Die zuletzt gegen Altach wegen verfrühten Pfiffen und verweigerter Verabschiedung der Mannschaft kritisierten Rapid-Fans glänzten beim 1:1 gegen Sassuolo mit vollster Unterstützung über 90 Minuten.
Vor allem Sassuolo-Coach Eusebio Di Francesco geriet aufgrund der Atmosphäre - in Italien durchlebt die Fan-Szene derzeit eine tiefe Krise - nach dem Spiel ins Schwärmen: "Ein großes Lob an die Rapid-Fans! Ich finde diese Fans einzigartig und herausragend, auch die Fairness der Spieler und Anhänger."
Von Krise atmosphärisch keine Spur
Für den Tabellensechsten der vergangenen Serie-A-Saison war es erst das zweite internationale Auswärts-Pflichtspiel in der Klubgeschichte, deshalb werden Dinge vielleicht noch intensiver wahrgenommen als sonst.
Die Rapid-Supporter ließen sich trotz Krise in der heimischen Liga nicht beirren und sicherten der Mannschaft, die seit Mitte September auf einen Sieg wartet, schon vor dem Spiel mittels Transparent ihre Unterstützung zu:
"Gemma Burschen - zu zwölft gibt's für uns kan Gegner" war während der glitzernden Choregrafie zu lesen. Bis auf sehr vereinzelte Pfiffe nach wenigen Minuten riss die Mannschaft die Zuschauer diesmal mit.
Aus Rapid-Sicht ein ganz wichtiger Faktor vor dem anstehenden Wiener Derby - dem ersten in der neuen Heimstätte in Hütteldorf.
"Echt, ich habe noch eine Gänsehaut"
Umso glücklicher ist Rapid-Trainer Mike Büskens, der jedoch betont, schon bei seiner Ankunft in Wien nur lobende Worte für die Kurve gefunden zu haben.
"Echt, ich habe noch eine Gänsehaut. Die Stimmung ist geil, die Atmosphäre großartig. Nicht nur heute, auch vergangenen Samstag. Die West unterstützt uns. Sie haben uns schon vor dem Spiel darauf hingeweisen, dass wir mit dem 12. Mann zu vielem fähig sind. Wenn wir hier geschlossen sind, können wir mit einem Verein wie Rapid viel erreichen. Die Stimmung war super."
Dass Sassuolo-Coach Di Francesco ins Schwärmen gerät, überrascht den Deutschen wenig: "Ich kann den Kollegen verstehen, in einer Auswertung haben wir gesehen, dass Sassuolo nicht ganz so viele Zuschauer hat. Wenn dann hier so ein Spektakel abgebrannt wird, dann imponiert das."
Trotz des verspielten Sieges gilt es die positive Stimmung mit ins Duell mit der Wiener Austria zu nehmen - denn dort steht noch viel mehr auf dem Spiel.