Sturms Stadionsprecher Thomas Seidl gratulierte William Böving mit dem Zusatz "Mister Europacup" zu seinem 1:0-Führungstreffer gegen Sporting.
Letztlich verdrängte der Umstand, dass die Portugiesen das Spiel noch drehten und mit 2:1 gewannen, den Torschützen der Grazer ein wenig aus dem Rampenlicht.
Dennoch lohnt sich ein Blick auf die internationale Statistik des Dänen.
Mehr internationale als nationale Tore
Vier seiner insgesamt fünf Treffer für Sturm erzielte der 20-Jährige auf europäischer Bühne - zwei vergangene Saison in der Europa League gegen Lazio Rom, einen in der diesjährigen CL-Quali gegen PSV und nun erneut in der EL-Gruppenphase.
Dies ist ein Trend, der bereits in seiner Heimat begann. Drei seiner fünf Tore für den FC Kopenhagen gelangen im Europacup.
"Er hat in der Bundesliga auch schon gezeigt, welche Qualität er hat", hält Sturm-Trainer Christian Ilzer allerdings wenig vom Hinweis, dass Böving auch im Alltag öfter zuschlagen könnte.
Die Präsenz, die international notwendig ist
Der Offensivspieler deutete bereits im vergangenen Herbst seine Klasse an, ehe ihn eine langwierige Verletzung aus dem Tritt brachte.
"Von dem her könnte er schon weiter sein, aber er ist noch ein sehr junger Spieler, der jetzt auf einem sehr guten Weg ist", unterstreicht Ilzer.
Böving habe schon nach seiner Einwechslung im Gipfel gegen Salzburg wichtige Impulse gebracht und auch gegen Sportings Dreierkette viele Zweikämpfe gewonnen:
"Da hat er einfach diese Präsenz, die international notwendig ist, um Ballgewinne zu haben, die Bälle dann nicht zu verlieren und sich in Schussposition zu bringen."
Böving liebt diese Spiele
Bei seinem Treffer staubte er nach einem Stangenschuss von Otar Kiteishvili mustergültig ab.
"Ich liebe diese Spiele. Das ist, wofür man spielt", erklärt Böving bei "Sky" über Europacup-Abende, "gegen große Gegner, gute Spieler und die Atmosphäre ist anders in der Nacht. Die Mannschaft liebt es auch und die Fans ebenso. Ich habe jetzt ein paar Tore in der Europa League geschossen und hoffe, noch mehr zu schießen."
Angesichts des Potenzials des 20-Jährigen sollte ihm zudem auch der nationale Knopf bald aufgehen.