Minute an.
"Die Mentalität war entscheidend"
Trotz des Ausschlusses und dem Schock nach dem frühen Ausfall von Marko Raguz, bei dem eine schwere Verletzung vermutet wird, ließ sich der LASK nicht aus der Bahn werfen. Selbst mit einem Mann mehr kam Antwerpen aber nicht zu Chancen - von einem vertanen Heber in der Nachspielzeit abgesehen. "Auch in den letzten 20 Minuten haben wir noch Druck auf den Ball ausgeübt und fast nichts mehr zugelassen", konstatiert Thalhammer zufrieden.
Schon davor hatte seine Mannschaft um Defensiv-Turm Gernot Trauner "alles wegverteidigt", wie Mittelfeldmotor Peter Michorl anmerkt. Dabei agierte Royal, das in der Vorwoche mit einem 1:0 gegen Tottenham überrascht hatte und gegen den LASK mit Ausnahme des erwähnten Hebers keine einzige richtig gute Chance vorfand, durchaus unerwartet. "Wir waren schon einigermaßen überrascht, dass Antwerpen seine Art zu spielen über Bord geworfen und mit langen Bällen gespielt hat. Aber auch die haben wir gut kontrolliert. Unsere letzte Abwehrlinie war da sehr konsequent", sagt Thalhammer.
Offensiv hatte der LASK eher wenige gut zu Ende gebrachte Aktionen zu bieten. "In den ersten 25 Minuten haben wir es relativ gut gemacht, Torchancen gehabt, die wir nicht zu Ende gespielt oder vergeben haben", beschreibt Michorl das Geschehen vor der Pause. "Dann war es ein Fight Pressing gegen Pressing. Wir waren aber der 68. Minute einen Mann weniger, aber haben gefightet bis zum Schluss und alles wegverteidigt bis auf die letzte Chance. Die Mentalität war entscheidend", ist der Wiener überzeugt.
"Dann war der Sieg nichts wert"
Das Aufstiegsrennen in Gruppe J ist zur "Halbzeit" jedenfalls höchst spannend: Tabellenführer Tottenham, Antwerpen (2.) und der LASK (3.) halten bei je sechs Zählern, Schlusslicht ist das punktlose Rasgrad.
"Wir sind unserem Ziel, im Frühjahr noch dabei zu sein, einen Schritt nähergekommen", merkt Thalhammer die Wichtigkeit des Sieges an. Nach nun drei Wochen Pause kommt es am 26. November in Linz zum "Rückspiel" gegen Antwerpen.
Michorl: "Es ist eine extrem spannende Gruppe. Wir haben im direkten Duell mit Antwerpen jetzt einen kleinen Vorteil. Aber wir wissen, dass wir zuhause wieder so eine Leistung, so eine Mentalität brauchen. Denn wenn wir zuhause nichts holen, dann war der Sieg wenig wert."