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Hürden für Rapid-Fans in Mailand

Fan-Vorfälle Thema, Fashion Week pfuschte dazwischen. Das erwartet Rapid-Fans:

Hürden für Rapid-Fans in Mailand Foto: © GEPA

Das Auswärtsspiel gegen Inter Mailand im Giuseppe-Meazza-Stadion (Do., 21 Uhr im LIVE-Ticker und bei Puls 4) stellt nicht nur für die Spieler des SK Rapid ein großes Highlight dar.

Auch für die Fans ist die Reise nach Mailand ein besonderes "Zuckerl". Insgesamt 5.000 Grün-Weiße werden sich in die italienische Modestadt aufmachen, um die Hütteldorfer vor Ort zu einem möglichen Wunder nach dem 0:1 im Hinspiel zu pushen.

Direkt über Rapid sind rund 1.200 Leute mit fünf großen Flugzeugen und drei Bussen in die Metropole unterwegs, der Rest reist individuell an.

SK-Rapid-Klubservice-Leiter Andy Marek spricht gegenüber LAOLA1 wie gewohnt von einer "Karawane" zum Gastspiel bei Inter, erklärt aber auch, dass bei der Organisation einige Hürden genommen werden mussten.

Italien nach Fan-Tod "sensibilisiert und übervorsichtig"

Aufgrund von Vorfällen in den vergangen Wochen und Monaten ist das Fan-Thema in Italien ein heikles. Am 26. Dezember starb ein Inter-Fan nach Krawallen in Folge des Spiels gegen Napoli, sowohl nach Spielen von AS Roma sowie Lazio gab es Messerstechereien.

Doch alle Sicherheitsvorkehrungen sind getroffen, auch wenn die Stimmung noch getrübt ist.

"Es ist natürlich auch aufgrund der Vorfälle wie jenem am 26. Dezember zwischen Inter und Napoli sehr sensibilisiert in alle Richtungen. Man ist nicht nur vorsichtig, sondern übervorsichtig", bestätigt Marek, der sich vor drei Wochen die Begebenheiten vor Ort anschaute. "Es ist schon merkbar gewesen, dass dieses Thema in allen Köpfen drin ist."

Dass jedoch nichts zu befürchten ist, zeigte das friedliche Hinspiel in Wien, in welchem der Auswärtssektor gefüllt war und die tolle Stimmung ansteckte.

"Wir hatten in Wien ein super-cooles Spiel, ein ausverkauftes Haus, eine tolle Stimmung mit überhaupt keinem Vorfall. Wir haben eine tolle Benotung von der UEFA bekommen. Es war einfach leiwand und das wünschen wir uns auch in Mailand", so Marek.

Auch der Deutsche Kai Tippmann, Italien-Experte, Journalist und Betreiber des Blogs "altravita.com", weiß um die angespannte Situation, gibt aber Entwarnung: "Ich wüsste jetzt nicht, dass es eine historische Feindschaft zwischen den Rapid-Fans und den Inter-Ultras geben würde. Es wird jetzt wieder viel über Ausschreitungen in Italien geschrieben, aber ich glaube nicht, dass die Rapid-Anhänger irgendwas zu befürchten haben."

Lange, strenge Kontrollen mit personalisierten Tickets

Die Sicherheitsvorkehrungen beim Einlass ins San Siro werden hoch sein, dazu kommen auch noch die Ticketkontrollen mit ID-Feststellung für das Europa-League-Duell.

Tippmann weiß, was die Rapid-Fans erwarten wird: "Es wird sicher lange dauern, bis sie ins Stadion kommen. Die Einlasskontrollen werden sehr streng sein. Außerdem wird sehr viel Polizei vor Ort sein", weiß der in Italien lebende Fußball-Kenner aus Erfahrung.

Auch Marek kann das bestätigen: "Dem muss man sich bewusst sein. Man muss rechtzeitig kommen, weil es mit den Tickets mit Pass- und Ausweiskontrolle seine Zeit benötigen wird. Aber unsere Fans sind informiert, das wird schon passen."

Auch organisatorisch war die Planung der Reise durchaus eine Herausforderung für die Verantwortlichen.

Fashion Week "pfuscht" Rapid in die Organisation

Denn Mailand ist nicht nur für die Liebe zum Fußball, sondern auch für jene zur Mode bekannt. Die berühmte Fashion Week startet ausgerechnet in jener Woche, wo Rapid zum Gastspiel bei Inter eintrifft.

"Wir hatten ein bisschen das Pech, das ab Dienstag die Fashion Week beginnt. Das ist jetzt nicht grundsätzlich ein Problem fürs Stadion, aber rund 300 Zimmer zu kriegen, wo größtenteils alles ausreserviert ist - das war organisatorisch schon eine große Challenge", verrät Marek.

Auch für einen Fan-Ansturm von 5.000 Leuten ist Mailand nicht gerade prädestiniert. Eine enge, verschachtelte Innenstadt und kaum Parkplätze oder größere freie Flächen rund um den Dom und das Castello Sforzesco erschweren die Anreise.

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Am donnerstägigen Matchtag kommen allein durch die Rapid-Flieger innerhalb von drei Stunden über 800 Rapid-Fans an, die mit 18 Bussen gleichzeitig in die City gebracht werden – auch das ist schon ein schwieriges Unterfangen.

Bis zu 40.000 Zuschauer in "ungeliebter" Europa League?

Bis zum Anpfiff sollten jedoch alle ohne Probleme ins Stadion gelangen. Trotz unterschiedlicher Erwartungen erhoffen sich die Italiener bis zu 40.000 Zuschauer.

"Die Europa League ist bei italienischen Klubs nicht sehr hoch angesehen, vor allem bei Vereinen mit Champions-League-Vergangenheit. Das hat sich immer wieder gezeigt", weiß Tippmann, dass auch Inter das Ausscheiden in der Champions League schwer getroffen hat.

Lazio Rom etwa spielte gegen Eintracht Frankfurt in der "ungeliebten" Europa League vor spärlich besuchten Rängen. Doch der Italien-Experte prophezeit eine heiße Atmosphäre – wenn es die Inter-Fans denn ernst nehmen.

"Ich hoffe, dass das Stadion gut gefüllt sein wird. Für mich ist das San Siro immer noch eines der drei schönsten Stadien Europas, mit ganz viel Geschichte. Darauf können sich die Rapid-Fans sicher freuen."



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