Nach dem blamablen Aus in der Europa-League-Qualifikation mit dem Gesamtscore von 0:7 gegen AEK Larnaka geht man beim SK Sturm Graz nicht zur Tagesordnung über.
Geschäftsführer Sport Günter Kreissl hat bereits angekündigt, dass man mit der Mannschaft Tacheles reden werde.
Die Spieler üben nach der 0:5-Abfuhr im Rückspiel beim Gegner aus Zypern die angebrachte Selbstkritik.
"Es muss jeder bei sich selbst beginnen - und zwar jeder einzelne, da gibt es keine Ausnahme. Wir müssen uns bei allen entschuldigen, die nicht auf dem Platz waren, denn was wir gemacht haben, war eine Frechheit und zwar wirklich von jedem einzelnen", erklärt Markus Lackner bei "Sturmnetz".
Auf die Schnauze gefallen
Auch Lukas Spendlhofer entschuldigt sich und betont: "Wir haben geglaubt, wir haben das Zeichen aus dem Hinspiel erkannt. Haben wir aber nicht. Wir sind wieder auf die Schnauze gefallen, heute so richtig. Nach der Roten Karte sind wir komplett auseinander gebrochen. Mir fehlen die Worte."
Auch der Innenverteidiger verdeutlicht, dass jeder Sturm-Spieler bei sich selbst mit der Fehlersuche anfangen müsse: "Es muss sich jeder selbst hinterfragen, da beginne ich bei mir. Es hilft nichts, sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen, denn das waren unterirdische Leistungen, vor allem in den beiden Spielen gegen Larnaka."
Lackner: "Das ist leider Kopfsache"
Woran könnte es liegen, dass die "Blackies" zuletzt derart den Faden verloren haben?
"Das ist leider Kopfsache", glaubt Lackner, "wir sind selbst manchmal Zuschauer, wo man sich denkt, es geht gar nichts. Du stehst am Platz, du willst es probieren und von außen wirkt es wahrscheinlich so, als ob wir nicht wollen. Wir wollen, aber es geht zurzeit einfach nicht."
Man würde das aus dem Alltag kennen: "Wenn du in einem Abwärtsstrudel drinnen bist, wird es schlimmer. Da können wir uns nur selbst rauskämpfen."
Tief gefallen
Man darf davon ausgehen, dass sich die Sturm-Kicker bis zum Heimspiel gegen Altach am Sonntag einiges anhören können. Laut Spendlhofer soll jeder Spieler die Zeit bis zu dieser Partie nützen, um in sich zu gehen und sich darüber klar zu werden, worum es eigentlich geht.
"Wir sind gefragt. So kann es nicht weitergehen. Jeder von uns hat eine positive Grundeinstellung, die muss man haben, weil es immer bergauf und bergab geht. Aber jetzt sind wir einmal tief gefallen. Da kann man sich nur mit einer positiven Einstellung wieder rausziehen, aber natürlich auch mit der nötigen Grundehrlichkeit zu seiner eigenen Leistung. Da müssen wir anpacken."
Innerhalb des Kaders sei man eine "offene Partie", jeder könne jedem seine Meinung sagen. "Wir sind eine Mannschaft und halten zusammen, auch wenn es momentan von außen sicher nicht so ausschaut. Aber wir müssen jetzt mehr denn je zusammenhalten, denn da kommen wir nur gemeinsam raus", stellt Spendlhofer klar.