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LASK jubelt: "Träumen kann man immer"

Historisches Achtelfinale kann und soll noch nicht das Ende sein:

Der LASK steht da, wo er noch nie stand: Im Achtelfinale der UEFA Europa League. Der Eintrag in der Vereinsgeschichte ist der Mannschaft von Valerien Ismael damit fix, ganz egal, wie lange die Reise noch andauert.

Mit dem 2:0 über Alkmaar (Spielbericht>>>) verdienten sich die Athletiker den nächsten Programmpunkt im vollen Kalender der nächsten Wochen und Monate.

Und auch die zweite niederländische Mannschaft, die in dieser Saison nach PSV auf der Gugl gastierte, machte unliebsame Begegnung mit dem Rückenwind, den der LASK insbesondere international vor eigenem Publikum zuletzt immer genoss. Anders als in Salzburg wurden nur die Aufstiegshoffnungen der Gäste verblasen, denn unter Bedrohung schien der Erfolg der Linzer kaum.

"Wir haben heute allen eine Freude gemacht", wusste Ismael um die wichtigste Errungenschaft des Abends.

Es hätte sich früh entscheiden können

Dabei sah der Cheftrainer die nötige Coolness am Anfang gar nicht auf der Seite seines Teams: "In den ersten 20 Minuten hat man Nervosität gespürt, da hat man schon gemerkt, dass etwas auf dem Spiel steht und wie sehr wir es eigentlich wollten."

Für frühe Entspannung hätten Marko Raguz, der nur das Außennetz traf (6.), oder Dominik Frieser per Kopf genau auf den Torhüter (19.) schon früh sorgen können. Die ersten Chancen saßen aber nicht.

Trotzdem schien die Angelegenheit schon in der Anfangsphase unter Kontrolle: "Wir haben viele Fehler beim Gegner provoziert, aber wie es im Fußball ist - es kann schnell gehen."

Raguz übernimmt Verantwortung

Schnell ging es, aber dennoch nur zur Freude des LASK: Reinhold Ranftl provozierte Ballverlust und Elfer-Foul, Raguz übernahm Verantwortung, blieb auch bei einsetzendem Regen trocken und stellte kurz vor der Halbzeit die Weichen.

Fünf Minuten nach Seitenwechsel war der Youngster etwas abgebrühter als seine Gegenspieler, mit dem 2:0 war der Aufstieg eigentlich erledigt. Bis es in der Schlussphase nach Gelb-Rot gegen Philipp Wiesinger noch einmal hektischer wurde, aber ohne gröbere Auswirkungen, abgesehen von der Sperre gegen den Verteidiger.

"Das 1:0 hat uns gut getan, danach sind wir noch einmal mit Intensität angelaufen und haben Fehler provoziert. Man hat dann gemerkt, dass Alkmaar nicht mehr wirklich Druck gemacht hat, dann hatten wir es eigentlich im Griff", sah sich Ismael auch zu keinen Eingriffen gezwungen.

"Wir haben die Farben schwarz und weiß hochgehalten"

Die Stahlstadt bleibt damit weiter auf der internationalen Fußball-Landkarte vertreten. "Für den Verein, die Mitarbeiter, aber ebenso für die Region und die Fünfjahreswertung war das ein wichtiger Sieg. Wir haben die Farben schwarz und weiß für unsere Fans und für die Stadt Linz hochgehalten", war die Brust des Trainers schon stolzgeschwellt.

Dass seine Spieler gerade LASK-Geschichte geschrieben hatten, war ihnen danach aber weniger anzumerken.

"Ganz Oberösterreich ist euphorisiert und steht hinter uns. Man hat gesehen, was bei diesem Verein möglich ist."

Philipp Wiesinger

"Es war am Anfang nicht einfach, Alkmaar hat sich viel überlegt und probiert, dass sie das Pressing umspielen. Aber wir haben nach 20 Minuten die Lösung gefunden und nichts anbrennen lassen, auch richtig gute Chancen vorgefunden", resümierte Rene Renner, der im Moment des Highlights auch zurückdachte.

"Wenn man sich überlegt, wo der Verein vor vier Jahren gestanden ist, kann man sich nur freuen. Das ist schon sehr gute Arbeit, die der Verein geleistet hat."

Keine Angst vor dem nächsten Namen

Nicht nur das Team, auch die Fans können sich auf zumindest einen weiteren Europacup-Abend in Linz freuen. "Die Fans haben uns über 90 Minuten getragen, das war sehr, sehr cool, vor so einer Kulisse zu spielen", war die erste Reaktion von Doppeltorschütze Raguz auf "Puls4" auch angesichts seiner Leistung an die Zuschauer gerichtet.

Sein Ausschluss war für Philipp Wiesinger angesichts dessen auch kurz vergessen: "Ganz Oberösterreich ist euphorisiert und steht hinter uns. Man hat gesehen, was bei diesem Verein möglich ist."

Und bevor die Gugl wieder gefüllt wird, sind die Blicke aller am Freitag auf die Auslosung (ab 13:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) gerichtet. Es könnte ein ganz großer Name warten.

"Träumen kann man immer", erlaubte sich Renner. "Und schaffen kann man alles. Wir werden erhobenen Hauptes unser Spiel wieder durchziehen und alles probieren", versprach er.

Ein historischer Europacup-Lauf muss mit einem Achtelfinal-Einzug ja noch nicht zu seinem Ende finden.

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