Als ob ein Auftritt in der österreichischen Heimat nicht schon genug Motivation wäre, hat Franco Foda PSV-Eindhoven-Legionär Phillipp Mwene zusätzlich motiviert.
Der Wiener fehlt im ÖFB-Aufgebot für die WM-Qualifikations-Spiele gegen die Färöer und Dänemark im Oktober, steht vorerst nur auf Abruf.
Gegen dessen "Lebensverein" Sturm Graz will er dem Teamchef zeigen, dass dies nicht die richtige Entscheidung war.
"Der Teamchef hat mich kontaktiert und mir die Situation erklärt. Es ist auch ganz okay, es ist seine Entscheidung. Ich denke, gegen Sturm ist ein guter Zeitpunkt, um ihm gegen seine alte Wirkungsstätte zu zeigen, dass ich dabei sein sollte. Daher arbeite ich darauf hin, dass ich beim nächsten Mal wieder dabei bin."
Das Kräftemessen mit Sturm (18:45 Uhr im LIVE-Ticker) ist jedoch auch ohne Nationalteam-Hintergedanken reizvoll.
Noch nie gegen einen österreichischen Gegner
"Ich habe im Profifußball noch nie gegen einen österreichischen Gegner gespielt. Deswegen ist es schön, hier in Graz zu sein und gegen Sturm spielen zu können", betont der 27-Jährige.
2010 wechselte der Außenverteidiger von der Wiener Austria in den Nachwuchs des VfB Stuttgart. Nach Zwischenstopps bei Kaiserslautern und Mainz übersiedelte Mwene in Sommer zu PSV.
Der Vater des Wieners stammt aus Kenia, die Eltern seiner Mutter aus der Steiermark. Entsprechend werden seine Großeltern und weitere Verwandtschaft im Stadion in Liebenau zugegen sein.
Schon mal im Grazer Stadion? "Nein, ich bin Austrianer"
Zusätzlich aufgeregt sei er dadurch jedoch nicht: "Nicht mehr als vor anderen Spielen. Natürlich sind ein paar Verwandte und Freunde auf der Tribüne und schauen zu. Aber das motiviert mich eher, als dass es mich nervös macht."
Trotz seiner steirischen Wurzeln ist es übrigens seine Premiere im Grazer Stadion: "Ich bin Austrianer. Klar war ich früher viel im Stadion, aber hier in Graz leider noch nicht."
Am Donnerstag möchte er dem Publikum zeigen, dass sein Trainer Roger Schmidt zurecht von ihm schwärmt, wenn er ihn als "herausragenden Außenverteidiger" einstuft.
Gute erste Monate bei PSV
"Es gibt immer, Raum sich zu verbessern, aber die ersten paar Monate waren sehr gut für mich. Den Supercup zu gewinnen, Europa League zu spielen - das waren wirklich tolle Erlebnisse für mich."
Ein Motiv des Wechsels zum niederländischen Traditionsvereins war, um Titel mitspielen zu können. Bislang machte sich der Transfer aus Mwenes Perspektive bezahlt:
"Es gibt immer Raum, sich zu verbessern, aber die ersten paar Monate waren sehr gut für mich. Den Supercup zu gewinnen, Europa League zu spielen - das waren wirklich tolle Erlebnisse für mich. Genauso die Einberufung in die Nationalmannschaft, in der ich mein Debüt feiern konnte. Ich bin sehr froh, dass ich den Schritt gemacht habe und weiß, dass wir diese Saison noch große Ziele haben."
Auf Sturms Physis einstellen
Gegen Sturm müsse man sich zuerst einmal auf eine gute Atmosphäre einstellen: "Die Europa League ist in Graz immer etwas Besonderes. Die Fans sind in Österreich mit die besten, was die Stimmung angeht. Deswegen glaube ich, dass wir einen wirklich super Europa-League-Abend erleben können. Natürlich wollen wir mit drei Punkten nach Hause fahren."
Sturm sei in guter Form und würde eine tolle Saison spielen: "Sie sind Zweiter hinter Salzburg, haben gegen Rapid 3:0 gewonnen. In der Europa League haben sie das erste Spiel bei Monaco verloren, also wollen sie sicherlich versuchen, gegen uns Punkte zu holen. Es wird ein schweres Spiel."
Was die "Blackies" besonders auszeichnet? "Ihr physisches Spiel. Darauf müssen wir uns einstellen, um nicht überrascht zu sein, dass sie in den Zweikämpfen sehr hart agieren werden. Wir müssen selbst hart zu Werke gehen. Darauf müssen wir den Fokus legen."