Die zweite Nullnummer an diesem rot-weiß-roten Europacup-Abend.
Wie die Austria gegen AEK beendet auch der FC Red Bull Salzburg bei Olympique Marseille die Gruppenphase der UEFA Europa League mit einem 0:0.
Damit spielen die "Bullen" zum fünften Mal in Folge zu Null und stellen den EL-Rekord von Napoli ein.
Nachdem die erste Halbzeit chancenarm verläuft, ist Salzburg dabei nach der Pause auf die eine oder andere Heldentat von Torhüter Alexander Walke angewiesen. Offensiv agiert RBS bemüht, kann jedoch kaum Möglichkeiten herausspielen.
Salzburg stand schon vor der Partie als Gruppensieger fest. Mit diesem Ergebnis begleiten die Franzosen den ÖFB-Vertreter in die K.o.-Runde.
Rose setzt auf Dreierkette
Salzburg startete mit einer Halbchance, als Munas Dabbur seinen Sturmpartner Fredrik Gulbrandsen im Strafraum bediente. Der Norweger traf den Ball in der zweiten Minute aus spitzem Winkel jedoch nicht ideal.
Salzburg-Coach Marco Rose hatte sein Team erstmals überhaupt in einem Pflichtspiel mit der Dreierkette Paulo Miranda, Duje Caleta-Car und Andreas Ulmer sowie Stefan Lainer und Xaver Schlager auf den Außenpositionen auf den Platz geschickt.
Von dieser Aktion abgesehen war Marseille in den ersten 20 Minuten die aktivere, bissigere Mannschaft. Möglichkeiten ergaben sich dann, wenn die Salzburger Abwehr Bälle nach schnellen Angriffen über die Seite zentral vor das Tor abwehrte.
Aus der zweiten Reihe zogen Andre-Frank Zambo Anguissa (4.) und Morgan Sanson (13.) ab, schossen aber weit drüber. In der 17. Minute blieb ein Freistoß aus gefährlicher Position in der Salzburger Mauer hängen. Danach nahm die Dichte an Offensivszenen stark ab, wenngleich die Intensität hoch blieb.
Starke Paraden von Walke
Nach der Pause wurde es in dieser Hinsicht wieder besser. Erst lenkte Salzburg-Goalie Alexander Walke einen Distanzschuss von Maxime Lopez (48.) knapp neben das Tor, die Gästen antworteten kurz darauf mit einer gelungen Kombination über die linke Seite.
Am Ende brachte Ulmer (49.) nach Berisha-Vorlage mit seinem schwächeren rechten Fuß keinen gezielten Schuss zustande. Auf der anderen Seite war wiederum Walke im Blickpunkt, als er bei einem Versuch von Bouna Sarr (54.) klärte.
Es folgte eine starke Phase von Salzburg. Lainer traf im Strafraum den Rücken von Rolando (65.), Valon Berisha (66.) drehte einen Freistoß genau auf Torhüter Steve Mandana. Bei Olympique kam in der 68. Minute Dimitri Payet ins Spiel.
Die Akzente in der Vorwärtsbewegung setzte aber weiterhin Sarr (75.), der im Strafraum drei Salzburger ausspielte. Wieder war Walke anschließend zur Stelle, genauso wie gegen Valere Germain (83.). Es sollte die letzte Topchance in der Partie gewesen sein.
Salzburg ist erstmals nach 2014/15 wieder in der K.o.-Phase vertreten und baute die Serie von Europacup-Spielen ohne Niederlage auf 15 aus. In den jüngsten fünf Partien fingen sich die "Bullen" zudem kein Gegentor ein.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Marco Rose (Salzburg-Tainer): "Ich glaube, dass Marseille sicherlich die eine oder andere Chance mehr hatte als wir. Aber Hut ab, wie meine Jungs heute aufgetreten sind, was sie wieder investiert haben, um im Spiel zu blieben. Ich bin zufrieden mit der Leistung der Jungs und auch mit dem Ergebnis. Insgesamt war das ein intensives und ein schönes Spiel zum Schauen. Jetzt haben wir vielleicht ein paar Körner weniger, aber wir wissen, wir haben gut gearbeitet. Wir freuen uns, dass wir jetzt dabei sind und haben natürlich auch Ambitionen in der nächsten Runde. Aber wir müssen erst schauen, wer kommt. Ich sehe auch Möglichkeiten, egal gegen welchen Gegner. Die Zeit bis hierhin hat richtig Spaß gemacht. Aber die Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende."
Xaver Schlager (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Es war ein schwieriges Spiel, der Gegner hat sich richtig gut eingestellt auf uns. Wir können mit dem Punkt gut leben. Jetzt geht es in die nächste Runde. Es gibt einige Hochkaräter, die wir bekommen können. Es wird sicher ein lustiges Spiel."
Alexander Walke (Salzburg-Torhüter und -Kapitän): "Man muss das Lob an die ganze Mannschaft weitergeben. Wir haben defensiv gut gearbeitet. Das Ziel war, kein Gegentor zu bekommen."