Der Countdown zum Duell RB Leipzig gegen RB Salzburg läuft.
Am 20. September (21 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) treffen die beiden Schwesternklubs in der Gruppenphase der UEFA Europa League erstmals in ihrer Geschichte in einem Pflichtspiel aufeinander.
Für Leipzig-Legionär Stefan Ilsanker freilich kein alltägliches Aufeinandertreffen.
"Es ist für mich als Salzburger und Ex-Salzburg-Spieler ein ganz besonderes Spiel. Ich spiele gegen meinen Dad, der Tormann-Trainer in Salzburg ist, und gegen viele ehemalige Teamkollegen. Meine ganze Familie wird im Stadion sein und viele Freunde kommen nach Leipzig", hält der ÖFB-Teamspieler bei einem Medientermin in Bad Waltersdorf fest.
Die für ihn wichtigste Frage hat der Defensivspieler bereits geklärt.
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"Die wichtigste Frage habe ich gleich zu Beginn geklärt, nämlich zu wem meine Mama hilft. Mein Papa wird nicht erfreut sein, aber sie hilft natürlich zu mir", grinst der 29-Jährige, der in der Europa-League-Quali in fünf von sechs Spielen zum Einsatz kam und einmal gesperrt fehlte.
Leipzigs spezielle Europa-League-Quali
Im ersten Red-Bull-Aufeinandertreffen, damals in einem Testspiel in der Winterpause 2014/15, war Ilsanker beim 3:3 noch auf Salzburger Seite, seit drei Jahren kämpft "Ilse" für die Leipziger.
Nicht nur für ihn ist klar: "Es wird wenige Geheimnisse geben."
Aber beinahe hätte es das Duell überhaupt nicht geben können, hatte sich Leipzig doch erst mit einem Last-Minute-Elfer-Tor durch Emil Forsberg zum 3:2 gegen Luhansk in die Gruppenphase gerettet. In der Ukraine hatte der deutsche Bundesliga-Klub 0:0 gespielt.
Überhaupt waren die drei absolvierten Runden in der Qualifikation speziell für Leipzig.
"Wir haben die Partien nicht zu 100 Prozent als Quali-Partien gesehen, sondern durchaus auch noch als Vorbereitungsspiele. Wir haben aber auch die Qualität im Kader, dass wir da durchwechseln und auch ein wenig testen können", erklärt Ilsanker.
"Am Ende wollten wir alles klar machen, aber Luhansk hat es uns verdammt schwer gemacht. Das ist eine richtig geile Mannschaft. Die trainieren seit Jahren im Krisengebiet, bekommen teilweise nicht einmal die Gehälter gezahlt. Das sind richtige Krieger, dementsprechend haben sie auch gespielt."
Mäßiger Meisterschafts-Beginn
In der Meisterschaft startete der Vizemeister von 2017 mit einer 1:4-Niederlage in Dortmund und einem 1:1 zu Hause gegen Düsseldorf rein von den Ergebnissen her enttäuschend.
Ilsanker relativiert: "Es waren erst zwei Spiele. In Dortmund haben wir eine sehr gute Partie gespielt, in den ersten 30 Minuten ist Dortmund kaum aus der eigenen Hälfte gekommen. Am Ende steht es 4:1, aber das spiegelt nicht den Verlauf des Spiels wider. Sie waren eiskalt, haben jeden Fehler ausgenützt, was wir nicht gemacht haben. Dann kannst du auch einmal in Dortmund vier Tore bekommen und verlieren. Düsseldorf hat sehr gut verteidigt und ist über Konter gekommen. Wir haben Chancen kreiert, aber es hat leider nicht zum Sieg gereicht."
An der Umstellung von Ralph Hasenhüttl auf Übergangs-Trainer Ralf Rangnick liegt der mäßige Meisterschaftsbeginn nicht.
"Die Spielphilosophie ist bei RB Leipzig, egal unter welchem Trainer, einheitlich. Die Grundprinzipien bringt jeder Trainer auf den Platz. Einzelheiten sind dann unterschiedlich. Aber ich kenne ihn als Trainer aus der 2. Liga und als Sportdirektor in Salzburg. Wir arbeiten lange genug zusammen, er macht das sehr gut und ich bin froh, dass er diese Saison unser Trainer ist."
Mit Naby Keita verloren die Leipziger indes einen Schlüsselspieler an Liverpool. "Auf der einen Seite freue ich mich für ihn, weil er ein guter Typ ist. Wenn man so eine Chance hat, dann freut man sich für einen Mitspieler. Aber es tut uns natürlich weh, er war bei uns das Um und Auf im Ball nach vorne bringen, hat alleine zwei, drei ausgespielt. Das geht natürlich ab."
Dessen möglicher Nachfolger, Amadou Haidara, könnte im Winter aus Salzburg nach Leipzig kommen - in jedem Fall aber schon am 20. September als Gegner im Red-Bull-Derby.