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Salzburg-Ärger über eigene Leistung: "Waren zu mutlos"

Den jungen Mozartstädtern wurde im Stadio Olimpico eine völlig verkorkste erste Halbzeit zum Verhängnis.

Salzburg-Ärger über eigene Leistung: Foto: © GEPA

Es wäre mehr drinnen gewesen für den FC Salzburg.

Die "Bullen" reisten mit dem Minimal-Polster eines 1:0-Hinspielsiegs zum Zwischenrunden-Rückspiel der UEFA Europa League nach Rom - und müssen nach einer ernüchternden 0:2-Pleite gegen die AS Roma (Spielbericht>>>) die internationalen Segeln streichen.

Speziell in Halbzeit eins ließen die Mozartstädter im Stadio Olimpico den Großteil der Qualitäten, die sie normalerweise auszeichnen - giftiges Anlaufverhalten, präzises Umschaltspiel oder auch jugendliche Unbekümmertheit - vermissen und mussten so schlussendlich ein verdientes Europacup-Aus hinnehmen.

"So ein Ausscheiden tut immer weh, aber wenn man sich vor allem selbst an der Nase nehmen muss, ist es umso schmerzlicher", ärgert sich Coach Matthias Jaissle auf der Pressekonferenz nach der Partie über den Selbstfaller seiner Salzburger.

Jaissle fehlte der Mut

Auch dem Deutschen missfiel vor allem der Auftritt in Durchgang eins, in welchem die Roma Österreichs Meister beinahe an die Wand spielen und mit zwei in der Entstehung recht ähnlichen Toren kurz vor der Pause doppelt überrumpeln konnte.

"Die Römer waren heute das bessere Team, haben sehr gut verteidigt und waren offensiv deutlich agiler als noch in Salzburg, deshalb haben wir uns schwer getan, Chancen zu kreieren, weil wir mit dem Ball nicht den nötigen Mut hatten. Die Räume waren da, allerdings musst du das gegen so ein Topteam auch mit der nötigen Präzision zu Ende spielen", so Jaissle weiter.

Seine Mannschaft sei im Ballbesitz "zu mutlos" aufgetreten und habe "viel zu schnell die Bälle hergeschenkt". Schlussendlich will der 34-Jährige aber auch festhalten, dass "die AS Roma heute das bessere Team war".

Mourinhos Taktik ging voll auf

Letzterer Umstand liegt freilich auch an dem Mann an der römischen Seitenlinie: Jose Mourinho.

Der Portugiese stellte die "Giallorossi" zu Beginn ungewöhnlich offensiv auf und wolllte den Rückstand aus dem Hinspiel so schnell wie irgend möglich wett machen. Als dies unmittelbar vor der Pause gelang, fand wieder der gewohnte Defensivfußball in Rom Einzug - und Salzburg biss sich nach Seitenwechsel komplett die Zähne aus.

Gegen die nun tiefer stehenden Gastgeber nahmen zwar plötzlich auch die Mozartstädter Gäste aktiv am Offensivspiel teil - ernsthaft gefährlich für das Tor von Roma-Routinier Rui Patricio wurde es aber nur äußerst selten.

Ulmer: "Auf so einem Niveau muss man aus ganz wenig viel machen"

Nach einem kläglich vergebenen Volley von Maurits Kjaergaard in Halbzeit eins und einem um wenige Zentimeter verfehlten Sitzer von Junior Adamu kurz nach Seitenwechsel wiesen die Salzburg schlussendlich immerhin einen Expected-Goal-Wert von 1,3 und damit einen nur unwesentlich niedrigeren als die Roma (1,69) auf.

Faktisch kamen die sonst so torgefährlichen "Bullen" (in den 17 bisherigen Europacup-Spielen unter Matthias Jaissle blieb Salzburg nur zwei Mal ohne eigenem Torerfolg) einem Treffer allerdings nie wirklich nahe.

"In der zweiten Hälfte war es besser, vielleicht hat aber auch Roma nicht mehr so viel fürs Spiel gemacht. Wir sind nur zu wenigen Möglichkeiten gekommen, aber auf so einem Niveau muss man aus ganz wenig viel machen", weiß Routinier Andreas Ulmer.

Sucic: "Können mit jedem Gegner mithalten"

Schlussendlich bleibt für die Salzburger allerdings auch die Gewissheit, dass gegen ein Weltteam wie die Roma durchaus etwas gegangen wäre. Über 180 Minuten stieg mit der Serie-A-Spitzenmannschaft zwar die bessere Mannschaft auf, schämen brauchen sich die Mozartstädter für einen Großteil des Gezeigten allerdings keineswegs.

Die jungen "Bullen", die von der beeindruckenden Kulisse im mit 70.000 frenetischen Römern gefüllten Stadio Olimpico teilweise etwas eingeschüchtert wirkten, haben Mourinhos ausgekochten "Giallorossi" zumindest über drei von vier Halbzeiten die Stirn geboten und sind hauptsächlich (wieder einmal) an ihrer eigenen Unerfahrenheit gescheitert.

"Wir können mit jedem Gegner mithalten, aber leider haben wir vor allem in der ersten Halbzeit unseren Fußball nicht am Platz gezeigt", ärgert sich Luka Sucic, der aufgrund von Magen-Darm-Problemen erst ab der zweiten Halbzeit mitwirken konnte.

Nun sei "der Traum geplatzt", so der 20-jährige Kroate - und der Fokus liegt gänzlich auf der Bundesliga. "Jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, den Meistertitel wieder nach Salzburg zu holen", fordert Sucic.

Allzu viele Selbstfaller, wie jener in Halbzeit eins in Rom, dürfen sich die Salzburger angesichts eines äußerst unangenehmen Konkurrenten aus Graz allerdings auch in der Bundesliga nicht leisten...

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