Red Bull Salzburg muss sich in der Europa League im Viertelfinal-Hinspiel bei Lazio Rom mit 2:4 (1:1) geschlagen geben.
Die Gastgeber gehen nach einem Stanglpass von Dusan Basta durch Kapitän Senad Lulic schon in der 8. Minute in Führung. Der Serbe Basta verschuldet mit einem Ellbogen-Schlag gegen Munas Dabbur auch den Ausgleich für die Salzburger: Den von ihm verursachten Elfmeter verwandelt Valon Berisha (30.).
Nach Seitenwechsel gelingt Lazio durch einen sehenswerten Fersen-Treffer von Marco Parolo erneut die schnelle Führung (49.). Takumi Minamino gleicht zwar nur 55 Sekunden nach seiner Einwechslung nach einem Doppelpass mit Dabbur (70.) neuerlich aus, doch nur wenig später macht Lazio mit einem Doppelschlag durch Joker Felipe Anderson (74.) und Goalgetter Ciro Immobile (76.) alles klar.
Das Rückspiel steigt in einer Woche am 12. April (21:05 Uhr) in der ausverkauften Red-Bull-Arena in Salzburg - ohne Diadie Samassekou, der gelbgesperrt ist.
Für Salzburg endete damit eine Serie von 35 Pflichtspielen ohne Niederlage.
Römer nützen Abwehrfehler
Der Tabellenfünfte der italienischen Serie A wurde seinem Ruf als Torfabrik am Ende gerecht. Salzburgs Niederlage war in dieser Form dennoch bitter, fielen die entscheidenden Gegentreffer doch aus Abwehrfehlern. Ein Alleingang von Felipe konnte zunächst nicht gestoppt werden, dann bestrafte Immobile einen Ballverlust von Munas Dabbur in der eigenen Spielhälfte. In den Schlussminuten war Lazio dem fünften Treffer noch nahe.
Gestartet war Salzburg mit fast gewohnter Ausgangslage. Zum dritten Mal in der K.o.-Phase bestritten die "Bullen" das Hinspiel auswärts. Hielten sie gegen Real Sociedad und Borussia Dortmund die Partien lange Zeit offen, durften die stark startenden Römer schon nach wenigen Minuten erstmals jubeln. Stürmerstar Immobile bediente Dusan Basta, dessen Hereingabe der aus dem Rückraum kommende Lulic ins lange Eck verwertete.
Bersiha verwertet Elfmeter wieder sicher
Torhüter Alexander Walke war in seinem 200. Pflichtspieleinsatz für Salzburg geschlagen, Lazios Traumstart zur Freude des Großteils der 40.000 Zuschauer im weiten Olympiastadion komplett.
Die "Biancocelesti" überzeugten mit einem kompakten Mittelfeld und schnellen Gegenstößen. Der anstelle des gesperrten Hwang Hee-chan aufgebotene Fredrik Gulbrandsen brachte nur eine Minute nach dem 0:1 immerhin den ersten Versuch in Richtung Lazio-Tor an.
Salzburg spielte trotz des frühen Schocks immerhin unbeirrt weiter - und wurde belohnt. Nach einer Hereingabe von rechts fuhr Basta im Strafraum gegen Dabbur den Arm aus.
Der rumänische Schiedsrichter Ovidiu Hategan ließ zunächst sekundenlang weiterspielen, gab nach Intervention eines Assistenten aber dann doch verzögert Elfmeter. Der von einer Oberschenkelblessur wieder genesene Berisha trat wie schon gegen Real Sociedad und Dortmund an und verwertete auch in Rom sicher.
Erhitzte Gemüter
Im Olympiastadion erhitzten sich daraufhin die Gemüter. Immobile fiel zunächst theatralisch im Strafraum, dann standen sich Lazios Torjäger und Sergej Milinkovic-Savic bei einer guten Chance im Weg (37.).
Der serbische Jungstar mit GAK-Vergangenheit ließ kurz vor der Pause per Kopf aus wenigen Metern noch eine gute Gelegenheit aus.
Mit Luis Alberto fiel noch ein weiterer Römer im Strafraum, Hategan gab zurecht keinen Elfer. Lazio-Trainer Simone Inzaghi stellte die Unparteiischen deshalb nach Pausenpfiff noch am Spielfeld zur Rede.
Bittere Gelbe Karte
Seine Elf legte nach Seitenwechsel erneut forsch los. Lulic tankte sich durch und bediente Alberto, dessen Hereingabe Parolo sehenswert mit der Ferse ins Salzburger Tor lenkte.
Walke war wieder geschlagen und konnte weiter nicht einmal eine Parade zeigen. Lazio hatte nun Überhang, störte Salzburg früh und mit Nachdruck. Andreas Ulmer versuchte sich indes erfolglos aus 17 Metern (56.).
In einer Parallele zu den ersten 45 Minuten hielt Salzburg aber dagegen, ehe Rose ein goldenes Händchen bewies. Nur eine Minute nach seiner Einwechslung wurde Minamino von Dabbur bedient und schloss souverän ab.
Die Freude der rund 1.000 mitgereisten Salzburg-Anhänger währte jedoch nur kurz. Felipe und Immobile mit seinem siebenten Treffer im achten Europa-League-Einsatz sorgen noch für ausgelassenen Jubel bei Inzaghi. Für Salzburg bitter ist auch die Gelbe Karte für Diadie Samassekou, der damit im Rückspiel gesperrt ist. Die vermeintliche Gelbe für Xaver Schlager wurde zurückgenommen.
In der aktuellen Ausgabe von "LAOLA1 On Air - Der Sport-Podcast" geht es um den italienischen Fußball. Warum gibt es in Italien keinen Red-Bull-Hass? Wie bereitet sich Andre Ramalho auf das Duell mit Ciro Immobile vor? Wie ist es in einem kuriosen Sommer dazu gekommen, dass Inzaghi überhaupt Lazio-Trainer wurde? Hier anhören: