Die "Woche der Wahrheit" läuft auch für Salzburg-Stürmer Munas Dabbur bislang nicht schlecht.
Zwei Tore beim 5:0 gegen Sturm am Sonntag und ein Tor sowie ein Assist am Donnerstag beim 3:0 gegen Guimaraes stehen zu Buche. Damit schraubte der Israeli sein Torkonto in dieser Saison bereits auf 16 Treffer in 26 Spielen.
Der 25-Jährige, für den kolportierte sechs Millionen Euro ausgegeben wurden (RBS-Rekord), wurde als Nachfolger von Jonatan Soriano verpflichtet und wird naturgemäß mit ihm verglichen.
Der spanische Publikumsliebling war am Donnerstag in Wals-Siezenheim zu Gast, für Dabbur war dies allerdings kein Grund, mit noch mehr Ansporn als ohnehin in die Partie zu gehen.
"Ich muss ihm nichts zeigen oder jemandem anderen. Ich mache einfach mein Ding und bin happy, wenn es so weitergeht", sagt der Angreifer, der mit LAOLA1 auch über seine FIFA-Leidenschaft sprach.
Soriano: "Das ist meine Familie"
In der Halbzeit-Pause wurde Soriano, der im Februar für rund 15 Millionen Euro zu Beijing Sinobo Guoan gewechselt ist, von Sportchef Christoph Freund und Geschäftsführer Commercial Stephan Reiter geehrt, seine Nummer 26 wird nicht mehr vergeben.
"Es ist schön wieder hier zu sein, das ist meine Familie", ließ der 32-Jährige, der in 202 Spielen für Salzburg 172 Mal traf, die Herzen der 6.747 Zuschauer höher schlagen. Zuvor gab es auch ein Wiedersehen mit der Mannschaft.
Etwa mit seinem Kumpel Andreas Ulmer, der via "Instagram" von Soriano zur ÖFB-Teameinberufung beglückwünscht wurde ("Danke Foda!!!!"). "Wir sind nach wie vor in Kontakt und es ist eine Freundschaft entstanden, das ist sehr schön", hielt der Torschütze zum 2:0 nach der Partie fest.
Am Feld harmonierten Soriano und Dabbur vergangene Saison nicht sonderlich, dafür stimmt abseits die Chemie. "Ich stehe in gutem Kontakt zu Jonny, wir schreiben uns und es war toll, ihn vor dem Spiel zu treffen. Er ist ein großer Spieler und eine große Persönlichkeit", erzählt Dabbur, der sich via sozialen Medien mit seinem Vorgänger austauscht.
Dabbur ist in Kontakt mit Soriano
"Er hat mir nach meinem Tor gegen Rapid auf Instagram geschrieben, das war sehr nett von ihm", lächelt Dabbur, der sich nach seiner schwierigen Anfangszeit in Salzburg nun offenkundig in Österreich sehr wohl fühlt.
"Ich spüre das Vertrauen von meinem Trainer, meinen Betreuern und der Mannschaft. Das ist das Wichtigste. Ich bin froh, es zu haben und es am Feld zurückzahlen zu können."
Dabbur streicht aber wie seine Teamkollegen die Mannschaftsleistung hervor. "Wir spielen richtig gut und arbeiten hart zusammen. Wer am Ende trifft, ist egal. Ich bin natürlich über meine Leistung sehr glücklich, das will ich weiter so machen, hart arbeiten und dem Team so viel helfen wie ich kann."
Die Salzburg-Verantwortlichen hoffen, dass Dabbur auch am Sonntag gegen Rapid helfen kann. Denn der Finger machte am Donnerstag plötzlich Probleme.
"Es ist nichts Spezielles, ich hoffe, der Mittelfinger ist nicht gebrochen, aber ich denke, dass es nichts Ernstes ist", gab Dabbur leichte Entwarnung. Doch eines ist auch klar: FIFA spielen geht die nächsten Tage nicht.
Dabbur spielt bei FIFA mit den Bayern
"Jetzt muss ich ein paar Tage Pause machen, denn das ist für mich einer der wichtigsten Finger beim Spielen", lacht der Zocker, der beim großen Showdown mit Salzburgs e-sports-Profi Andres Torres im "best of 3" die Oberhand behielt.
"Ich bin kein Profi, aber viele sagen, ich kann es ganz gut", grinst Dabbur verschmitzt. Teamkollege und - wie Dabbur - Arsenal-Fan Xaver Schlager holt seinen Teamkollegen auf den Boden zurück: "Munas hat im Bus die Playstation mit, da spielen wir ganz oft und ist ganz lustig. Er ist der Beste von uns, aber unschlagbar ist er nicht."
Und mit wem spielt Dabbur bei FIFA? "Ich spiele die meiste Zeit mit den Bayern, ich spiele schon drei Jahre mit ihnen und bin sie gewohnt. Arsenal ist bei FIFA nicht so gut", schildert der Stürmer, der sich auch schon selbst gespielt hat.
"Er ist gar nicht so schlecht, könnte schlimmer sein, er ist gut genug", scherzt Dabbur, der die e-sports-Szene, die sich rasant entwickelt, genau beobachtet.
"Ich verfolge das Geschehen, auch in Israel wächst das e-sports-Business und Profis werden unter Vertrag genommen."
Bahnt sich hier eine Karriere nach der Karrriere an? "Nein, daran denke ich nicht, das wäre auch nicht gut, denn ich kann mich auch sehr ärgern, wenn ich ein paar Spiele verliere."
Im echten Leben gibt es dafür aktuell keinen Grund.