Nach dem Aus in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen Apollon Limassol, das der Austria nach dem 1:2 in Wien auch in Nikosia ein 1:3 bescherte (Spielbericht>>>), hadert die Austria.
"Kleinigkeiten" seien es laut Alexander Grünwald gewesen, die den Ausschlag gegen einen nicht gerade übermächtigen Gegner gegeben hätten. Auch wenn Christian Ilzer andere Gründe ortete.
Zwar haderte er wie seine Spieler mit der Entscheidung des polnischen Referees Pawel Gil, bei einer leichten Berührung von Austrias Torschützen Maudo Jarjue kurz vor der Pause auf Strafstoß für Apollon zu entscheiden. Aber die Gäste konnten danach nicht mehr zulegen.
"Durch den Elfmeter hat sich an der Situation nichts geändert. Aber wir haben es nicht geschafft, dem Spiel eine Wende zu geben", sagte Ilzer.
Er ließ durchblicken, dass die Austria auch der berühmte innere Schweinehund plagt. Bei Rückschlägen wankt das auf Zypern im 3-4-3-System eingelaufene Gefüge. So sah Ilzer das Resultat gegen Limassol als Kopfsache: "Wenn wir in Rückstand sind, resignieren wir zu leicht, geben das Spiel zu leicht her. Da müssen wir unseren Plan durchziehen und an das Ergebnis glauben."
Den Druck nicht durchgezogen
Grünwald sah "kleine Details", die in einer Partie auf Augenhöhe gegen die Austria gelaufen seien. "Wir hätten locker 2:0, 3:0 führen können. Natürlich haben wir unseren Teil beigetragen, indem wir die Konter nicht gut genug fertig gespielt haben", erklärte der Kapitän. In der Phase nach der Führung versäumte es das Offensivtrio Christoph Monschein, Maximilian Sax und Dominik Fitz, die Räume zu nutzen.
"Nach dem 0:1 hat die Mannschaft Druck gefühlt", meinte auch Apollon-Trainer Sofronis Avgousti. Seine Legionärs-Auswahl überspielte dies aber mit Abgebrühtheit.
So hadert Ilzer zum vierten Mal in der noch jungen Saison mit einer Niederlage. "Dieses Spiel hätte viel mehr hergegeben", wusste der 41-Jährige. Er muss die Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einschwören, nachdem ein erstes Saisonziel, der Einzug in die Gruppenphase, unerreicht geblieben ist.
In der Bundesliga geht es am Sonntag zu Hause gegen Schlusslicht Admira. Grünwald betonte: "Wir wollten in die Europa League, haben es leider nicht geschafft. Aber wir dürfen uns in der Meisterschaft nicht davon beeindrucken lassen. Wir müssen schauen, dass wir dort und im Cup noch sehr viel Spaß in dieser Saison haben."
Muss jetzt ein Spieler gehen?
Der im Mai noch zelebrierten Freude um die Qualifikation für das internationale Geschäft ist dennoch vorerst Katzenjammer gewichen.
Punkte für ihre Europacup-Setzung holte die Austria mit den zwei Niederlagen nicht. Die 2016 und 2017 noch in der Europa League spielenden Wiener haben in den vergangenen zwei Saisonen international überhaupt nicht angeschrieben und werden damit auch künftig als ungesetztes Team schwere Aufgaben zu meistern haben.
Finanziell hat sich der Europacup für die Austria ebenfalls nicht rentiert. Die dritte Qualifikationsrunde wird mit plus/minus null abgeschlossen. Im Budget kalkuliert hat der Klub mit dem Erreichen des Playoffs, wie Manager Markus Kraetschmer anmerkte.
Auffangen könnte die Austria dies durch einen Spielerabgang. So ist beispielsweise die Zukunft von Tarkan Serbest offen. Der vergangene Saison in die Türkei verliehene Mittelfeldspieler könnte den Klub noch verlassen.