Der Europa-League-Rekordgewinner, FC Sevilla, hat die Chance auf den fünften Titel.
Die Andalusier ringen Juventus Turin im Halbfinal-Rückspiel mit 2:1 nach Verlängerung nieder und treffen am 31. Mai in Budapest auf die AS Roma.
Chancen auf beiden Seiten
In einer turbulenten Anfangsphase übernimmt zunächst Sevilla das Spielgeschehen. In Minute 14 hat allerdings Juve die erste gute Möglichkeit: Nach einer Ecke von Faglioli kommt der Last-Minute-Torschütze aus dem Hinspiel, Federico Gatti, zum Kopfball. Dieser ist allerdings zu zentral und so kann Sevilla-Schlussmann Bono klären.
Rund zehn Minuten später wird es auf der Gegenseite brandgefährlich: Nach einem Kopfball von Ocampos ins kurze Eck kann sich Szczęsny auszeichnen und den Ball gerade noch von der Linie kratzen.
Die nächste Chance gehört aber wieder den Italienern. Nach schönem Pass von Rabiot taucht Angel Di Maria vor dem Tor von Bono auf. Anstatt auf den freistehenden Kean zu spielen, entschiedet sich der argentinische Weltmeister für den Lupfer und setzt den Ball neben das Tor.
Weitere Chancen vergeben Acuna (30.) und Rakitic (34.) auf Seiten von Sevilla bezeiheungsweise Kean auf seiten von Juventus, der nach einem Solo die Stange trifft (34.)
Abseits-Tor und strittiger Elfer-Check
In Minute 41 erzielt Rabiot für Juve den vermeintlichen Führungstreffer. Das Tor zählt aufgrund einer Abseitsstellung von Locatelli in der Entstehung aber zurecht nicht. Weiterhin 0:0.
Kurz vor der Halbzeit gibt es eine höchstrittige Szene im Juve-Strafraum. Cuadrado trifft Oliver Torres an der Strafraumlinie. Sevilla reklamiert Elfmeter, das Spiel läuft aber dennoch weiter. Nach dem der Ball das nächste Mal im Aus landet, wird die Szene nachträglich gecheckt.
Doch obwohl das Foul klar im Strafraum geschehen ist, zeigt Schiedsrichter Danny Makkelie nicht auf den Punkt. Eine äußerst kontroverse Entscheidung und so geht es mit dem torlosen Unentschieden in die Pause.
Die Joker stechen
Auch in den zweiten Spielabschnitt startet das Heimteam aus Sevilla besser, doch in der 55. Minute ist Juve dem 1:0 sehr nahe: Nach einem weiten Abschlag und einer schönen Weiterleitung von Kean ist Rabiot plötzlich alleine vor dem gegnerischen Tor. Der Franzose ist darüber aber selbst wohl so überrascht, dass er den Ball neben das Tor schießt.
In der 59. Minute ist es der Juve-Innenverteidiger Bremer, der nach einer Ecke am höchsten steigt und einen Kopfball an die Außenstange setzt.
In der 65. Minute klingelt es dann aber. An der Strafraumgrenze kommt der vor einer Minute eingewechselte Dušan Vlahović an den Ball. Sevillas Loïc Badé kann Vlahović nicht stoppen und der Serbe schießt die "Alte Dame" mit 1:0 in Führung.
Doch die Führung hält nicht lange. Die Andalusier gleichen in der 71. Spielminute aus. Lamela schnappt sich den Ball von Acuna, spielt auf den eben eingewechselten Suso, der nicht lange fackelt und Szczęsny mit einem scharfen Schuss von der Strafraumgrenze bezwingt.
Sevilla schockt Juve spät
Spätestens jetzt ist es eine packende Partie, die sich endlich auch mit Toren krönt. Und es ist eine Partie, die tatsächlich in die Verlängerung geht. Das hat Juventus vor allem Goalie Wojciech Szczęsny zu verdanken, der in der 90. Minute einen Kopfball von En-Nesyri gerade noch über die Latte lenkt.
So geht es mit dem 1:1 in die Verlängerung - dabei bleibt es aber nicht lange. In der 95. Minute köpfelt Erik Lamela den FC Sevilla nach einer Maß-Flanke von Bryan Gil zur 2:1-Führung ein.
Danach hat die Heimmannschaft das Spiel im Griff, schwächt sich in der 115. Minute aber unnötig selbst. Acuna zögert zu lange bei einem Einwurf und sieht die Gelb-Rote Karte. Der Argentinier fehlt damit im Finale.
Juve schafft es trotzdem nicht, sich in den Schlussminuten Chancen zu erarbeiten und gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. So gewinnt der FC Sevilla in einer turbulenten und unterhaltsamen Partie mit 2:1 und zieht mit einem Gesamtscore von 3:2 ins Europa-League-Finale ein.
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