Was lief denn da schief?
Ein Fauxpas könnte Royal Antwerpen teuer zu stehen kommen. Die Belgier, die sich dem LASK trotz langer Überzahl mit 0:1 geschlagen geben mussten (Spielbericht>>>), müssen Konsequenzen erwarten.
Im Heimspiel gegen die Linzer beging Antwerpen nämlich einen Wechsel-Fehler, indem sie vier Mal die Partie unterbrachen, um Spieler zu wechseln - ohne Halbzeit-Pause.
Laut Regulativ sind allerdings nur drei Unterbrechungen plus die Halbzeit-Pause erlaubt. Dem Schiedsrichter-Gespann ist diese falsche Vorgehensweise scheinbar nicht aufgefallen, auch in der Statistik werden die Wechsel mit Zeiten angeführt.
Ob dies bestraft wird, wird erst im Nachhinein aufgerollt. Möglicherweise wird der Sieg höher für den LASK gewertet, wenn tatsächlich ein Fehler des Gegners vorliegt. Auf den TV-Bildern ist klar zu erkennen, dass in der 63. Minute bereits beide Spieler von Antwerpen an der Seitenlinie für einen Doppeltausch bereit gestanden waren, ehe offenbar Probleme mit der Anzeigetafel für eine Verzögerung sorgten.
Der Schiedsrichter ließ einmal wechseln (63.), setzte die Partie fort, während der zweite Wechsel wenig später erfolgte (65.). Damit gab es eine Unterbrechung mehr, die nicht erlaubt ist.
Der LASK spricht am Freitag auf APA-Anfrage von einer "außergewöhnlichen Situation", die noch geklärt werden müsse. Man stehe diesbezüglich in engem Kontakt mit der UEFA, wobei es sicherlich ein paar Tage dauern werde, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen "administrativen Fehler" gehandelt habe. Sollte dies der Fall sein, hätte Royal Antwerpen keine 0:3-Strafverifizierung wegen eines Regelverstoßes zu befürchten.
Im EL-Spiel Antwerpen – LASK hat Antwerpen in vier Unterbrechungen (ohne Halbzeit) gewechselt. Erlaubt sind nur drei (plus Halbzeit). Gespannt auf mögliche Folgen (LASK hat 1:0 gewonnen, aber womöglich wird höher gewertet). Erstaunlich, dass der Referee das zugelassen hat. (af)
— Collinas Erben (@CollinasErben) November 5, 2020